Die Wirte und ihr Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband Dehoga begrüßen das zwar grundsätzlich. Sie fragen allerdings schon seit Wochen, worin der Sinn unterschiedlicher Sperrstunden liege. Im Zweifel, sagt Präsidentin Angela Inselkammer, sei es mit Blick auf das Infektionsrisiko draußen sogar vernünftiger.
Das sieht wohl auch Ministerpräsident Markus Söder so. Am Rande des virtuellen CSU-Parteitags vergangene Woche kündigte er an, der Freistaat werde die Zeitschienen überdenken. Heute nun soll das Kabinett die Öffnungszeiten angleichen. Demnach könnten ab Pfingsten auch die Biergärten bis 22 Uhr geöffnet bleiben.
Das fordert auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern. Aiwanger hält es einen Fehler, dass die Menschen abends von den Biergärten in die Lokale drängen. "Das wäre kontraproduktiv", sagt er. Gaststätten und Hotellerie hat die Koronakrise hart getroffen. "Nach einer Blitzumfrage, die wir jetzt gemacht haben unter etwa 1700 Betrieben in Bayern erwarten wir einen Umsatzeinbruch von 57 Prozent aufs Jahr gerechnet. Das kann die Gastronomie nicht aushalten", sagt Angela Inselkammer im Interview dem BR.
Söder verteidigt beinahe täglich seinen strikten Kurs. "Corona ist da, Corona ist nicht weg", sagt er und warnt vor voreiligen Lockerungen. Das Thüringen nun die Beschränkungen weitgehend aufheben will, hält Söder für einen Fehler. Bayern werde weiter zurückhaltend bleiben.
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