Neues Hundegewand
Fellwechsel beim Hund: So unterstützen Sie Ihr Haustier
27.1.2025, 09:28 UhrIn diesem Artikel:
- Was ist der Fellwechsel?
- Wie kommt es zum Fellwechsel?
- Warum kommt es zum Fellwechsel beim Hund?
- Fellwechsel beim Hund: Wann findet dieser statt?
- Fellwechsel Hund: Wie lange dauert dieser?
- Wie stark haaren Hunde bei einem Fellwechsel?
- Ist Fellwechsel für Hunde anstrengend?
- Welche Probleme gibt es beim Fellwechsel?
- Juckreiz lindern: So funktioniert es
- Wie kann man bei einem Fellwechsel den Hund unterstützen?
- Welche Pflegeprodukte braucht man für die Fellpflege des Hundes?
Der Fellwechsel bei Hunden ist ein natürlicher Vorgang. In der Zeit des Fellwechsels kann es zu vermehrtem Haarausfall kommen. Teilweise kann der Fellwechsel aber auch unangenehm für die Vierbeiner sein und mit Juckreiz einhergehen. In diesem Artikel erfahren Sie alles über den Fellwechsel bei Hunden, wann dieser auftritt und zu welchen Komplikationen es dabei kommen kann. Außerdem erhalten Sie hilfreiche Tipps für den Umgang mit Ihrem Vierbeiner während des Fellwechsels.
Was ist der Fellwechsel?
Beim Fellwechsel handelt es sich um einen natürlichen Vorgang, bei dem das Fell des Hundes den jeweiligen Jahreszeiten angepasst wird. Während des Fellwechsels stoßen Hunde ihr altes Fell in den Frühlingsmonaten ab, um ein neues Fell zu schaffen. In den Sommermonaten kann durch den Fellwechsel eine Überhitzung vermieden werden. Wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt, wächst dem Vierbeiner in den Herbstmonaten wieder ein dichteres Fell, um im Winter Schutz vor der Kälte zu haben. Viele Menschen denken, dass das Fell im Herbst einfach dichter wird. Das stimmt aber nicht, denn es findet tatsächlich ein richtiger Fellwechsel statt.
Wie kommt es zum Fellwechsel?
Entscheidend für den Fellwechsel sind insbesondere das Tageslicht und die Hormone des Hundes. Die Zirbeldrüse im Gehirn der Fellnase produziert weniger Melatonin (Schlafhormon), wenn im Frühling die Tage länger werden. Daraufhin wird der Fellwechsel angestoßen. Das Gegenteil passiert im Herbst: Sobald die Tage kürzer werden, wird auch die Produktion von Melatonin angekurbelt. Daneben kann es auch andere Gründe geben, warum der Hund Fell verliert.
Was viele nicht wissen: Bei einem Fellwechsel kann sich sogar die Fellfarbe vorübergehend leicht verändern. Bei schwarzen Tieren schimmern die ausfallenden Haare dann etwas rötlich.
Warum kommt es zum Fellwechsel beim Hund?
Der Hund wechselt sein Fell im Frühling und Herbst, um sich den Temperaturen anzupassen. Somit soll in den warmen Monaten verhindert werden, dass der Hund überhitzt, stark hechelt und großer Hitze ausgesetzt ist. Im Herbst, bevor der kalte Winter beginnt, bekommt der Hund dickeres Fell. Der Fellwechsel beim Hund im Winter soll den Vierbeiner bei niedrigen Temperaturen und Schnee wärmen. In der Wildnis werden Hunde nicht nur vor der Kälte geschützt, sondern können sich auch gegenüber Fressfeinden und Beutetieren tarnen: Weißes Fell macht sie im Schnee fast unsichtbar.
Fast alle Hunderassen verlieren ihr Fell über das ganze Jahr. Aber vor allem während des Fellwechsels verlieren Hunde besonders viele Haare. Wie stark der Haarverlust ist, hängt von der Rasse, dem Alter und dem Hormonstatus ab. So verlieren ältere Tiere mehr Haare als junge Hunde, ebenso bei kastrierten Hunden im Vergleich zu unkastrierten. Auch Hündinnen vor der Läufigkeit verlieren besonders viel Fell. Nahezu alle Säugetiere passen die Struktur ihres Fells den Jahreszeiten und den damit einhergehenden Bedingungen an.
Fellwechsel beim Hund: Wann findet dieser statt?
Man spricht im Volksmund beim Hund typischerweise vom "Sommer- und Winterfell", obwohl der Fellwechsel beim Hund tatsächlich im Frühling und Herbst stattfindet. Am meisten Fell verlieren die Vierbeiner in den folgenden Monaten: April, Mai, September und Oktober. Im Frühjahr verlieren Hunde dann ihr Winterfell, während das Fell im Herbst einen guten Kälteschutz bietet.
Fellwechsel Hund: Wie lange dauert dieser?
Der Fellwechsel dauert bei den meisten Hunden zwischen sechs und acht Wochen. Jedoch ist die Dauer immer vom Alter und Geschlecht des Hundes, der Rasse oder dem Felltyp ab.
Wie stark haaren Hunde bei einem Fellwechsel?
Auch die Intensität wird vom Alter, der Rasse und dem Hormonhaushalt beeinflusst. Rassen mit dichter Unterwolle wie beispielsweise Border Collies, Neufundländer, Golden Retriever oder Rauhaardackel verlieren vor allem im Frühjahr viele Haare und meist sogar ihre gesamte Unterwolle. Hunderassen mit kurzen Haaren wie die Deutsche Dogge oder die französische Bulldogge verlieren beim Fellwechsel weniger Haare und reagieren daher bei Kälte und Sonne besonders empfindlich. Einige Hunde haaren in Stressphasen stärker.
Ist Fellwechsel für Hunde anstrengend?
In der Regel ist der Prozess bei Hunden unproblematisch. Aufgrund des Klimawandels gibt es jedoch mitunter heftige Temperaturschwankungen, unter denen der Hund leiden kann. Dies gilt vor allem für ältere Hunde oder Hunde mit Stoffwechselerkrankungen.
Achtung: Wenn neben dem Fellverlust noch andere Symptome auftreten, sollten Hundebesitzer lieber einen Tierarzt aufsuchen. Denn hinter Symptomen wie Fellverlust oder Anomalien der Haut und des Fells können auch ernsthafte Erkrankungen stecken. Im Volksmund sagt man auch, dass ein gesundes, glänzendes Fell ein Zeichen für einen gesunden Hund ist. Mattes Fell kann dementsprechend auf eine Erkrankung hinweisen. Exemplarische Erkrankungen sind unter anderem bakterielle Infektionen, Parasiten, Hautpilz, Allergien, Autoimmunerkrankungen oder hormonelle Störungen. Aber auch psychische Belastungen oder Stress können Fellverlust begünstigen. Daher sollte man bei plötzlich auftretenden Haarausfallaußerhalb der Fellwechselzeiten und anderen Symptomen lieber einen Tierarzt konsultieren.
Welche Probleme gibt es beim Fellwechsel?
Beim Hund kann der Fellwechsel zu Juckreiz führen. Bei Hunden mit starkem Unterfell kann der Fellwechsel also durchaus unangenehm sein. Sobald ausgefallene Haare im Fell verbleiben, pieken diese unangenehm und lösen den Juckreiz aus. Einige Hunde kratzen sich daraufhin vermehrt. Bei anderen Hunden ist die Unterwolle so dicht, dass sie keine Luft mehr an die Haut lässt. Die abgestorbenen Haare verteilen sich in Platten auf dem Deckhaar und sorgen für ein ungepflegtes, struppiges Aussehen des Fells. Da die toten Haare von Bakterien zersetzt werden, entsteht auch ein unangenehmer Geruch des Fells.
Neben dem Juckreiz können einige Hunde auch schuppige Haut bekommen. Das ist völlig normal, denn der Fellwechsel ist ein belastender Prozess für die Haut und den gesamten Körper des Tieres. Bleiben die Schuppen jedoch auch nach dem Fellwechsel bestehen, zeigt der Hund Hautrötungen oder kratzt sich besonders häufig, sollte man lieber einen Tierarzt konsultieren.
Zur Fell- und Hautpflege eignet sich für Hunde auch Kokosöl:
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Juckreiz lindern: So funktioniert es
Um Juckreiz zu reduzieren, sollte man die Unterwolle ausbürsten und das Fell belüften. Die Massage der Haut regt die Produktion der Talgdrüsen an, während die Haut ihren Feuchtigkeitsgehalt reguliert. Schuppig, gereizte oder gerötete Haut kann mithilfe von Hautpflegeprodukten behandelt werden. Wenn trockene Heizungsluft im Herbst oder Winter in der Wohnung herrscht, sollte man für eine höhere Luftfeuchtigkeit in den eigenen vier Wänden sorgen. Dazu stellt man einfach ein paar Schalen mit Wasser auf die Heizkörper.
Wie kann man bei einem Fellwechsel den Hund unterstützen?
Tatsächlich gibt es einige Methoden, um den Hund beim Fellwechsel zu unterstützen und diesen sogar zu beschleunigen.
- Fell bürsten
Die einfachste und effektivste Lösung ist das Bürsten des abgestorbenen Haares. Dadurch wird die Luftzirkulation im Fell erhöht und der Juckreiz gelindert. Durch die Massagewirkung mit der Bürste wird die Haut besser durchblutet. Dadurch wird die Haut gestärkt und geschmeidiger. Nun kann sich der Schutzfilm besser regenerieren. Gleichzeitig können Hundebesitzer beim Bürsten auch noch Zecken, Flöhe oder Hautekzeme erkennen und dem Hund somit schnellstmöglich helfen.
Tipp: Am besten sollte man seinen Vierbeiner täglich bürsten. Dafür eignet sich ein kleines Pflegeritual. Dieses kann morgens direkt nach der ersten Gassirunde oder abends vor dem Schlafengehen durchgeführt werden und trägt zum Wohlbefinden des Hundes bei.
Und noch ein Tipp: Gegen Zecken und Flöhe hilft auch Schwarzkümmelöl für Hunde. - Ernährungsweise
Auch die Ernährungsweise kann unterstützend wirken und sogar den Fellwechsel beim Hund beschleunigen. Hundehaare bestehen zu einem großen Teil aus Keratin (Eiweiß). Folglich steigt während eines Fellwechsels der Bedarf an hochwertigem Eiweiß. Hundebesitzer sollten daher auf proteinreiches Hundefutter zurückgreifen. Dieses sollte Vitamine und hochwertige ungesättigte Fettsäuren enthalten, um den Fellwechsel von innen zu beschleunigen.
Insbesondere B-Vitamine wie Biotin (Vitamin-B7) unterstützen die Haut und das Fell in ihrer Funktion. Bierhefe gilt als gute Quelle für B-Vitamine und kann über das Hundefutter gegeben werden. Gleichzeitig unterstützen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren (beispielsweise Lachs-, Lein- oder Borretschöl) die Gesundheit des Hundes. Für den Hautstoffwechsel sind auch die Spurenelemente Kupfer und Zink wichtig, wobei nur geringe Mengen für Hunde erforderlich sind. Kupfer trägt außerdem zur Bildung des Pigments Melanin bei, welches der Haut und dem Fell die Farbe verleiht. Daher sorgen die beiden Spurenelemente für ein glänzendes Fell. Hundebesitzer sollten sich zudem individuell von ihrem behandelnden Tierarzt beraten, wenn sie auf Nahrungsergänzungsmittel während des Fellwechsels zurückgreifen wollen.
Welche Pflegeprodukte braucht man für die Fellpflege des Hundes?
Um seinen Hund während des Fellwechsels optimal zu unterstützen, sollte man einige Pflegeprodukte parat haben.
- Hundebürste
Hier ist zunächst die richtige Hundebürste für den individuellen Felltyp des Hundes erforderlich. Eine Zupfbürste mit dichten Pins und einem gewölbten Bürstenfeld bietet sich am besten zum Ausbürsten der Unterwolle bei Langhaarrassen an. Eine Zupfbürste ist eine ideale Wahl, um lose Haare und Schmutzpartikel zu entfernen. Sie eignet sich hervorragend, um Verfilzungen im Fell zu lösen. Wer einen Hund mit kurzen Haaren hat, kann auf eine Borstenbürste mit weichen Noppen aus Gummi zurückgreifen. Somit kann man abgestorbenes Haar entfernen, ohne die empfindliche Haut zu verletzen. - Haut- und Fellpflegesprays
Leidet der Hund unter schuppiger oder trockener Haut, helfen Sprays für die Haut- und Fellpflege. Diese riechen nicht nur gut auf dem Fell, sondern verbessern auch die Kämmbarkeit. Das darin enthaltene Vitamin E, Pro-Vitamin B5 oder Aloe-Vera unterstützen den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt der Haut. - Gummistriegel
Um den Hund an das Bürsten und Kämmen zu gewöhnen (schon im Welpenalter) oder älteren Hunden eine Hautmassage zu gönnen, eignen sich Gummistriegel. - Entfilzer
Um dichtes, langes Fell schmerzfrei zu kämmen, eignen sich Entfilzer. - Trimmer
Ein Trimmer ist eine spezielle Schere mit stumpfen Kanten, um abgestorbene, lange Haare zu kürzen. - Furminator
Ein Furminator ist ideal, um die lose Unterwolle aus dem Fell zu entfernen und so das Fell gepflegt und gesund zu halten. - Hundesalon
Wer seinem Hund etwas Gutes tun möchte, kann auch einen Hundesalon aufsuchen. Eine professionelle Fellpflege mit Ausbürsten beim Hundefriseur kann unangenehme Symptome des Fellwechsels reduzieren und ist besonders bei Hunden mit dichter Unterwolle empfehlenswert.
Nicht zu empfehlen ist hingegen, den Hund zu baden, um das überschüssige Fell loszuwerden. Man sollte Hunde nur im Notfall baden, da es den Säureschutzmantel der Haut schwächt und beim Fellwechsel eher kontraproduktiv ist.