Erkältungssymptome

Kopfschmerzen bei Erkältung: Das hilft gegen den Druck im Kopf

Benedikt Dirrigl

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29.10.2024, 07:21 Uhr
Erkältungen bringen oft auch Kopfschmerzen mit sich.

© IMAGO / Panthermedia Erkältungen bringen oft auch Kopfschmerzen mit sich.

In diesem Artikel:

Viele Menschen klagen über starke Kopfschmerzen bei einer Erkältung. Kopfweh bei einer Erkältung ist daher ein durchaus typisches Begleitsymptom. In diesem Artikel geben wir Ihnen die besten Tipps, wie Sie Erkältungskopfschmerzen mit einfachen Hausmitteln reduzieren können. Zudem erfahren Sie, welche Medikamente helfen und wann man lieber zum Arzt gehen sollte.

Eine Erkältung führt häufig zu Druck im Kopf. Aber warum?

Wissenschaftler wissen bis heute nicht genau, warum genau das so ist. Kopfschmerzen bei einer Erkältung entstehen vermutlich nicht direkt durch den Infekt selbst. Vielmehr gehen Experten davon aus, dass Entzündungen der Nasenschleimhaut oder Nebenhöhlen die Ursache sind. Denn in der Regel sind die Atemwege bei einer Erkältung verstopft. Diese Entzündung der Nasenschleimhaut weitet sich häufig auch auf die Nebenhöhlen aus. Dies ist die Hauptursache für Kopfschmerzen bei Erkältungen. Da das Sekret nicht abfließen kann, erhöht sich der Druck in den Atemwegen und führt zu Schmerzen im Kopf.

Zusätzlich vermuten Forscher, dass bestimmte Proteine (sogenannte Zytokine) eine Rolle spielen. Diese Botenstoffe werden vom Immunsystem freigesetzt, um bei der Bekämpfung von Viren zu helfen. Nach einer Infektion mit Erkältungsviren erhöht sich die Menge der Zytokine im Blut deutlich. Forscher gehen davon aus, dass diese Eiweiße Kopfschmerzen bei Erkältungen auslösen können.

Eine Nasennebenhöhlenentzündung kann Symptome wie Husten, eine verstopfte Nase, Schwellungen und Eiteransammlungen hervorrufen, was die Atmung erschwert und den Geruchssinn beeinträchtigen kann. Gelbliches oder grünes Sekret deutet auf Krankheitserreger hin, während auch Schmerzen in Stirn, Kiefer und um die Augen möglich sind. Bei der Nasennebenhöhlenentzündung wird zwischen akuter, wiederkehrender und chronischer Entzündung differenziert.

  • Akute Nasennebenhöhlenentzündung
    Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung dauert in der Regel etwa zwei bis vier Wochen.
  • Wiederkehrende Nasennebenhöhlenentzündung
    Eine wiederkehrende Entzündung tritt mehr als viermal jährlich auf und heilt zwischen den Episoden vollständig aus.
  • Chronische Nasennebenhöhlenentzündung
    Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung liegt vor, wenn die Symptome länger als zwölf Wochen anhalten.

Kopfschmerzen können sich an mehreren Stellen bemerkbar machen. Dazu gehören:

  • Erkältung - Kopfschmerzen an der Stirn
    Bei einer Erkältung treten Kopfschmerzen häufig im Bereich der Stirn und Schläfen auf, bedingt durch entzündete Schleimhäute in den Nebenhöhlen. Diese Schmerzen können ein- oder beidseitig sein. Der gestörte Sekretabfluss führt zu Druckveränderungen im Schädel, was pochende oder drückende Kopfschmerzen verursacht. Daher verstärken sich die Schmerzen häufig, wenn man sich nach vorne beugt.
  • Erkältung - Kopfschmerzen am Hinterkopf
    Weitet sich die Infektion auf die tieferliegenden Nebenhöhlen aus, können die Kopfschmerzen auch über den ganzen Schädel bis hin zum Hinterkopf wandern.
  • Erkältung - Kopfschmerzen und Augenschmerzen
    Auch Augenschmerzen kommen nicht selten im Rahmen von Erkältungskopfschmerzen vor. Diese treten auf, wenn sich die Viren in den Nasennebenhöhlen ausbreiten. Da diese direkt bei den Augenhöhlen liegen und den Druck auf den Sehnerv erhöhen, schmerzen die Augen bei der Erkältung.
  • Kopf-, Kiefer- und Zahnschmerzen
    Bei einer Erkältung können die geschwollene Nasenschleimhaut sowie angestautes Sekret Druck auf die Zahnwurzeln des Oberkiefers ausüben. Da die Wurzelspitzen in den Nebenhöhlen liegen, führt dieser Druck häufig auch zu Kiefer- und Zahnschmerzen.
  • Nackenschmerzen
    Auch Nackenschmerzen entstehen bei einer Erkältung in der Regel durch Entzündungen in den tiefer gelegenen Nasennebenhöhlen.
  • Gliederschmerzen
    Gliederschmerzen sind bei einer Erkältung ebenso häufig wie Kopfschmerzen. Das durch die Viren belastete Immunsystem kann Schmerzen in Armen und Beinen verursachen, die oftmals mehrere Tage anhalten und sich im Verlauf der Erkrankung verstärken. Dabei helfen in der Regel Schmerzmittel, Erkältungsbäder oder warme Wickel um Arme oder Beine.

Kopfschmerzen durch Schnupfen können in der Regel sehr gut mithilfe von Hausmitteln bekämpft werden. Diese Mittel haben sich besonders bewährt:

  • Viel Trinken
    Bei einer Erkältung sollte man viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Viel Trinken unterstützt das Immunsystem und hält die Schleimhäute feucht. Neben viel Wasser eignen sich auch verschiedene Kräutertees, um Erkältungssymptome zu lindern
  • Frische Luft
    Zudem hilft frische Luft, die Atemwege zu öffnen und die Genesung zu fördern. Daher sollte man bei erkältungsbedingten Kopfschmerzen kleine Spaziergänge in seinen Alltag einbauen.
  • Ruhe
    Ausreichend Ruhe gibt dem Körper die nötige Energie, um den Infekt zu bekämpfen.
  • Dampfbad mit Kamille oder Salz
    Dampfbäder zum Inhalieren mit Salzwasser oder Kamille lösen Schleim und festsitzendes Sekret, befeuchten, reduzieren den Druck im Kopf und desinfizieren. Salz hat eine desinfizierende und schleimlösende Wirkung, während Kamille Entzündungen hemmt und ebenfalls desinfiziert. Dazu bringt man zwei Liter Wasser zum Kochen, gibt dann drei Esslöffel Salz oder eine Handvoll Kamillenblüten in einen großen Topf und gießt dann das kochende Wasser darüber. Nun beugt man sich über den Topf, deckt den Kopf mit einem Handtuch ab und atmet zehn Minuten lang tief durch die Nase ein und aus.
  • Baden mit ätherischen Ölen
    Ein heißes Bad mit einem Zusatz aus Eukalyptus-, Menthol-, Thymian- oder Fichtennadelöl hilft ebenfalls wirksam bei Erkältungskopfschmerzen. Dies erhöht die Durchblutung sowie die Körpertemperatur und lindert Gliederschmerzen. Zudem wird Sekret aus Nase und Bronchien gelöst. Die Kopfschmerzen werden verbessert. So funktioniert es: Man füllt die Badewanne mit 38 Grad warmem Wasser und badet zehn Minuten lang. Bei Kreislaufbeschwerden sollte man die Wanne nur zur Hälfte füllen.
    Vorsicht: Mit Fieber sollte man auf ein Bad verzichten, da es den Körper zu stark belasten könnte.
  • Nasenspray mit Meersalz
    Nasenspray mit Meersalz hilft bei einer verstopften Nase, indem es den Schleim löst und den Druck mindert.
  • Ingwer
    Ingwer ist ein bewährtes Hausmittel gegen Kopfschmerzen bei Erkältungen. Ob frisch aufgebrüht als Tee oder in einem Glas Wasser - die Wurzel kann Kopfschmerzen bei einer Erkältung lindern. Dafür schält man ein daumengroßes Stück Ingwer, schneidet dies in Streifen und gießt es mit heißem Wasser auf. Nach 5 Minuten kann man den Tee genießen.
  • Hühnersuppe
    Außerdem soll die Hühnersuppe als natürliches Antibiotikum wirken. Die Inhaltsstoffe sind antibakteriell und können Infekte der oberen Atemwege hemmen. Die heiße Suppe lindert Gliederschmerzen, stärkt das Immunsystem und fördert die Genesung. Von der Suppe sollte man mindestens zwei Teller am Tag essen.
    Achtung: Nur selbst gekochte Hühnersuppe bietet den vollen Effekt, während Fertigprodukte einen deutlich schwächeren Nutzen haben. Das Rezept ist kinderleicht. Man braucht ein Suppenhuhn, Nudeln, Suppengemüse (Lauch, Sellerie, Karotten, Petersilie), Lorbeerblätter und Wacholderbeeren. Die Zutaten werden in Gemüsebrühe erhitzt und eineinhalb Stunden köcheln gelassen. Danach werden Suppennudeln gekocht und mit klein geschnittenem Hühnerfleisch in der Brühe serviert.
  • Kälte
    Kalte Umschläge (nasse Waschlappen oder in Handtuch gewickelte Kühlpacks) auf Stirn oder Nacken helfen effektiv, die Blutgefäße zu verengen und dadurch den Druck sowie die Kopfschmerzen zu lindern.
  • Pfefferminzöl
    Pfefferminzöl kann direkt auf Stirn und Schläfen aufgetragen werden, um durch den kühlenden Menthol-Effekt Kopfschmerzen zu lindern.
  • Massagen
    Auch eine sanfte Massage an den Schläfen kann eine Wohltat sein. Dafür legt man jeweils einen Finger an die Schläfen und führt dann mit leichtem Druck kreisende Bewegungen aus. Alternativ kann man Kopfschmerzen lindern, indem man den Zeigefinger in Stirnhöhe auf die Mitte des Nasenrückens drückt und diesen Druck 30 Sekunden lang hält. Auch eine sanfte Massage der Augenbrauen kann hilfreich sein.
  • Koffein
    Koffein kann bei Kopfschmerzen durch Erkältungen helfen, da es die Durchblutung im Gehirn verbessert. Obwohl Espresso eine höhere Koffein-Konzentration hat, enthält Filterkaffee insgesamt mehr Koffein, da man in der Regel größere Mengen davon trinkt.

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Bei Kopfschmerzen durch eine Erkältung werden vor allem fieber- und schmerzsenkende Mittel wie Ibuprofen oder Paracetamol eingesetzt. Ferner können auch abschwellende Nasensprays hilfreich sein, da sie die verstopfte Nase befreien und den Druck im Kopf reduzieren.

Bei Erkältungskopfschmerzen muss man nicht zwangsläufig einen Arzt konsultieren. Man sollte jedoch immer dann einen Arzt aufsuchen, wenn Kopfschmerzen trotz Medikamente und Hausmitteln zunehmen oder länger anhalten. Auch wenn eine Erkältung länger als ein paar Tage dauert oder zusätzliche Symptome (hohes Fieber über 39 Grad Celsius, Übelkeit, Erbrechen, steifer Nacken, Sehstörungen oder Sprachstörungen) auftreten, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam.