Vor dem Winter

Gartenarbeit im Oktober: Diese Aufgaben sollten Sie jetzt noch unbedingt erledigen

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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24.10.2024, 19:06 Uhr
Laub im Garten kann lästig sein, Kleintieren wie Igeln bietet es im Winter aber wichtige Schutzräume.

© IMAGO/F. Hecker Laub im Garten kann lästig sein, Kleintieren wie Igeln bietet es im Winter aber wichtige Schutzräume.

"Ich wünschte, jeder Tag wäre ein Samstag und jeder Monat wäre Oktober". Mit diesen Worten huldigte die Autorin und Dichterin Charmaine J. Forde ihrem Lieblingsmonat. Auch wenn dem goldenen Herbstmonat mit seinem spektakulären Farbenspiel eine besondere Ästhetik innewohnt, dürften viele Gartenbesitzer den Enthusiasmus der Schriftstellerin nicht uneingeschränkt teilen: Schließlich bringen der Herbst im Allgemeinen und der Oktober im Besonderen viel Arbeit für den heimischen Garten mit sich.

Der offensichtlichste "Zeitfresser" im Garten zeigt sich beim Blick auf die Bäume: Langsam aber sicher werden die Kronen kahl, die Blätter fallen in Scharen zu Boden - und sollten dort regelmäßig beseitigt werden. Mindestens alle zwei Wochen sollten Sie laut "Mein schöner Garten" Ihre Rasenflächen vom Laub befreien, ansonsten bekommt das Gras nicht genug Sauerstoff, um gesund wachsen zu können. Auch befestigte Wege sollten regelmäßig gekehrt werden: Das Laub wird sonst schnell zur Rutschgefahr, auf Natursteinen kann es für ungewollte Verfärbungen sorgen.

Besonders wichtig ist es, Laub und Pflanzenreste aus dem Gartenteich zu entfernen: Im Winter halten sich darin lebende Tiere in den tieferen Wasserschichten auf, sind zum Überleben aber auf ausreichend Sauerstoff angewiesen. Herabgefallene Blätter und andere Pflanzenteile zersetzen sich aber im Laufe der Zeit an der Wasseroberfläche und verbrauchen dabei Sauerstoff - Fische oder Frösche, die im Teich leben, drohen dadurch zu ersticken. Greifen Sie deshalb zu einem Kescher und entfernen Sie Laub und andere Pflanzenreste von der Wasseroberfläche.

Hilfe für Igel

Allerdings bietet es sich in manchen Fällen an, das Laub nicht komplett zu entfernen: Insekten und anderen Tieren können Laubhaufen als Winterquartiere dienen. Besonders Igel freuen sich über zurückgelassenes Laub. Dort finden sie nicht nur Schutz vor Nässe und Kälte, sondern auch genügend Nahrung, um sich vor dem Winterschlaf noch einmal ordentlich die Bäuche vollzuschlagen.

Wie Sie den Igeln einen besonderen Gefallen tun können, weiß das schweizerische "Igelzentrum": Ein Ast-Laub-Haufen stellt den idealen Ort zum Überwintern dar. Die aufgeschichteten Äste bilden wichtige Hohlräume für die Tiere - reine Laubhaufen sacken durch den Verrottungsprozess im Laufe der Zeit in sich zusammen und werden für Igel zum schwer durchdringbaren Hindernis. Am besten bauen Sie den Ast-Laub-Haufen an einem schattigen Ort: So erwachen die Igel im Frühjahr, wenn die Sonne das Laub wieder erwärmt, nicht zu früh aus ihrem Winterschlaf.

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Oktober ist auch Erntezeit

Neben dem Laub sorgt auch die Ernte für viel Gartenarbeit im Oktober. Denn jetzt ist es an der Zeit, die letzten Herbstgemüse - unter anderem Rote Bete, Knollenpflanzen, Karotten oder Kürbisse - und Baumobst wie Birnen und Äpfel einzubringen. Vor dem ersten Frost können auch grüne Tomaten noch geerntet werden: An einem sonnigen Ort, zum Beispiel auf einer Fensterbank, können Tomaten wunderbar nachreifen. Übrigens: Die Tiere in Ihrem Garten freuen sich, wenn Sie ihnen ein paar "Reste" übriglassen: Vor allem Nüsse, Eicheln und Kastanien, die im Gras liegen bleiben, dienen Nagern und Eichhörnchen als perfekte Nahrung vor dem und für den Winter.

Nach der Ernte ist die Arbeit im Beet noch lange nicht getan: Zum einen ist jetzt die perfekte Zeit zum Mulchen gekommen. Dabei können Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Unkraut im Beet kann gejätet und direkt als Mulch verwendet werden. Das Mulchen schützt die Erde und darin lebende Mikroorganismen vor Kälte, wie "Utopia" weiß.

Vorbereitungen fürs kommende Frühjahr - welche Pflanzen müssen nach innen?

Und auch, wenn das kommende Frühjahr noch weit entfernt scheint: Jetzt ist laut "Ökotest" die perfekte Zeit, um Vorbereitungen für das Erwachen des Gartens nach dem Winter zu treffen. Wer im kommenden Jahr beispielsweise Narzissen, Tulpen oder Hyazinthen bestaunen möchte, muss jetzt die Blumenzwiebeln für diese Gewächse unter die Erde bringen. Auch neue Obstbäume, Rosen, wilde Hecken und Wintergemüse wie Feldsalat oder Spinat sollten jetzt gepflanzt werden.

Zu guter Letzt steht im Oktober noch eine weitere wichtige Aufgabe an: Da die ersten Frostnächte vor der Tür stehen, sollten Sie alle Topf- und Kübelpflanzen ins Haus holen, damit sie durch die kalte Jahreszeit kommen. Ausgenommen sind natürlich winterfeste Exemplare wie Buchsbäume, Hortensien oder Lavendel. Alle übrigen Pflanzen sollten mit einer Schicht aus Laub und Geäst abgedeckt werden, um sie vor der Kälte zu schützen. Nach der Ernte ist auch die Zeit gekommen, um Obstbäume und Himbeersträucher zurückzuschneiden: So können sie im Frühjahr neue Triebe bilden.

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