Gemüse ernten

Paprika im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen: Das ist der richtige Zeitpunkt

Elias Thiel

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16.5.2024, 11:28 Uhr
Hier erfahren Sie, wann und wie Sie Paprika pflanzen und pflegen können. 

© IMAGO / Pond5 Images/Julitt Hier erfahren Sie, wann und wie Sie Paprika pflanzen und pflegen können. 

In diesem Artikel:

Mit Paprikapflanzen im eigenen Garten oder auf dem Balkon kann man das leckere Gemüse den Sommer über selbst ernten. Aber wann sollte man Paprika anpflanzen? Wie kann man Paprika selbst züchten?

Worauf Sie dabei achten sollten und welcher Standort am besten geeignet ist, erfahren Sie in diesem Artikel. Zudem gibt es die besten Tipps für die Pflege, sodass Sie sofort mit dem Anbau beginnen können.

Am besten zieht man Paprikapflanzen im Innenraum vor. Damit beginnt man spätestens Ende März. Die jungen Pflänzchen setzt man dann entweder Ende April in ein unbeheiztes Gewächshaus oder pflanzt sie nach den Eisheiligen (11. bis 15. Mai) direkt ins Freiland oder in einen Kübel auf Balkon oder Terrasse.

Hat man keine Pflanzen vorgezogen, sollte man stattdessen Jungpflanzen im Gartenmarkt kaufen. Auch diese setzt man zu den genannten Zeitpunkten in ein Gewächshaus, ins Freiland oder in einen Kübel.

Um die Pflanzen für das Umtopfen vorzubereiten, wässert man sie gründlich. Dann gräbt man ein passendes Pflanzloch, in das man die Jungpflanze stellt. Nun füllt man den Spalt zwischen Wurzelballen und Loch mit hochwertiger Pflanzenerde auf und drückt die fest an. Anschließend wird die Pflanze nochmals gründlich gewässert.

Paprikapflanzen sind sehr wärmebedürftig und brauchen lange, bis sie sich vom Samen zur kleinen Pflanze entwickeln. Auch später benötigen sie einen warmen, sonnigen, windgeschützten Standort, damit sie gedeihen. Der Anbau im Freiland eignet sich deshalb vor allem in Gegenden mit Weinbauklima. Überall sonst ist ein Extraschutz wie ein Foliengewächshaus sinnvoll. Diese gibt es in verschiedenen Größen, somit passen sie auch in einen kleinen Garten.

Auch eine geschützte Terrasse oder Loggia mit viel Sonne eignet sich. In beiden Fällen nutzt man möglichst große Blumenkübel mit handelsüblicher Gemüseerde. Man stellt die Pflanzen so, dass sie vor Regen und Wind so weit wie möglich geschützt werden und viel Sonne bekommen.

Im Freiland sollte man das Beet vor der Pflanzung mit Hornmehl und Kompost anreichern. Somit haben die Pflanzen eine langfristige Düngung. Zudem ist es sinnvoll, den Boden mit schwarzem Gartenvlies abzudecken und die Paprika dann in kleine Schlitze zu setzen. Durch die Folie wird die Feuchtigkeit in der Erde gehalten und Unkraut unterdrückt, während der Boden schön erwärmt wird. Der Abstand zwischen den Paprikapflanzen beträgt in der Reihe etwa 40 bis 50 Zentimeter, während dieser zwischen den Reihen mindestens 60 Zentimeter betragen sollte.

Wichtig: Die meisten Paprikaarten müssen gestützt werden. Nur kompakte Sorgen, die maximal 50 Zentimeter hoch werden, brauchen keine Stützelemente. Schon beim Einpflanzen denkt man am besten an einen Bambusstab oder ein Rankgitter, an dem die Triebe später befestigt werden können. Für die Befestigung reicht eine lockere Schnur, man kann auch spezielle Pflanzenclips kaufen.

Um Paprika zu pflegen, sollte man einige Dinge wie Bewässerung, Düngung und die Bekämpfung von Schädlingen beachten.

Braucht die Paprika viel Wasser?

Ja, der Wasserbedarf von Paprika ist sehr hoch, weshalb man sie im Sommer alle ein bis zwei Tage gießen sollte. Dies gilt sowohl für Paprikapflanzen im Gewächshaus als auch auf dem Balkon oder der Terrasse. Am besten gießt man morgens - besser jeden zweiten Tag eine größere Menge als täglich nur ein wenig.

Im Freiland kommt es auf die Temperatur und die Sonnenbestrahlung an, wie oft man gießen muss. Ist der Boden rund um die Pflanzen mit Mulch oder einer Folie bedeckt, verringert das die Verdunstung und somit den Wasserbedarf. Sobald die Pflanzen gut eingewurzelt sind, muss man nur in heißen, trockenen Phasen gießen.

Sollte man Paprika düngen?

Paprikapflanzen gelten als Starkzehrer, brauchen also viele Nährstoffe. Am besten sollte man die Paprikaschoten alle zwei Wochen mit einer geringen Menge Flüssigdünger im Gießwasser versorgen. Alternativ kann man zwischen Mitte Juni und Ende August zwei bis drei Mal mit einem organischen Gemüsedünger nachdüngen.

Tipp: Auch Brennnesseljauche ist als zusätzlicher Dünger sehr gut geeignet.

Sollte man die erste Blüte entfernen?

Bei Gemüsepaprika ist es sinnvoll, die erste Blüte, auch Königsblüte genannt, zu entfernen. Wenn man die erste auftretende Blüte an jeder Pflanze mit einem scharfen Messer abschneidet, regt dies das Wachstum der Triebe an und macht die Pflanze kräftiger. Somit wächst auf der Ertrag.

Bei Chili und Peperoni ist das diese Maßnahme notwendig.

Krankheiten und Schädlinge

Vor allem bei zu kühl gehaltenen Jungpflanzen können mitunter Blattläuse auftreten. Aber auch im Sommer kann es bei zu wenig Licht, zu starker Düngung oder zu engem Stand zu einem Blattlausbefall kommen. Wie Sie Blattläuse bekämpfen, lesen Sie hier.

Außerdem kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit Grauschimmel verursachen. Mit rechtzeitigem Lüften kann man Grauschimmel jedoch effektiv vorbeugen.

Im Gewächshaus kann man schon ab Mitte Juli die ersten grünen Paprika ernten. Ab Ende Julis sind die ersten voll ausgefärbten Früchte bei guter Belichtung reif zur Ernte. Wer die Paprika im Freiland oder Topf kultiviert hat, muss noch drei bis vier Wochen länger warten.

Die Saison endet, wenn die Früchte aufgrund von Kühle und Lichtmangel nicht mehr richtig ausreifen. Das hängt vom Standort ab. Im hellen Gewächshaus endet die Erntezeit erst Ende Oktober beziehungsweise Anfang November, wenn die Temperatur unter 17 Grad gefallen ist. Im Freiland reichen die Temperaturen schon vorher nicht mehr aus, je nach Standort ist das früher oder später der Fall.

Um reife Paprika zu ernten, schneidet man diese am besten mit einem scharfen Messer (oder einer Schere) ab. So werden die Triebe und die anderen Früchte nicht beschädigt.

Paprika lässt sich sehr gut vermehren. Die Vermehrung ist (ähnlich wie bei Tomaten) durch Samen effektiv möglich. Diese nutzt man dann im nächsten Jahr zum Vorziehen.

Vorsicht: Nicht alle Sorten sind samenfest. Es gibt auch sogenannte Hybridsorten, deren Samen unfruchtbar sind oder bei denen die nächste Generation ganz andere, unvorhergesehene Eigenschaften mitbringt. Ob man also mit den Samen von Paprika aus dem Supermarkt eine gute Ernte erzielen wird, kann man nicht sicher sagen. Sicherer sind gekaufte Samen.

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