Veranstalter und Bürgermeister wollen in FCN-Aufsichtsrat

5.10.2020, 19:51 Uhr
Christopher Dietz kandidiert für den FCN-Aufsichtsrat.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Christopher Dietz kandidiert für den FCN-Aufsichtsrat.

Für den Aufsichtsrat interessiert sich der geneigte Fan des 1. FC Nürnberg eigentlich nur, wenn es mal nicht so läuft bei seinem Lieblingsverein, also immer öfter. Zu seinen Aufgaben zählt gemäß Paragraph 16 der Vereinssatzung ja unter anderem "die Bestellung und die Abberufung von Vorstandsmitgliedern". Bei Robert Palikuca lagen zwischen beiden Amtshandlungen mangels Erfolg zuletzt lediglich 15 Monate.

Vielleicht auch deswegen ist das Interesse an einem der drei zu besetzenden Posten im neunköpfigen Gremium diesmal rege. Zweistellig ist die Zahl der Bewerber nach der gestrigen Abgabefrist mittlerweile, durchgesickert ist am Sonntag noch die Kandidatur von Robert Ilg, Prof. Dr. Matthias S. Fifka (Vorstand des Instituts für Wirtschaftswissenschaft und Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Uni Erlangen-Nürnberg) und Christopher Dietz.

Fifka, 46, gebürtiger Nürnberger, möchte vor allem seine "strategische Kompetenz" in den Aufsichtsrat einbringen und wünscht sich "nachhaltigen Erfolg". "Ich denke", sagt Fifka, "dass der 1. FC Nürnberg in die Erste Liga gehört", auch Bürgermeister Ilg ist davon überzeugt: "Ich möchte die positive Entwicklung mit einem Ehrenamt verfestigen."


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Das denken die anderen Kandidaten bestimmt auch, von denen die meisten mittlerweile bekannt sind. Nach Fifka, den Ex-Profis Marc Oechler, Martin Driller und Chhunly Pagenburg, Hannes B. Erhardt (Geschäftsführer der ESW-Unternehmensgruppe), Ex-Aufsichtsrat und Unternehmer Hanns-Thomas Schamel, dem bisherigen Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Grethlein und Peter Heider sind Robert Ilg und Christopher Dietz die Nummern neun und zehn.

Auch letztere sind keine unbekannten Namen: Ilg machte sich in mittlerweile über einem Jahrzehnt als Erster Bürgermeister der Stadt Hersbruck einen Namen, seit 2008 verantwortet der frühere Leiter der Hauptstelle der Raiffeisenbank Hersbruck im Kreistag des Landkreises Nünberger Land die gesellschaftlichen Bereiche Schule, Kultur und Sport. Seine Strategie in der Politik beschrieb er einst wie folgt: "Ich möchte den Weg der Mitte gehen und versuchen bei allen Aufgaben, die sich uns stellen, die größte Schnittmenge herauszuarbeiten. Mir ist es wichtig, eine klare Ausrichtung aufzuzeigen, ehrlich zu kommunizieren und konkrete Lösungen anbieten zu können."

Aufgaben in der Lokal- und Regionalpolitik entsprachen für Konkurrent Christopher Dietz indes zumeist der Illusion: Im Gedankenspiel-Format "Wenn ich OB wäre" zählte der Eventveranstalter zu Beginn des Jahres zu den befragten Nürnbergern. Neben mehr Familienangeboten und Spielplätzen wünschte sich der Vater zweier Kinder auch den Angriff des Themas Stadion-Neubau. Der Geschäftsführer der Agentur werk:b, mit der er unter anderem jedes Jahr mehrere Partys am Flughafen organisiert, mahnte: "Man sollte nicht verkennen, welche Strahlkraft der Fußball im Allgemeinen und unser 1. FC Nürnberg als Markenbotschafter in Deutschland und weltweit haben."


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Als Negativbeispiel nannte er das "jämmerliche Dahinvegetieren" des 1. FC Kaiserslautern, das es beim ruhmreichen Altmeister zu vermeiden gilt: "Das raubt einer ganzen Region einen wichtigen emotionalen Anker. Der Club muss konkurrenzfähig bleiben, Kinder sollen auf dem Bolzplatz die Namen der Clubspieler auf ihrem Rücken tragen und der FCN soll auf der ganzen Welt positiv behaftet sein." Dietz erkennt den Sport als einen "enorm wichtigen und emotionalen Träger für die Stadt und die gesamte Region".

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