Nächster Gradmesser: FCN testet gegen Bundesligisten
15.8.2020, 05:49 Uhr"La Décima": Angelehnt an Real Madrids Slogan zum zehnten Triumph in der Champions League wählte der FC Augsburg für seine zehnte Bundesliga-Saison in Serie selbiges Motto. Freilich, von der Königsklasse sind die Fuggerstädter derzeit weit entfernt, für die bodenständigen Schwaben ist der erneute Klassenerhalt in der deutschen Elite-Liga allerdings ein Erfolg von vergleichbarem Stellenwert – und bescheinigt die Etablierung im Fußball-Oberhaus.
Dies schlägt sich auch in den Transfers nieder: Das weitestgehend ruhige Umfeld und die kontinuierlich positive Entwicklung locken mittlerweile auch gestandene Bundesliga-Profis in den Südwesten des Freistaates. So verpflichtete Ex-Cluberer und FCA-Manager Stefan Reuter mit Torhüter Rafal Gikiewicz, Defensiv-Allrounder Tobias Strobl und Außenbahn-Spieler Daniel Caligiuri zuletzt drei durchaus namhafte Routiniers, die ihre Fähigkeiten in zusammen knapp 500 Bundesliga-Einsätzen nachgewiesen haben. Hinzu kommt mit 7-Millionen-Rekordeinkauf Felix Uduokhai ein talentierter Innenverteidiger.
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Wo Zugänge sind, sind auch Abgänge. Einer sorgte indes für mächtig Aufregung in Fußball-Deutschland – und Missfallen auf Seiten der FCA-Anhänger, trennte sich der Klub doch vorzeitig von seinem ursprünglich bis 2021 unter Vertrag stehenden Kapitän Daniel Baier. Der 36-Jährige absolvierte 302 Bundesliga-Spiele für seinen Herzensverein, war nicht nur Leader, Entwicklungshelfer und Konstante, sondern auch das absolute Gesicht der Mannschaft, die nun in ihre zehnte Bundesliga-Saison in Folge starten soll. Der Mittelfeldmann war einer von fünf Spielern, die im Sommer über die Tatsache, nicht mehr Teil der Planungen für die kommende Saison zu sein, informiert wurden. Zu jenem Quintett zählte auch Ex-Cluberer Julian Schieber, der in seiner einjährigen Amtszeit beim 1. FC Nürnberg 19 Torbeteiligungen verbuchte und in Augsburg zuletzt auch verletzungsbedingt kaum zum Einsatz kam. Der 31-Jährige befindet sich derzeit auf Vereinssuche.
Ein Wiedersehen wird es am Samstag dennoch geben: Eduard Löwen, eine feste Größe in der Aufstiegsmannschaft von 2017/18, trägt derzeit auf Leihbasis das Trikot der Rot-Grün-Weißen. In seinen 69 Partien für den fränkischen Altmeister gefiel das polyvalente Talent besonders dank seiner feinen Technik und seiner Athletik.
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Eine ähnliche Rolle könnten beim Club nun, ein Jahr nach dem Abgang des Pfälzers, Simon Rhein und Fabian Nürnberger einnehmen: Während der Leihrückkehrer von den Würzburger Kickers viel über seine elegante Ballbehandlung und sein Spielverständnis kommt, überzeugt Relegations-Doppelpacker Nürnberger mit der energischen Komponente. Im ersten Testspiel der Sommervorbereitung, am Dienstag gegen Regensburg, wusste das Duo bereits zu überzeugen.
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Auch mit der gesamten Mannschaftsleistung zeigte sich Cheftrainer Robert Klauß zufrieden: "Das Testspiel war so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die Dinge, die wir im Training gemacht haben, konnten wir umsetzen. Es läuft natürlich noch nicht alles rund, aber das ist normal." Die Mannschaft habe viel von dem, was das Trainerteam sehen wolle, umgesetzt. Der Auftakt ist gelungen, nun gilt es, in den folgenden Testspielen nachzulegen. Als Gradmesser für den Fortschritt soll am Samstag (15.30 Uhr) das Duell mit Heiko Herrlichs FC Augsburg, gegen den sich der FCN traditionell gut präsentiert (13 Siege in 23 Begegnungen), im Max-Morlock-Stadion dienen. Die Partie gegen den Bundesligisten wird diesmal von Seiten des Gastgebers nicht übertragen, einen Spielbericht gibt es hingegen wie gehabt bei nordbayern.de.
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