Roh, gekocht, gebraten

Landen oft achtlos im Müll: Diese Blätter kann man lecker zubereiten

Elias Thiel

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4.6.2024, 08:13 Uhr
Kohlrabi wird in der Regel mit Stielen und Blättern verkauft.

© IMAGO/Gary C. Klein/USA TODAY NETWORK-Wisconsin Kohlrabi wird in der Regel mit Stielen und Blättern verkauft.

In diesem Artikel:

Die weiße Knolle wird nicht nur gekocht und gebraten, sondern auch gerne als Rohkost verzehrt. Bei den Blättern wissen aber viele Leute nicht so recht, was sie damit tun sollen. Ist das Kohlrabigrün eigentlich essbar? Und wenn ja, worauf sollte man dabei achten? Alle Antworten gibt es in diesem Artikel.

Ja, auch die Kohlrabiblätter sind essbar. Diese brauchen nicht im Biomüll landen, da sie nicht nur aromatisch, sondern auch sehr vitaminreich sind.

Allerdings isst man am besten die Blätter von Kohlrabi in Bio-Qualität oder aus dem eigenen Garten, um möglichst wenig Schadstoffe oder Reste von Pestiziden zu sich zu nehmen. Zur Belastung vom Blattgrün mit Pestiziden und Co. gibt es keine ausreichenden Erkenntnisse, warnt die Verbraucherzentrale Bayern.

Frische Kohlrabiblätter kann man für Salate nutzen, dünsten oder braten. Gleichzeitig kann man aus den Blättern auch ein köstliches Pesto zaubern. Auch im Smoothie lassen sich Kohlrabiblätter verarbeiten.

Kohlrabi-Blätter sind echte Vitaminbomben. Sie enthalten doppelt so viel Vitamin A und C wie die Knolle selbst. Diese stärken die Augen und die Abwehrkräfte. Gleichzeitig steckt jede Menge Kalzium und Magnesium in den Blättern. Dieses wird vor allem für die Nerven und Muskeln benötigt.

Unter bestimmten Voraussetzungen kann man Kohlrabiblätter roh essen. Sind die Blätter noch klein und zart, kann man sie roh verwenden. Sie schmecken ähnlich wie die Knollen. Zum Herbst hin werden Blätter und Stiele größer und fester, dann sollte man sie lieber dünsten.

Wer einen Kohlrabi kauft, sollte zuhause die Blätter mitsamt Stiel am besten direkt entfernen. Somit bleibt die Knolle länger frisch. Danach sollte man die Blätter möglichst schnell verarbeiten oder in einem Glas Wasser aufbewahren.

Achtung: Kohlrabiblätter mit Löchern sollten vorsichtshalber nicht weiterverarbeitet werden, da sie vermutlich von Schädlingen verursacht wurden. Somit können Substanzen an den Blättern kleben, die man nicht essen will.

Nun steht man vor der Frage "Wie kann man die Blätter von Kohlrabi zubereiten?".

Kohlrabiblätter zum Würzen

Kleine, zarte Blätter lassen sich klein geschnitten (genau wie Petersilie) zum Würzen verwenden. Somit kann man beispielsweise Salate, Suppen und Kartoffel- oder Nudelgerichte mit Kohlrabiblättern garnieren.

Kohlrabiblätter mitkochen

Die aromatischen Kohlrabiblätter kann man auch ähnlich wie Spinat zubereiten und dann in Gerichten mitkochen. Im Gegensatz zu Spinat schmecken sie allerdings deutlich würziger.

Das braucht man:

  • Kohlrabiblätter von vier Kohlrabiknollen
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 3 EL Öl
  • Salz
  • Pfeffer

So geht’s:

  1. Zuerst wäscht man die Kohlrabiblätter und entfernt den Strunk der Blätter. Danach schneidet man die Blätter in Streifen.
  2. Nun schält man den Knoblauch und schneidet diese zusammen mit der Zwiebel klein.
  3. Danach wird das Öl in einer Pfanne erhitzt, Zwiebel und Knoblauch werden darin angeschwitzt.
  4. Im nächsten Schritt gibt man die Kohlrabiblätter in die Pfanne und lässt diese circa 25 Minuten bei schwacher Hitze garen.
  5. Zum Schluss schmeckt man den "Spinatersatz" mit Salz und Pfeffer ab. Dieser passt ideal zu Nudel- oder Kartoffelgerichten. Guten Appetit!

Neben "Spinat" lassen sich auch weitere köstliche Rezepte aus den Kohlrabiblättern zaubern.

Smoothie aus Kohlrabiblättern

Ein fruchtiger Smoothie ist in nur wenigen Minuten gezaubert und liefert jede Menge Nährstoffe, da diese nicht verkocht werden.

Zutaten:

  • 6 Kohlrabiblätter
  • 2 Birnen
  • 1 Banane
  • Saft einer halben Zitrone
  • eventuell Wasser zum Verdünnen

Zubereitung:

Für diesen grünen Smoothie nimmt man anstelle von Blattspinat einfach frische Kohlrabiblätter. Diese wäscht man gründlich ab und gibt sie zusammen mit klein geschnittenen Birnen, Bananen und Zitronensaft in den Mixer. Um die Konsistenz flüssiger zu machen, kann man noch etwas Wasser hinzugeben.

Ebenfalls interessant: Muss man Kohlrabi schälen?

Kohlrabiblätter-Suppe

Vor allem für die kalten Tage empfiehlt sich eine warme Suppe aus Kohlrabiblättern.

Man braucht:

  • 250 g Kohlrabiblätter
  • 500 g Kohlrabi
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • 250 ml Kokosmilch
  • 4 EL Sonnenblumenöl
  • 4 EL Crème légère
  • Zitronensaft
  • Salz
  • Pfeffer

So geht man vor:

  1. Im ersten Schritt muss man den Kohlrabi und die Zwiebeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Danach schneidet man die Kohlrabiblätter in Streifen.
    Achtung: Sowohl die Stiele als auch dicke Blattadern sollten entfernt werden.
  2. Anschließend werden das Öl in einem Topf erhitzt und die Zwiebelwürfel darin glasig geschwitzt. Nun wird das Ganze mit der Gemüsebrühe abgelöscht und die Kohlrabiwürfel sowie die Kohlrabiblatt-Streifen hinzugegeben.
    Tipp: Dabei sollte man 4 EL Kohlrabiblätter und Kohlrabiwürfel zur Deko beiseite nehmen.
  3. Nun wird das Ganze bei mittlerer Hitze für etwa zehn Minuten gar gekocht. Danach gibt man die Kokosmilch hinzu und püriert die Mischung fein.
  4. Vor dem Servieren gibt man noch einen Schuss Zitronensaft hinzu und schmeckt die Suppe mit Salz und Pfeffer ab.
  5. Zum Garnieren gibt man einen EL Kohlrabiblätter, Kohlrabiwürfel und Crème légère hinzu und serviert die Suppe noch warm. Guten Appetit!

Kohlrabiblätter-Pesto

Auch ein leckeres Pesto lässt sich ähnlich wie Basilikum aus Kohlrabiblättern herstellen. Dieses kann man entweder ganz einfach zu den Nudeln essen oder als Aufstrich auf dem Brot genießen.

Das wird benötigt:

  • Kohlrabiblätter von drei Kohlrabi
  • ½ Knoblauchzehe
  • 60 Gramm gemahlene Mandeln, Sonnenblumenkerne oder Cashewkerne
  • 120 Milliliter Olivenöl
  • Optional: Parmesan
  • Salz
  • Pfeffer

So funktioniert es:

Das Rezept ist kinderleicht. Man gibt einfach die gewaschenen Kohlrabiblätter mit den übrigen Zutaten in den Mixer oder püriert diese mit einem Pürierstab. Wer mag, kann noch etwas geriebenen Parmesan hinzufügen. Danach schmeckt man das Pesto mit Salz und Pfeffer ab.

Nun kann man es mit Nudeln und verschiedenen Gemüsesorten vermengen oder als Brotaufstrich genießen.

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