Holzwurm bekämpfen

So bekämpfen Sie Holzwürmer - mit Hausmitteln

Simone Madre

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13.9.2022, 08:39 Uhr
So sieht ein Holzwurm aus.

© Rights Managed via www.imago-images.de So sieht ein Holzwurm aus.

Was ist ein Holzwurm?

Wer von einem Holzwurm spricht, meint in der Regel die Larve des Gemeinen oder Gewöhnlichen Nagekäfers (Anobium punctatum). Dieser Käfer gehört zur Familie der Nagekäfer und legt seine Eier in kleine Risse und Spalten des Holzes. Aus diesen schlüpfen dann später die Larven, die sich von ebendiesem Holz ernähren. Mindestens ein Jahr lang fressen sich die Larven durch das Holz und beißen später sogar Löcher in die Außenseite.

Neben dem Holzwurm gibt es andere Insekten, die an Holz nagen - wie den Bunten Nagekäfer, den Hausbock und den Splintholzkäfer. Die Lebensweisen und die Zerstörung des Holzes kann man jedoch miteinander vergleichen. All diese Schädlinge stellen eine Gefahr für Holzmöbel dar.

Wie sieht ein Holzwurm aus?

Der Gemeine Nagekäfer wird im ausgewachsenen Zustand circa 2,5 bis 5 Millimeter lang und hat eine starke Behaarung. Die Larven werden bis zu sechs Millimeter lang, sind überwiegend weiß und weisen eine leichte Krümmung auf.

Holzwurm erkennen

Um die konkrete Art zu identifizieren, sollte man mehrere Indizien berücksichtigen. Zunächst kann man nach lebenden Tierchen im Larven- oder Käfer-Stadium suchen. Wer den "klassischen" Holzwurm in seiner Wohnung vermutet, muss nach Larven elfenbeinweißer Farbe und einer c-förmig gekrümmten Form Ausschau halten. Ausgewachsene Käfer zeigen sich eher selten, da sich die Entwicklungszeit der Larven über mehrere Jahre hinzieht. Die ausgewachsenen Käfer erkennt man an einer dunkelbraunen Farbe, einem spitzen Halsschild und einer ovalen Form. Zugleich kann auch das Schadbild Auskunft über die Art geben, die in den eigenen vier Wänden wütet.

Wie erkennt man die Schäden eines Holzwurms?

Ein eindeutiges Indiz für einen aktiven Befall sind bis zu zwei Millimeter große Löcher in Holzmöbeln. Das Holzmehl ist hell, da die Holzwürmer nur das Splintholz und nicht das dunkle Kernholz fressen. Um nach dem Entdecken der Löcher einen Befall zu beurteilen, kann man ein Blatt Papier oder dunkle Folie unter die betroffene Stelle legen und ein paar Tage abwarten. Wenn helles Holzmehl gefunden wird, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Holzwurm am Werk. Bei der Suche nach dem Holzwurm sollte man geduldig bleiben, da die Larven immer wieder längere Fresspausen einlegen.

Welche Umgebung bevorzugt der Holzwurm?

Der Holzwurm liebt hohe Luftfeuchtigkeit und eine ausgewogene Temperatur. Zudem ernährt er sich besonders gern von Splintholz, da dieses sehr eiweißhaltig ist. Harte Laubhölzer werden den weichen Holzarten vorgezogen. Am liebsten nagt der Holzwurm an Eichen, Kiefern, Fichten und Tannen.

Holzwurm bekämpfen: Was tun gegen den Holzwurm?

Wer den Holzwurm aus der Wohnung vertreiben möchte, kann verschiedene Vorgehensweisen nutzen. Zunächst hilft es, die Wohnräume zu beheizen und regelmäßig zu nutzen. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Wohnung regelmäßig gelüftet wird. Der Boden sollte trocken oder nebelfeucht gewischt werden. Durch zu feuchtes Wischen erhalten die Holzmöbel mehr Feuchte, wovon die Holzwürmer profitieren.

Kälte und Hitze

Holzwürmer mögen es weder zu heiß noch zu kalt. Daher kann man die befallenen Möbel bei kühlen Temperaturen über Nacht in den Garten oder auf den Balkon stellen. Kleine Holzgegenstände können über Nacht sogar in der Tiefkühltruhe gelagert werden.

Zudem können befallene Möbel in einen zentral beheizten Wohnraum gestellt werden, in dem sie trocken und warm aufbewahrt werden. Aufgrund der zunehmenden Trockenheit des Holzes sterben die Larven von allein ab. Wer eine Sauna hat, kann große Holzmöbel auch für ein paar Stunden stark erhitzen. Bei einer Temperatur von 55 Grad Celsius sterben Holzwürmer ab. Wenn man keine Sauna besitzt, kann man große Holzstücke im Sommer auch in die Sonne legen.

Tipp: Mit einer schwarzen Folie heizen sich die Holzgegenstände noch schneller auf. Kleinere Gegenstände können für eine Stunde auf 55 Grad Celsius im Backofen erwärmt werden. Aber Achtung: Das Holz kann sich durch die Wärme verziehen, sodass sich Risse bilden.

Eicheln

Holzwürmer ernähren sich nicht nur von Holz, sondern auch liebend gerne von Eicheln. Daher kann man bei einem Befall reichlich frische EichelnAnzeige um die befallenen Holzgegenstände verteilen. Die Holzwürmer werden von dem Geruch angezogen und fressen sich durch die Eicheln. Wenn sich kleine Löcher in den Eicheln gebildet haben, kann man die Eicheln samt Larven aus den Wohnräumen entfernen. So wird man zumindest einen Teil der Holzwürmer los. Den Vorgang wiederholt man mit frischen Eicheln so lange, bis man keine Holzwurmschäden mehr wahrnimmt. Gleichzeitig sollte man auch das Holz mit Essig reinigen, um auch die Larven zu erreichen, die tief im Holz nichts vom Eichelduft wahrgenommen haben.

Welche Hausmittel eignen sich gegen Holzwürmer?

Zur Bekämpfung von Holzwürmern eignen sich verschiedene Hausmittel:

Zwiebeln

Ein beliebtes Mittel gegen den Holzwurm sind Zwiebeln. Wer das befallene Holz mit einer aufgeschnittenen Zwiebel einreibt, vertreibt die Schädlinge durch ihren Geruch. Der Holzwurm kann den Zwiebelsaft nicht ausstehen und sucht das Weite. Diese Methode hilft aber leider nur bei einem schwachen Befall, Larven in tiefliegenden Löchern werden nicht erreicht.

Essigessenz

Das beliebte Hausmittel Essigessenz wirkt ebenfalls sehr effektiv bei der Holzwurmbekämpfung. Dazu gibt man einen kleinen Spritzer Essigessenz in alle sichtbaren Löcher. Die gleiche Wirkung erzielen auch Petroleum, Spiritus oder Salmiakgeist. Da diese aber mit einem unangenehmen Geruch einhergehen, sollte man die Mittel nur dort benutzen, wo der Geruch nicht im Alltag stört.

Bienenwachs

Die Löcher der Holzwürmer kann man zugleich mit BienenwachsAnzeige versiegeln. Allerdings ist das eine relativ aufwändige Arbeit.

Wie kann man den Holzwurm vorbeugend bekämpfen?

Am besten lässt man die Holzwürmer erst gar nicht einziehen. Mit ein paar präventiven Maßnahmen verhindert man schon vorher den Befall mit Holzwürmern. Der Schädling hat es meistens nur auf feuchtes Holz abgesehen. Im Keller ist die Gefahr für einen Schädlingsbefall deutlich größer. Daher ist die optimale Lagerung von (Brenn-)Holz wichtig, damit sich der Holzwurm gar nicht erst einnistet.

Zunächst sollte man darauf achten, dass das Holz gut durchgetrocknet ist. Je höher die Feuchtigkeit im Holz ist, desto anfälliger ist das Holz für einen Befall. Zusätzlich sollte man Brennholz nie direkt auf dem Erdboden oder im Freien lagern. Stattdessen sollte man ausreichend Balken oder Pfähle unter das Holz legen, damit das Holz keinen Bodenkontakt hat.

Darüber hinaus ist ein Schutz vor Regen für das Holz vorteilhaft. Wer sein Holz im Außenbereich lagern möchte, kann auch präventiv auf wetterbeständigen Holzschutz zurückgreifen. Die Lasuren enthalten zwar keine Abwehrstoffe gegen Holzwürmer, wirken jedoch schützend und wasserabweisend. Der Lagerort sollte zudem regelmäßig auf einen Befall von Pilzen und Holzwürmern untersucht und auf Feuchtigkeit kontrolliert werden.

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