Pflanzenpflege

Hibiskus überwintern: So funktioniert es

Elias Thiel

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Benedikt Dirrigl

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11.11.2024, 13:10 Uhr
Im Sommer verschönert der Hibiskus viele Gärten mit bunten Farben. Aber ist Hibiskus auch winterhart?

© IMAGO / robertharding Im Sommer verschönert der Hibiskus viele Gärten mit bunten Farben. Aber ist Hibiskus auch winterhart?

Hibiskus ist Teil der aus Asien stammenden Familie der Malvengewächse. Die prächtigen Blüten des Hibiskus sind in zahlreichen bunten Farben erhältlich, darunter Weiß, Gelb, Orange, Rosa und Rot. Besonders beeindruckend sind die gezüchteten Sorten mit gefüllten Blüten. Die wunderschöne Pflanze kann sowohl im Topf auf dem Balkon als auch im Gartenbeet gepflanzt werden.

Aber was macht man mit der exotischen Pflanze im Winter? Kann Hibiskus Kälte und Frost überstehen oder wie kann man diesen entsprechend schützen? In diesem Artikel gibt es alle Antworten und die besten Tipps zur Pflege im Winter.

Ist Hibiskus winterhart?

Es kommt darauf an. Denn tatsächlich gibt es sowohl winterharte als auch nicht winterharte Hibiskus-Arten. Insgesamt gibt es hunderte Hibiskus-Arten, die hauptsächlich in tropischen und subtropischen Regionen gedeihen. In Deutschland sind jedoch nur wenige Arten weit verbreitet, darunter der Garten-Hibiskus (Hibiscus syriacus), der Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) und der Stauden-Hibiskus (Hibiscus x moscheutos). Diese werden im Folgenden kurz vorgestellt.

  • Roseneibisch
    Der Roseneibisch ist als Topfpflanze auf Balkonen und Terrassen beliebt und gilt als nicht winterhart. Sobald die Temperaturen unter 12 Grad Celsius fallen, muss er damit in sein Winterquartier umziehen.
  • Garten-Hibiskus
    Im Gegensatz zum Roseneibisch kann der Garten-Hibiskus (Strauch-Eibisch) im Freien im Garten gepflanzt und auch im Winter draußen gelassen werden. Einige Sorten älterer Exemplare sind winterhart und vertragen hier Temperaturen bis zu -20 Grad Celsius. Allerdings sollten junge Pflanzen in den ersten drei bis vier Jahren trotzdem vor Kälte und Frost geschützt werden. Hierfür empfiehlt es sich, den Wurzelbereich des Hibiskus mit einer großzügigen Schicht Rindenmulch, Laub oder Tannenzweigen abzudecken.
  • Stauden-Hibiskus
    Auch die Sorten des Stauden-Hibiskus gelten als winterhart. Wer sich für diesen krautigen Vertreter der Hibiskus-Gattung entscheidet, kann dem Winter unbesorgt entgegenblicken: Stauden-Hibiskus übersteht Temperaturen bis -30 Grad Celsius – und das ganz ohne einen Winterschutz. Im Herbst werden die bis zu zwei Meter groß werdenden Stauden einfach bodennah zurückgeschnitten und treiben danach im nächsten Mai zuverlässig wieder aus.

Ab wann sollte man Hibiskus überwintern?

Nicht-winterharte Hibiskus-Arten vertragen niedrige Temperaturen schlecht und sollte daher im Herbst ins Haus gebracht werden. Dies gilt, sobald die Temperaturen nachts unter 12 Grad fallen. Vor dem Einbringen in das Winterquartier ist es ratsam, den Roseneibisch auf mögliche Schädlinge wie Schildläuse und Spinnmilben zu überprüfen und abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen.

Wie kann man Hibiskus überwintern?

Um den Hibiskus unbeschadet durch den kalten Winter zu bringen, sollte man einige Aspekte beachten.

Der ideale Standort

Die nicht-winterharten Sorten sind sehr anfällig für niedrige Temperaturen und sollten deshalb schon im Herbst ins Warme geholt werden. Ein Fensterplatz in einem gemäßigt beheizten Raum ist eine gute Wahl. Vor allem ein gut temperierter Wintergarten oder ein beheizbares Gewächshaus eignen sich ideal. Die Temperatur sollte zwischen 12 und 15 Grad Celsius liegen. Zudem sollte der Standort hell sein, um einen Blattfall des Hibiskus zu verhindern.

Allerdings können aufgrund der Unterschiede bei Temperatur und Licht zwischen Sommer und Winter einige Knospen verloren gehen. Der Blumentopf sollte nicht direkt vor einen Heizkörper gestellt werden, da die trockene Wärme die Anfälligkeit für Schädlinge erhöht. Die Luftfeuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle, da zu trockene Luft auch braune Blattränder begünstigt. Daher sollte man an sonnigen Tagen regelmäßig lüften und wassergefüllte Behältnisse im Raum verwenden, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Hibiskus im Garten überwintern

Winterharte Sorten überstehen die Kälte wesentlich besser. Gerade junge Pflanzen brauchen dennoch Unterstützung im Winter. Wenn der Hibiskus im Garten gepflanzt wurde, sollte man den Boden rundherum zum Schutz mit Rindenmulch, Tannenzweigen, Reisig oder trockenem Laub abdecken. Eine zusätzliche Folie oder Vlies sind nicht erforderlich. Zudem kann man den Bereich unter dem Strauch mit immergrünen Pflanzen versehen. Auf diese Weise schützt man die Wurzeln effektiv vor den Auswirkungen des Frostes.

Hibiskus im Topf überwintern

In Töpfen kultivierter, winterharter Hibiskus kann ebenfalls draußen überwintern. Aber auch hier ist es wichtig, die Pflanzen an einen geschützten Ort zu stellen (wie der Hauswand). Um den Wurzelbereich vor Kälte von unten zu schützen, sollte man den Topf auf ein Holz- oder Styroporbrett stellen. Zusätzlich sollte man dünne Strohmatten oder Noppenfolien um den Topf herum auslegen.

Hibiskus: Standort & Pflege

Der chinesische Eibisch (Hibiscus rosa-sinensis) fühlt sich in typischen Zimmertemperaturen wohl und gedeiht daher prächtig in Innenräumen wie Wohnzimmern oder Wintergärten. Der Roseneibisch wird am besten in einem hellen Raum direkt am Fenster platziert. Allerdings sollte man beachten, dass im Hochsommer zu viel direktes Sonnenlicht schädlich sein kann. Wer den Hibiskus im Sommer draußen auf dem Balkon oder der Terrasse pflegen möchte, sollte einen geschützten Standort auswählen. Vor allem sollte die Pflanze vor starkem Regen geschützt werden, da die zarten Blüten bei zu viel Feuchtigkeit leiden. Selbst im Freien bevorzugt der Hibiskus einen hellen Standort, sollte jedoch nicht zu lange in der prallen Sonne stehen.

Bei der Hibiskus-Pflege braucht man ein gewisses Maß an Sensibilität, da die Pflanze schnell beeinträchtigt wird und dies mit Blatt- und Blütenverlust quittiert. Während der Blütezeit ist der Roseneibisch besonders durstig und sollte daher täglich gegossen werden. Allerdings darf trotzdem keine Staunässe entstehen. Ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl des Topfes ist daher ein effizienter Wasserablauf. Eventuell anfallendes überschüssiges Gießwasser muss aus Übertöpfen und Untersetzern entfernt werden. Wenn der Hibiskus zu trocken gehalten wird, zeigt er ebenfalls eine empfindliche Reaktion und wirft seine Blüten ab. Während der Wachstumsphase von März bis Oktober ist es für eine erfolgreiche Pflege des Hibiskus von Bedeutung, wöchentlich Flüssigdünger zu verabreichen, da das Wachstum von Blättern und Blüten viel Energie erfordert.

Die Hibiskuspflanze erfordert eine konstante Gabe von frischer und nährstoffreicher Erde. Der Boden sollte gut durchlässig sein, da Hibiskus tendenziell Trockenheit verträgt und keine nassen Wurzeln mag.

Um die Durchlässigkeit zu erhöhen, kann man Sand zum Substrat hinzufügen. Der pH-Wert des Bodens kann leicht sauer oder alkalisch sein. Wenn ein Umtopfen erforderlich ist, sollte dies idealerweise im Frühjahr erfolgen, nachdem der bisherige Topf vollständig durchwurzelt ist. Falls die Pflanze nicht größer werden soll, kann die Pflege darauf beschränkt werden, das Substrat zu erneuern und den Hibiskus zurück in den alten Blumentopf zu setzen.

Pflege im Winter

Während der Wintermonate sollte der Zimmer-Hibiskus an einem leicht beheizten, hellen Raum stehen. Die Pflanzen werden ins Winterquartier gebracht, sobald die nächtlichen Außentemperaturen zwölf Grad Celsius unterschreiten. Wenn die Pflanze zu groß geworden ist, kann sie zu diesem Zeitpunkt leicht zurückgeschnitten werden. In einem Wintergarten mit einer Temperatur um die 15 Grad kann der gut gepflegte Roseneibisch auf den nächsten Sommer warten. Ein leichter Blattverlust ist normal. Wenn der Hibiskus jedoch sehr viele Blätter verliert, kann dies auf zu wenig Licht oder zu trockene Luft hinweisen.

Während der Wintermonate sollte der Hibiskus tendenziell weniger gegossen werden. Dennoch sollte der Wurzelballen nicht vollständig austrocknen. Die Düngung sollte maximal alle vier Wochen erfolgen.

Hibiskus zurückschneiden

Gelegentlich kommt es vor, dass die jungen Triebe der Pflanzen im Winter Frostschäden erleiden. In solchen Fällen schneidet man die erfrorenen Triebe zurück, da der Hibiskus an dieser Stelle später erneut austreiben wird.

Wann und wie sollte man den Hibiskus schneiden?

Im Frühjahr sollte man den Roseneibisch mit einer Schere beschneiden, um die Form zu gestalten. Regelmäßiges Schneiden fördert die Verzweigung und steigert die Anzahl der Blüten. Man kann die Triebe aus dem Vorjahr leicht kürzen und bei Bedarf die Pflanze etwas auslichten. Wer plant, den Hibiskus als Hochstamm zu züchten, muss die Seitenäste an der jungen Pflanze entfernen, damit sich nur der Haupttrieb weiterentwickelt. Wenn die gewünschte Endhöhe erreicht ist, schneidet man die Spitze ab und bindet den mittleren Haupttrieb an einen Stab, um ihn als Verlängerung des Stammes zu verwenden. Die äußeren Seitentriebe bilden die neue Stämmchenkrone. Diese Äste sollten in den folgenden Jahren regelmäßig gekürzt werden, um eine schöne, kompakte und kugelförmige Krone zu erhalten.

Hibiskus schneiden im Herbst

Stauden-Eibische benötigen einen Rückschnitt im Herbst. Nach dem Einsetzen des ersten Frosts stirbt der oberirdische Teil der Pflanze ab und kann anschließend bis zum Boden zurückgeschnitten werden.

Hibiskus-Blütezeit

Ganz gleich, ob in weiß, lila, rosa oder sogar mehrfarbig: Hibiskusblüten tauchen von etwa Juli bis Ende September auf.

Wann kann Hibiskus wieder nach draußen?

Nun stellt sich die Frage, wann der Hibiskus wieder ausgewintert werden kann. Ab Mai kann man den Hibiskus an einen geschützten und sonnigen Ort im Freien stellen. Hier gewöhnt sich der Hibiskus erfahrungsgemäß schnell an die höheren Temperaturen.

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