Schädlinge

Teppichkäfer loswerden: So funktioniert es

Simone Madre

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1.3.2023, 10:08 Uhr
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Teppichkäfer loswerden können. Damit Sie sich überall in Ihrer Wohnung wohlfühlen.

© florianhoellmueller, Pixabay, LizenzCC In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Teppichkäfer loswerden können. Damit Sie sich überall in Ihrer Wohnung wohlfühlen.

In diesem Artikel:

  • Die Larven der Teppichkäfer zählen zu den häufigsten Materialschädlingen in Haushalten. Sie fressen Löcher in kreatinhaltige Gegenstände.
  • Wenn man einen Befall festgestellt hat, sollte man schnell handeln.
  • Hitze und Kälte können die Tiere abtöten.

Teppichkäfer gehören zur Familie der Speckkäfer. Bekannt sind sie auch als "Braunwurz-Blütenkäfer". Die Teppichkäfer zählen zu den Materialschädlingen. Während sich die erwachsenen Käfer ausschließlich von Pollen und Nektar ernähren, steht bei ihren Larven Kreatin (welches in Haaren, Federn, Seide oder Wolle enthalten ist) auf dem Speiseplan. Wenn sie sich in der Wohnung oder im Haus einmal eingenistet haben, befallen sie vor allem Textilien, Kleidung und Teppiche. Für diese Schäden sich nicht die ausgewachsenen Käfer, sondern die Teppichkäfer-Larven verantwortlich.

Wie sehen Teppichkäfer aus?

Teppichkäfer haben einen ovalen Körperbau, werden bis zu fünf Millimeter groß und besitzen die Fähigkeit, zu fliegen. Auf ihrem Panzerschild befinden sich markante weiße, gelbe und rote Flecken. Die Larven sind rotbraun, behaart und haben weiße Ringe. Zudem besitzen sie lange abstehende Haare am hinteren Teil, die "Pfeilhaare" genannt werden.

So sieht ein Teppichkäfer aus.

So sieht ein Teppichkäfer aus. © imago stock&people

Die Weibchen legen jedes Jahr bis zu 20 Eier. Daher halten sich Teppichkäfer bevorzugt an Orten auf, wo ausreichend Nahrung für ihre Nachkommen zu finden ist. Die folgenden Nahrungsquellen sind bei den Teppichkäfern besonders beliebt:

  • Wollteppiche
  • Federn
  • Seide
  • Tierbetten
  • Vogelkäfige
  • Textilien
  • Felle und Pelze
  • Produkte aus Leder
  • Insektenansammlungen

Materialien aus Leinen und Baumwolle sowie andere pflanzliche Materialien interessieren die Larven nicht.

Wenn das Versteck der Schädlinge aufgespürt wurde, sollten die Textilien sofort abgesaugt und bei mindestens 60 Grad gereinigt werden. Fugen und Ritzen sollten sorgfältig geschlossen werden, damit die Teppichkäfer nicht erneut den Weg zu den Textilien finden.

Bevor die ungebetenen Gäste bekämpft werden, ist es sinnvoll, das Ausmaß des Befalls festzustellen. Dafür eignen sich Fallen, mit denen die ausgewachsenen Teppichkäfer angelockt werden. Die Schädlinge bleiben beispielsweise an Klebefallen hängen. Andernfalls gibt es auch Pheromon-FallenAnzeige (mit Sexuallockstoffen), um die Tierchen anzulocken. Diese kann man in Drogeriemärkten, im Fachhandel oder im Internet erwerben. Die Fallen locken allerdings nur die männlichen Teppichkäfer an, sodass dies als alleinige Bekämpfungsmaßnahme nicht ausreicht.

Die Fallen sollte man möglichst an mehreren Stellen platzieren (zum Beispiel in Kleiderschränken, Truhen, Schubladen oder auf der Fensterbank), um den Befall besser lokalisieren zu können. Wer den Erfolg der Maßnahme kontrollieren möchte, kann nach der Bekämpfung noch einmal auf die Lockstoff-Fallen zurückgreifen.

Wer einen Befall festgestellt hat, sollte auf Hitze und Kälte sowie Naturprodukte setzen und zunächst auf synthetische Insektizide verzichten, empfiehlt das Umweltbundesamt. Sollten diese nicht ausreichen, sollte bei einem hartnäckigen Befall ein sachkundiger Schädlingsbekämpfer eingesetzt werden, so das Amt. Meist kann man die Teppichkäfer aber auch mit Hausmitteln schnell wieder loswerden.

  • Ätherische Öle

Mithilfe von ätherischen Ölen kann man dafür sorgen, dass sich die Teppichkäfer nicht mehr in der Wohnung niederlassen.

Wirkungsvoll sind vor allem:

Lavendel kann beispielsweise auch zu Sträußen gebunden und im Zimmer aufgehängt werden.

Tipp: Sehr wirksam kann auch Kieselgur beziehungsweise fossiles PlanktonAnzeige sein. Der Stoff hat eine puderartige Konsistenz und kann auf die befallenen Stellen gestreut werden. Das Pulver haftet an den Larven und Teppichkäfern und beschädigt ihre Wachsschicht oder ihre Panzer. Somit trocknen die Insekten aus und sterben. Nach einigen Tagen können die Reste mit dem Staubsauger entfernt werden. Kieselgur sollte nicht eingeatmet werden und man sollte beim Ausbringen Handschuhe tragen. Ansonsten ist es laut Umweltbundesamt aber unschädlich für Menschen.

  • Wärme

Teppichkäfer sterben bei Temperaturen über 60 Grad Celsius ab, sodass Textilien wie Kissen, Felle, Kleidungsstücke oder kleine Teppiche einfach bei hoher Temperatur in der Waschmaschine gereinigt werden können. Bei großen Teppichen oder Polstern ist eine Dampfreinigung empfehlenswert. Allerdings sollte man zunächst an einer unauffälligen Stelle testen, ob die befallenen Textilien die Wasserdampfbehandlung vertragen. Alternativ können Textilien auch im Heißluftherd oder in der Sauna mit Hitze behandelt werden. Damit diese Behandlung erfolgreich ist, muss sie mehrere Stunden bei mindestens 60 Grad Celsius durchgeführt werden.

  • Kälte

Neben Hitze vertragen Teppichkäfer auch keine Kälte. Daher können befallene Gegenstände über Nacht in der Tiefkühltruhe verstaut werden, um die Käfer abzutöten. Dies gilt leider nur für ausgewachsene Teppichkäfer. Die Larven vertragen Temperaturen von minus 20 Grad Celsius. Deshalb sollte man das Einfrieren nach zwei bis drei Wochen wiederholen.

Teppichkäfer können weder beißen noch stechen. Daher gibt es auch keine Teppichkäferbisse. Somit überträgt der Teppichkäfer auch keine Krankheiten. Die spitzen Pfeilhaare der Larve können allerdings bei einigen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Diese äußern sich in Form von kleinen rötlichen Punkten oder größere Beulen mit einhergehendem (leichtem) Juckreiz. Bei einer starken allergischen Reaktion können Augenentzündungen, Schwellungen in der Nasennebenhöhle oder Atembeschwerden auftreten. In diesen Fällen sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden.

Natürlich gibt es auch einige Maßnahmen, um dem Befall von Teppichkäfern frühzeitig entgegenzuwirken. Potenzielle Verstecke der Käfer sollten regelmäßig gereinigt werden und eine gute Luftzirkulation in den eigenen vier Wänden herrschen. Dies kann durch mehrmaliges Stoßlüften am Tag sichergestellt werden. Diese Tipps helfen noch bei der Prävention von Teppichkäfern:

  • Fliegengitter: Damit Teppichkäfer gar nicht erst in die eigenen vier Wände gelangen, eignen sich FliegengitterAnzeige.

  • Staubsaugen und wischen: Wer regelmäßig gründlich wischt und seinen Teppich reinigt, macht es den Teppichkäfern schwer. Dabei sollten auch schwer erreichbare Stellen bei der Reinigung nicht ausgelassen werden. Auch in den dunklen Ecken einer Wohnung oder unter Möbeln verstecken sich die Käfer gerne. Zudem sollte jeder Teppich gründlich gesaugt werden. Aber auch Gardinen und Fensterrahmen, Schubladen, Schränke oder Fußleisten sind beliebte Brutstellen für die kleinen Schädlinge und sollten daher regelmäßig gereinigt werden.

  • Kleidung waschen: Bevor die Kleidung im Schrank landet, sollte sie gründlich gereinigt werden. Frisch gewaschene Wäsche sollte man trocknen, bevor sie ihren Platz im Kleiderschrank einnimmt. Die Schränke und Schubladen sollten zudem nicht zu vollgepackt sein.

Wenn keine der Maßnahmen hilft, sollte sich ein professioneller Schädlingsbekämpfer die Situation genauer anschauen. Dadurch dass die kleinen Pfeilhaare des Teppichkäfers eine Allergie auslösen können, ist eine Bekämpfung in jedem Fall sinnvoll und empfehlenswert. Zugleich möchte wohl niemand den teuren Teppich oder die geliebte Kleidung einer derartigen Gefahr aussetzen.

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