Zehn Bewerber

Bundestagswahl 2021: Das sind die Kandidaten im Wahlkreis Amberg

24.9.2021, 16:35 Uhr
Bundestagswahl 2021: Das sind die Kandidaten im Wahlkreis Amberg

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Welche Orte gehören zum Wahlkreis Amberg?

In Bayern gibt es insgesamt 46 Wahlkreise für die Bundestagswahl 2021. Die kreisfreie Stadt Amberg, der Landkreis Amberg-Sulzbach und der Landkreis Neumarkt i.d.OPf bilden dabei zusammen den Wahlkreis Amberg. Im Wahlkreis leben etwa 275.000 Einwohner. Davon sind etwa 215.000 Bürgerinnen und Bürger wahlberechtigt. Der Zuschnitt des Wahlkreises ist - anders als bei Fürth und Erlangen - seit der letzten Wahl gleich geblieben.

Die Ergebnisse der letzten Wahlen

In den bisherigen 20 Wahlen gewann im Wahlkreis Amberg jeweils der Direktkandidat der CSU. Seit 2005 ist dies Alois Karl, der Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages ist.

Die Wahlbeteiligung der Bundestagswahl 2017 lag bei 78,8 Prozent. Es dominierte Alois Karl mit 47,7 Prozent klar gegen SPD-Mann Foitzik, der 15,2 Prozent erreichte. Mit 11,2 Prozent kam Peter Boehringer von der AfD auf Platz 3.

Wer tritt zur Bundestagswahl 2021 im Wahlkreis Amberg an?

Jünger und weiblicher präsentiert sich die CSU den Wählern. Der aktuelle Abgeordnete Alois Karl tritt nicht wieder an. Die 47-jährige Susanne Hierl bewirbt sich als Direktkandidatin um das Bundestagsmandat. Die Juristin ist seit 2013 Partnerin bei der Nürnberger Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Rödl & Partner. Sie leitet den Bereich „International Expatriate Consulting“ und berät vorwiegend mittelständische, international tätige Familienunternehmen.

Politisch ist Susanne Hierl eine Spätzünderin ohne den für viele CSU-Mandatsträger typischen JU-Stallgeruch. Erst 2007 trat sie in die CSU ein. Offensichtlich traute man der Quereinsteigerin Höheres zu: 2008 und 2013 kandidierte Hierl für den Landtag. Mittlerweile ist sie stellvertretende Landrätin im Kreis Neumarkt.

Außerhalb der Partei ist Hierl bisher kaum in Erscheinung getreten. Doch sie beherrscht das politische Spiel. Gegen drei Mitbewerber setzte sie sich 2019 bei der Wahl zur Kreisvorsitzenden der CSU in Neumarkt durch. Auch beim parteiinternen Wahlkampf um die Direkt-Kandidatur schlug sie drei Konkurrenten aus dem Feld.

Die SPD hat Johannes Foitzik aus Sengenthal/Buchberg nominiert. Der Industrie-Techniker ist schon einmal bei der letzten Bundestagswahl 2017 in den Ring gestiegen und hat respektable 15,2 Prozent erreicht, was Platz zwei hinter dem CSU-Kandidaten bedeutete.

Die Freien Wähler haben Daisy Miranda aus Lauterhofen als Direktkandidatin aufgestellt.

Für Bündnis 90/Die Grünen kandiert Karl-Heinz Herbst, der Kreisvorsitzende aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach. Der Finanzwirt, Jahrgang 1958, ist Stadtrat in Sulzbach-Rosenberg und Kreisrat.

Die FDP hat Nils Gründer als Bundestagskandidaten nominiert. Der Neumarkter dürfte mit seinen 23 Jahren einer der jüngsten Bewerber um einen Parlamentssitz sein. 2019 hat Gründer bereits für den Bayerischen Landtag kandidiert.

Die Linke geht mit Markus Sendelbeck aus Pyrbaum ins Rennen.

Der Direktkandidat der AfD ist Peter Boehringer. Der 52-jährige, der bereits im Bundestag sitzt, führt die Landesliste seiner Partei an. Boehringer holte bei der letzten Bundestagswahl 11,3 Prozent der Stimmen im Wahlkreis Amberg. Er ist der Vorsitzende des Haushaltsausschusses.

Die ÖDP-Kandidatin Susanne Witt kommt aus Amberg. Die Diplom-Volkswirtin wurde 1969 in Kötzting geboren.

Für dieBasis tritt Alwin Baumert aus Weigendorf an. Er ist selbständiger Sozial- und Theaterpädagoge. Geboren wurde er 1965 in Eggenfelden.

Schließlich gibt es noch einen unabhängigen Direktkandidaten: Nikolaus Gradl aus Mausheim, geboren 1956 in Rammersberg, hat Geschäftsführer als Beruf angegeben.

Wie wird gewählt?

Die Wähler haben zwei Stimmen: Mit der Erststimme wird der oder die Abgeordnete für den Wahlkreis Amberg im Wege der Direktwahl gewählt. Sie wird auf der linken Stimmzettelhälfte abgegeben.

Mit der Zweitstimme, die auf der rechten Stimmzettelhälfte vergeben wird, wählt man die Landesliste einer Partei. Die Anzahl der insgesamt auf die Landesliste entfallenden Stimmen gibt dann den Ausschlag dafür, wie viele Sitze die Liste enthält und welche Bewerber zusätzlich zu den Gewinnern der Direktwahlen in den Bundestag einziehen.


Was Sie über die Bundestagswahl 2021 wissen sollten


Am Wahltag muss man seinen Personalausweis oder Reisepass in das Wahllokal mitnehmen und vorzeigen, um die Wahlunterlagen zu erhalten. Wo man wählt, erfährt man vorab per Post. Alternativ entscheidet man sich für die Briefwahl.