0:0 im Topspiel: Fürth erkämpft sich beim HSV Punkt in Unterzahl
13.2.2021, 15:23 UhrIm Vorfeld glich sich die Wortwahl in Fürth und Hamburg. "Richtig Bock" habe man auf diesen Vergleich, sagte Stefan Leitl, der Trainer der Spielvereinigung Greuther Fürth, bei der abschließenden Pressekonferenz. Wenige Stunden später betonte Daniel Thioune, der Coach des Hamburger SV, dass er sogar "unglaublich Bock" habe. Fast schien es so, als wollten sich beide Kontrahenten vor dem Spitzenspiel der zweiten Bundesliga verbal überbieten auf der Bock-Skala.
Als die Partie dann am Samstagmittag im kühlen Volksparkstadion angepfiffen wurde, hatten beide Mannschaften zu Beginn vor allem Bock, die taktischen Vorgaben ihrer Trainer umzusetzen. Torlos werde die Begegnung zweier so spielstarker Mannschaften sicherlich nicht enden, tippte Leitl vorher. Eine These, die an diesem Tag keine der beiden Mannschaften widerlegen konnte. Am Ende stand nach einem intensiven Spiel ein 0:0, dem aber zumindest die Fürther etwas abgewinnen dürften.
Der HSV legt forsch los
Wer "mehr Wille, mehr Hunger" mitbringt, wird dieses Spiel gewinnen, war sich Fürths Kapitän Branimir Hrgota vorher sicher. Im Hinspiel war die Spielvereinigung deutlich hungriger, trotzdem ging der HSV mit 1:0 als Sieger vom Platz. Diesmal waren die Hamburger von Anfang an bemüht, der Partie ihren Stempel aufzudrücken.
Bereits nach vier Minuten hatten sich die Gastgeber zwei Ecken erarbeitet, nach sieben Minuten vergab Sonny Kittel die hervorragende Gelegenheit, Sascha Burchert im Fürther Tor vor eine große Prüfung zu stellen. Statt selbst abzuschließen legte Kittel quer - die falsche Entscheidung.
Beide stören den Spielaufbau
Um die Hamburger im Spielaufbau noch früher zu stören, wurde in den ersten 20 Minuten aus dem Fürther 4-4-2 mit Raute ein 4-3-3, danach kehrten die Gäste zur bewährten Formation zurück. Auf der anderen Seite blieb auch Burchert oft keine andere Wahl als den Ball weit nach vorne zu schlagen. So war nicht mehr allzu viel übrig von der angekündigten Spielstärke beider Mannschaften.
Während Havard Nielsen per Distanzschuss (18. Minute) die einzige Fürther Chance in der ersten Halbzeit hatte, musste sich der HSV vorwerfen lassen, die letzten Pässe nicht präzise genug zu spielen.
Ernst sieht Gelb-Rot
Nach dem Seitenwechsel wurde das Geschehen aufregender. Vor allem musste sich nach 57 Minuten Sebastian Ernst und mit ihm alle, die es mit dem Kleeblatt halten, sehr aufregen. Sieben Minuten zuvor hatte Moritz Heyer nach einer leichten Berührung von Ernst sehr laut geschrien, Fürths Mittelfeldspieler sah Gelb. Wenig später wiederholte sich das Schauspiel mit Aaron Hunt und Ernst, Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied auf Gelb-Rot - und die Spielvereinigung verstand die Welt nicht mehr. Weil Paul Seguin Stegemann zu deutlich auf fehlendes Fingerspitzengefühl hinwies, sah er zu allem Überfluss die fünfte Gelbe Karte und fehlt beim nächsten Topspiel gegen Kiel.
Kleeblatt: Schiedsrichter-Ärger beim Topspiel gegen den HSV
Mit ordentlich Wut im Bauch hatten die Gäste nur eine Minute später ihre beste Torgelegenheit im Spiel, der Schuss von Nielsen wurde aber von Gideon Jung geblockt. Fürth versuchte fortan in Unterzahl und mit Dickson Abiama statt Nielsen ihr Glück im Konterspiel, Hamburg versuchte das Spiel breit zu machen und sich im Aufstiegskampf abzusetzen.
Fürth verteidigt den Punkt
In der 76. Minute war der Druck tatsächlich zu groß geworden. Der völlig alleingelassene Kittel flankte auf Khaled Narey, der zurück in die Mitte, wo David Kinsombi den Ball über die Linie drückte. Weil er dabei allerdings aus dem Abseits gekommen war, wurde dem Treffer die Anerkennung verwehrt.
Torlos, taktisch und tadellos: Kleeblatt-Remis-Ticker zum Nachlesen!
Der HSV drückte anschließend weiter, Fürth kämpfte, kratzte, Burchert parierte stark den Schuss von Narey und Anton Stach, der erneut in der Innenverteidigung aushelfen musste, gab den Leuchtturm in der Abwehr. Mit enormen Willen und Hunger sicherte sich die Spielvereinigung einen Punkt - und war die Partie doch 0:0 ausgegangen.
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