Hundeernährung

Dürfen Hunde Paprika essen?

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14.1.2025, 09:24 Uhr
Hunde mögen viele Gemüsearten, aber vertragen sie auch Paprika?

© IMAGO / Funke Foto Services Hunde mögen viele Gemüsearten, aber vertragen sie auch Paprika?

Paprika gehört für viele Menschen fest in die Küche – sei es in Gemüsepfannen, als gefüllte Paprika, Fajitas oder auch einfach Rohkost. Das vitaminreiche Gemüse gibt es in gelb, grün und rot und wird häufig sogar von Kindern gerne gegessen. Was für den Menschen gesund ist, gilt nicht unbedingt auch für den Hund. Ob Hunde Paprika essen dürfen und welche Gefahren für das Tier drohen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Dürfen Hunde Paprika fressen?

Paprika enthalten jede Menge gesunde Inhaltsstoffe, wie Vitamine, Ballast- und Mineralstoffe und Antioxidantien. Auch wenn Paprika für den Menschen sehr gesund ist, ist Paprika für Hunde nicht wirklich geeignet. Denn Paprika gehören neben Kartoffeln zu den sogenannten "Nachtschattengewächsen". Diese enthalten Solanin, welches für Hunde giftig ist. Daher sollte Paprika für Hunde nicht auf dem Speiseplan stehen – es sei denn in kleinen Mengen, wenn sie reif, rot und abgekocht sind.

Ist Paprika giftig für Hunde?

Paprika enthalten Solanin, welches für Hunde giftig ist. Allerdings enthalten nicht alle Paprika die gleiche Menge des Stoffes. Während dem Reifeprozess der Paprika wird das Solanin abgebaut, wodurch rote Paprika weniger Solanin enthalten als gelbe oder grüne Paprika.

Allerdings sollte man auch bei der roten Paprika vorsichtig sein und dem Hund nicht zu viel davon geben. Denn auch wenn sie weniger Solanin enthalten, sind sie nicht gänzlich frei davon. Das in der Paprika enthaltene Solanin zerstört die roten Blutkörperchen, reizt die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts und kann eine Hemmung des Nervensystems bedingen.

Im Übrigen ist Solanin auch für Menschen giftig. Paprika enthalten allerdings nicht genug Solanin, als dass es für einen ausgewachsenen Menschen in normalen Mengen gefährlich werden könnte. Bedenkt man, dass Hunde in der Regel wesentlich weniger Körpermasse haben als Menschen, wird es für Vierbeiner schneller gefährlich.

Fazit: Paprika sollte lieber nicht auf dem Speiseplan des Hundes stehen – es sei denn unter bestimmten Voraussetzungen.

Darf ein Hund Paprika roh essen?

Rohe Paprika enthält viel Solanin und sollte daher nicht an den Hund verfüttert werden, vor allem grüne und gelbe.

Wie dürfen Hunde Paprika essen?

Mit einigen Methoden kann man dafür sorgen, dass Hunde doch Paprika in geringen Mengen essen können.

  • Rote Paprika wählen
    Die rote Paprika hat verglichen mit gelben und grünen Paprikasorten deutlich weniger Solanin und kann damit in kleinen Mengen gefüttert werden.
  • Paprika abkochen
    Rohe Paprika wird beispielsweise durch das Abkochen verträglicher. Denn beim Kochen geht das Solanin ins Kochwasser über.
    Achtung: Wenn man dem Hund beim Barfen püriertes Gemüse gibt, sollte man das Kochwasser unbedingt wegschütten, falls Kartoffeln oder Paprika mitgekocht wurden.
  • Strunk abschneiden und Kerne entfernen
    Außerdem sollte man immer den Strunk der Paprika wegschneiden, da dieser den höchsten Solanin-Gehalt enthält. Daher sollte man den Strunk inklusive aller weißen Stellen und Kerne vor dem Kochen entfernen.
  • Beobachten
    In Ausnahmefällen können Hunde eine kleine Menge gekochter, roter Paprika bekommen. Allerdings sollte man seinen Vierbeiner nach dem Verzehr immer aufmerksam beobachten.

Wie viel Paprika dürfen Hunde essen?

Hunde können Solanin nur langsam abbauen. Daher sollte man Paprika möglichst gar nicht an die Fellnase verfüttern. Wenn der Hund trotzdem versehentlich mal ein Stückchen rote Paprika gegessen hat, wird dies in den meisten Fällen nicht zu schwerwiegenden Problemen führen. Bei grüner Paprika sollte man besonders vorsichtig sein und diese komplett und konsequent außer Reichweite des Hundes aufbewahren. Auch Chili und Peperoni sollten auf keinen Fall an den Hund verfüttert werden, denn das darin enthaltene Capsaicin kann Magen-Darm-Blutungen und starke Atemnot bei Hunden begünstigen.

Was tun, wenn der Hund Paprika gefressen hat?

Wenn der Hund doch aus Versehen ein Stück Paprika gefressen hat, ist das bei geringen Mengen im Normfall kein Problem, vor allem, wenn es sich um Stücke einer roten Paprika handelt. Behalten Sie den Hund im Auge und halten Sie nach Vergiftungssymptomen beim Hund Ausschau. Bei einer Solaninvergiftung sind die Symptome Magen-Darm-Beschwerden, Atemstörungen, Lähmungen, neurologische Störungen, Benommenheit, Krämpfe oder Fieber. Im schlimmsten Fall ist sogar ein Herz- oder Atemstillstand möglich.

Tipp: Drücken Sie mit dem Finger auf das Zahnfleisch des Hundes. Dieses verliert dabei die rosa Färbung, ähnlich, wie wenn man sich selbst auf die Fingerspitze drückt. Nimmt das Zahnfleisch sofort wieder die normale Farbe an, ist eine Vergiftung unwahrscheinlich. Kehrt die Färbung nur langsam oder gar nicht zurück, deutet das auf eine Vergiftung hin. In diesem Fall sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen.

  • Tierarzt aufsuchen
    Sobald der Vierbeiner größere Mengen Paprika gefressen hat, sollte man lieber einen Tierarzt konsultieren. Hier sollten Hundebesitzer lieber einmal zu oft den Tierarzt aufsuchen als einmal zu wenig. Mögliche Vergiftungsanzeichen können Erbrechen, Durchfall, Atemprobleme und Fieber sein.
    Die Zeit spielt dabei eine große Rolle - daher sollte man am besten innerhalb der ersten Stunde nach dem Verzehr einen Tierarzt aufsuchen. Der Arzt leitet dann das Erbrechen proaktiv ein, wodurch vom Hund weniger Solanin aufgenommen wird.
  • Aktivkohle
    Im Falle einer Vergiftung kann man dem Hund auch Aktivkohle geben, da diese einen Teil des Giftes bindet und so die Menge an Solanin reduziert, die in den Blutkreislauf gelangt. Allerdings müssen Hundebesitzer dabei die Dosierung der Kohletabletten an ihren Hund anpassen. Diese Methode eignet sich aber allenfalls als Ergänzung zum Tierarztbesuch, um übriges, bereits vor dem Erbrechen aufgenommenes Solanin abzubauen.

Dürfen Welpen Paprika essen?

Paprika ist für Welpen nicht geeignet, da sie das giftige Solanin noch schlechter vertragen. Welpen haben ein empfindliches Verdauungssystem und können noch schneller auf toxische Stoffe reagieren. Rote Paprika in gekochter Form kann in minimalen Mengen gelegentlich an erwachsene Hunde verfüttert werden, aber für Welpen ist selbst diese Variante riskant.

Falls ein Welpe versehentlich Paprika gefressen hat, sollte man sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Welche Alternativen gibt es für den Hund?

Wer seinem Hund Gemüse geben möchte, kann aus zahlreichen Sorten wählen. Denn Gemüsesorten wie Möhren, Gurke, Kohlrabi und Rote Bete können gerne auf dem Speiseplan des Vierbeiners stehen. Diese liefern wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Kalium und Magnesium. Zugleich schmecken sie dem Hund häufig auch noch gut. Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, unreife Tomaten und Auberginen sollten hingegen lieber nicht im Hundenapf landen.

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