Horch amol: "Nürnberg hat exzellente Plätze"
18.11.2020, 17:33 Uhr"Kann Nürnberg keine Plätze?", diese provokante Frage durfte beim Podcast natürlich nicht fehlen. Baureferent Daniel Ulrich hatte darauf gleich eine ganze Reihe von Antworten parat. Zum einen gebe es eine Reihe von sehr schönen Plätzen und zum anderen müsse jeder Platz mit Blick auf seine Funktion betrachtet werden. "Der Bahnhofsplatz ist kein Platz, sondern ein riesengroßer Kreisverkehr", so Ulrich. Oberirdisch müsse der Individualverkehr fließen, unterirdisch sind Fußgängerpassage und U-Bahn-Tunnel die begrenzenden Faktoren. Allein das Gewirr von Oberleitungen habe beispielsweise keine weiteren Baumpflanzung zugelassen, so Ulrich. Gleichzeitig gibt er durchaus zu, dass es durchaus Verbesserungsbedarf gibt, schränkt aber auch ein: "Es gibt in jeder Stadt hässliche Plätze, die fallen einem als Besucher nur nicht so auf, als einem Bewohner der Stadt."
Beim Thema Radentscheid hat der passionierte Fußgänger eine differenzierte Betrachtung. Der öffentliche Raum sei zweifelsohne nicht gerecht verteilt, so Ulrich im Podcast. Es gelte den Individualverkehr zu reduzieren, den öffentliche Nahverkehr zu stärken und - neben den Radfahrern - auch die Fußgänger zu ihrem Recht kommen zu lassen. Die Forderung, auf dem Altstadtring eine Fahrspur komplett für den Radverkehr zur Verfügung zu stellen, hält er für wenig zielführend. "Irgendwo müssen die 20- bis 40.000 Autos ja fahren", sagt der Baureferent und dass die Fahrzeuge in die Wohngebiet verdrängt werden "wollen wir auf keinen Fall". Aus seiner Sicht muss bei den "einbrechenden Verkehren" angesetzt werden und damit meint er die 300.000 Fahrzeuge, die täglich frühmorgens nach Nürnberg ein- und abends wieder auspendeln. Im gleichen Atemzug, wie öffentlicher Nahverkehr ausgebaut wird, muss der Individualverkehr dann weiter eingeschränkt werden, so seine feste Überzeugung.
Und wieviel "Schuld" trägt er nun an - Zu guter Letzt sollte noch geklärt werden, wer denn nun der "Bösewicht" gewesen sei, der die Entfernung des "Regenbogen-Präludiums" - also jenes temporären Kunstwerks an der Zeppelintribüne, das für nationale Aufsehen sorgte - angeordnet hat? Daniel Ulrich bleibt auch hier ganz entspannt: "Die Entscheidung ist vorgegeben, weil wir entfernen an allen städtischen Gebäuden Bemalungen sofort. " Die Bemalung sei temporär angelegt gewesen und seine eher ungewöhnliche Begründung für die Beseitigung lautet, dass sich "jede Generation sich an diesem Objekt neu versuchen können muss", so Ulrich. Wäre die Bemalung geblieben, sei eine solche Option nicht mehr gegeben.. Doch hören Sie selbst ...
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