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Lupinen: Wann sie blühen, wie man sie pflegt - und warum sie echte Allrounder sind

Elias Thiel

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12.6.2024, 07:45 Uhr
Lupinen gibt es in diversen Farben. Die wichtigste Lupinensorte in der Landwirtschaft ist die blaue.

© IMAGO/Christian-Ditsch Lupinen gibt es in diversen Farben. Die wichtigste Lupinensorte in der Landwirtschaft ist die blaue.

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Lupinen sind farbenfrohe Schönheiten unter den Gartenblumen. Doch die Blumen sind nicht nur wegen ihrer Blütenpracht beliebt, sondern auch für ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten bekannt. Gleichzeitig verbessern sie die Bodenqualität und werden in der Industrie sogar als Nahrungsmittel verarbeitet.

Egal, ob Teil eines Blumenbeets, als Hingucker in Ihrem Vorgarten oder als Nahrungsquelle für Insekten: Lupinen bieten im eigenen Garten Mehrwert. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie der Anbau und die Pflege dieser Pflanzen funktionieren. Zudem erhalten Sie wertvolle Tipps, damit Sie sich noch lange an den Lupinen in Ihrem Garten erfreuen können.

Der Begriff Lupinen (Lupinus) umfasst eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler und gehört zur Familie den Hülsenfrüchtler. Bekannt sind Lupinen auch als "Lupinenbohne", "Feigbohne" oder "Wolfsbohne".

Denn: Lupinen gehören zur gleichen Familie wie viele Nahrungsmittel, die täglich auf dem Teller landen – wie beispielsweise grüne Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Erdnüsse und Sojabohnen.

Lupinensamen können ebenfalls als Nahrungsmittel verwendet werden. Die Samen werden meist verarbeitet, um sie von giftigen Bitterstoffen zu befreien und die Samen somit genießbar zu machen. Es gibt aber auch neuere Züchtungen, die genannten Süßlupinen, deren Samen man roh verzehren kann. Ob unverarbeitet, gekocht, eingelegt oder zu Mehl vermahlen: Die Samen sind reich an Proteinen, Ballaststoffen und gesunden Fettsäuren. Damit stellen sie eine wertvolle pflanzliche Proteinquelle dar. Zudem kann man aus Lupinen auch einen Kaffee-Ersatz machen. Lupinenkaffee schmeckt ähnlich wie richtiger Kaffee, nur weniger bitter und etwas nussiger. Zudem ist er koffeinfrei und säurearm.

Lupinen erfüllen gleichzeitig aber auch eine wichtige ökologische Funktion: Sie binden Stickstoff aus der Luft und geben ihn in den Boden ab. Dies trägt zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit bei. Darüber hinaus dienen die Blüten der Lupinen als wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, Schmetterlinge und andere bestäubende Insekten.

Lupinen produzieren im Frühling oder Sommer auffällige, aufrechte Blütenstände mit Blüten in verschiedenen Farben (beispielsweise Rot, Blau, Lila, Rosa, Gelb oder Weiß). Häufig findet man die Blume sogar als zweifarbige Erscheinung. Die Samen der Lupinen sind in den Hülsen enthalten und haben eine bohnenähnliche Form. Lupinen können (abhängig von der jeweiligen Art) bis zu drei Meter hoch werden.

Weiße und rosa Lupinen. 

Weiße und rosa Lupinen.  © IMAGO / Panthermedia / Christian Müringer

Lupinen haben ihren Ursprung in Nordamerika und wurden im 19. Jahrhundert nach Europa gebracht, wo sie heute auch als Wildpflanzen vorkommen. Mittlerweile haben sie sich als mehrjährige Stauden sowie als einjährige Arten durchgesetzt und sind sowohl im Garten als auch in der Landwirtschaft sehr beliebt.

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Lupinensorten. Zu den bekanntesten Sorten gehören die Folgenden:

  • Blaue Süßlupine (Lupinus angustifolius): Diese Sorte ist eine der wichtigsten Lupinensorten in der Landwirtschaft. Dort wird sie zur Bodenverbesserung angebaut, da sie große Mengen Stickstoff aus der Luft bindet. Die Blüten sind oftmals blau und die Samen werden in der Regel für Futterzwecke verwendet. Die Blätter sind schmal und länglich, während die Samen der Blauen Lupine sehr klein sind und eine bläulich-violette Farbe haben.
  • Weiße Lupine (Lupinus albus): Die Weiße Lupine (auch als Gartenlupine oder Albus-Lupine bekannt) hat auffällige weiße Blüten. Die Pflanze ist sowohl für den kommerziellen Anbau als auch für den Garten geeignet. Die Weiße Lupine wird oftmals wegen ihrer schönen Blüten und ihrer Fähigkeit zur Bodenverbesserung geschätzt.
  • Gelbe Lupine (Lupinus luteus): Gelbe Lupinen haben im Vergleich zu weißen und blauen Lupinen den geringsten Bodenanspruch. Daher gedeihen sie selbst auf nährstoffarmen und luftdurchlässigen Boden. Verwendet wird die gelbe Lupine als eiweißreiche Alternative zu Soja und dient als Basis für Lupinenmehl, -tofu oder Tierfutter.
Gelbe Lupinen.

Gelbe Lupinen. © IMAGO / Wirestock/ Rafael Ruiz Fuente

  • Im Staudengarten bieten sich insbesondere die Russel-Hybriden (Lupinus polyphyllus) an. Diese Lupinen-Sorte eignet sich besonders gut, wenn sie in kleinen Gruppen von drei bis zehn Pflanzen vor einer Hecke oder einer Gruppe von Gehölzen platziert wird. Insbesondere zusammen mit spät blühenden Stauden wie Sonnenhut (Echinacea) oder Sommer-Phlox (Phlox paniculata) entfaltet die Lupine ihre volle Schönheit.

Im Garten können Lupinen entweder als mehrjährige Stauden oder als einjährige Pflanzen angebaut werden. Mehrjährige Lupinen werden oftmals im Herbst oder im zeitigen Frühjahr als Setzlinge gepflanzt, während einjährige Lupinen im Frühjahr nach der letzten Frostgefahr ausgesät werden.

Damit Lupinen auch ihre volle Farbintensität und Wuchsform entfalten können, benötigen sie die entsprechenden Bedingungen. Darauf sollte man achten:

  • Lupinen: Standort und Boden

Lupinen benötigen einen sonnigen Standort, da sie im Schatten nicht richtig blühen. Allerdings sind Lupinen darüber hinaus nicht wirklich anspruchsvoll: Sie wachsen in jedem kalkarmen, nicht zu nährstoffreichen Boden. Wenn der Boden zu kalkhaltig ist, können sich die Blätter gelb verfärben. Der Boden sollte am besten gut durchlüftet sein. Bei Bedarf kann man den Boden einmal gründlich auflockern, bevor man die Lupinen in den Boden einpflanzt.

  • Lupinen säen

Wer Lupinen aussäen möchte, sollte die Samen im Frühling (beispielsweise im Mai) direkt ins Beet geben. Im Herbst können die Lupinen oftmals nicht richtig wachsen. Wenn man Lupinen in einem Kübel kultivieren möchte, sollte man auf eine kleine Sorte zurückgreifen und einen hohen Topf auswählen.

  • Bewässerung

Lupinen sollte man regelmäßig gießen, vor allem in der Anfangszeit. So kann sichergestellt werden, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt und die Pflanze wächst. Allerdings sollte Staunässe unbedingt vermieden werden, da dies Wurzelfäule begünstigt.

  • Pflege und Düngung

Unkraut in der Nähe der Lupinen sollte regelmäßig entfernt werden, um eine Konkurrenz um wichtige Nährstoffe zu vermeiden. Durch ein leichtes Lockern des Bodens um die Lupine (insbesondere nach Regen) wird eine bessere Blüte erreicht. Bei Bedarf trägt man im Frühjahr eine Schicht organischen Dünger auf. Allerdings sollte man die Lupinen nicht übermäßig düngen, da dies die Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge erhöht.

  • Stützen

Einige Lupinensorten benötigen aufgrund ihrer Höhe und schweren Blütenstände zusätzliche Unterstützung. Dafür eignen sich Stützstäbe oder Gitter, um die Pflanzen aufrechtzuerhalten.

  • Lupinen schneiden

Nach der Blüte sollten die verbrauchten Blütenstände der Lupinen abgeschnitten werden, um eine Nachblüte im Sommer zu fördern. Jedoch sollte ein radikaler Rückschnitt vermieden werden. Stattdessen sollten Hobbygärtner genügend grünes Laub belassen, um das Wachstum der Pflanze zu fördern. Im Spätherbst oder Frühjahr kann man das alte Laub dann entfernen, um Platz für neues Wachstum zu schaffen.

Lupinen sind vielseitige Gartenpflanzen und daher oftmals sowohl mehrjährig als auch winterhart. Allerdings gibt es auch einjährige Exemplare. Die langen Wurzeln der Lupine reichen bis zu zwei Meter tief in die Erde, weshalb Lupinen sogar Temperaturen von bis zu minus 25 Grad Celsius überstehen. Dies gilt allerdings nicht für Lupinen im Topf: Sobald der Boden gefroren ist, nehmen sie kein Wasser mehr auf und vertrocknen. Daher sollte man den Kübel im Winter lieber mit in die Wohnung nehmen.

Im Allgemeinen blühen Lupinen von Ende Mai bis Anfang August und somit rund vier Monate. Die genaue Blütezeit kann allerdings je nach Klima und spezifischen Wachstumsbedingungen variieren.

Mehrjährige Lupinen werden oftmals im Herbst gepflanzt, damit sie sich gut entwickeln und im folgenden Jahr blühen. Einjährige Lupinen werden üblicherweise im Frühjahr gesät, nachdem keine Frostgefahr mehr besteht.

Lupinen blühen nicht im ersten Jahr, sondern erfreuen erst im zweiten Jahr die Hobbygärtner. Dies gilt natürlich nur für die mehrjährigen Lupinen.

Die vielseitige Blume kann durch Samen, Teilung oder Stecklinge vermehrt werden. Die Vermehrung durch Samen erfolgt durch das Aussäen im Frühjahr oder durch die Lagerung und anschließende Aussaat im Herbst.

Bei der Teilung werden die Wurzelballen der Lupinenpflanzen im Frühjahr oder Herbst durchtrennt und an neuen Standorten gepflanzt. Für die Vermehrung durch Stecklinge schneidet man im Frühling fünf bis zehn Zentimeter lange, junge Triebe der Pflanze ab und entfernt (bis auf die obersten beiden) alle Blätter. Anschließend gibt man die Stecklinge in ein lockeres Substrat. Nach vier bis sechs Wochen können die bewurzelten Stecklinge einzeln in Topferde umgetopft und nach etwa sechs Wochen ins Beet gepflanzt werden.

  • sonnigen Standort auswählen
  • Pflanzenvielfalt im Garten fördern, um nützliche Insekten anzulocken
  • natürliche Feinde von Lupinenblattläusen fördern (zum Beispiel Marienkäferlarven oder Florfliegenlarven)
  • Blattläuse mit einem Wasserstrahl abspritzen
  • für eine gleichmäßige Bewässerung sorgen
  • Staunässe vermeiden
  • Mulchen (um Unkrautwuchs zu reduzieren und Feuchtigkeit zu speichern)
  • keine übermäßige Düngung (nur einmal im Frühjahr mit organischem Dünger)
  • Verwelkte Blütenstände abschneiden, um eine Nachblüte im Sommer zu fördern
  • regelmäßige Überprüfung auf Schädlinge

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