Warum die Falcons so deutlich in Kirchheim verloren

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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4.1.2021, 05:58 Uhr
Die Falcons bekommen deutlich zu spüren, was so eine lange Spielpause mit einem macht: Hier leidet Fynn Fischer (links) im Duell mit Tidjan Keita.  

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Die Falcons bekommen deutlich zu spüren, was so eine lange Spielpause mit einem macht: Hier leidet Fynn Fischer (links) im Duell mit Tidjan Keita.  

Niederlagen tun immer weh, manchmal schmerzen sie aber besonders stark. Zum Beispiel dann, wenn man ein Basketballspiel mit 38 Punkten Unterschied verliert - wie die Nürnberg Falcons am Samstagabend in Kirchheim. Nach 40 Minuten stand ein 101:63 für die Knights auf der Anzeigetafel, Ralph Junge konnte und wollte seiner Mannschaft trotzdem nicht böse sein. Es war, so bitter das klingt, zu erwarten, findet Junge, als er einen Tag später über den ernüchternden Ausflug nach Baden-Württemberg spricht.


Falcons-Chef Ralph Junge: "Wir sind noch weit weg"


49 Tage mussten sie pausieren, nachdem sich im November die ganze Mannschaft mit dem Coronavirus infiziert hatte. 49 Tage, von denen mancher fast die Hälfte mit heftigen Symptomen im Bett verbracht hat. "Wir waren nicht nur in Quarantäne, sondern mehrere Wochen krank", sagt Junge. Erst nach und nach konnte er mit leichtem Aufbautraining beginnen, während andere Teams in der zweiten Liga ohne Probleme weiterspielten. "Da können wir ja gar nicht auf dem gleichen Niveau sein wie eine Mannschaft, die nach elf Spielen voll im Saft steht", sagt Junge.

Beim 86:88 in Hagen, dem ersten Spiel nach der Zwangspause, hielten die Falcons kurz nach Weihnachten lange gut mit, spielten klug, auch wenn ihnen am Ende etwas die Luft ausging. Am Samstag führten sie nach dem ersten Viertel sogar mit einem Punkt (21:20), dann aber machten sich die vergangenen Monate bemerkbar. "Irgendwann kommt der Einbruch, die Jungs werden müde und dann geht es in die andere Richtung", sagt Junge.

37 Punkte im zweiten Viertel

Kirchheim zog mit jeder weiteren Minute ein bisschen mehr davon. Allein im zweiten Durchgang gelangen den Knights 37 Punkte, vor dem letzten Viertel lagen die Falcons schon mit 51:84 hinten. Den Rückstand konnten sie bis zum Schluss nicht mehr aufholen. "Es ist klar, dass wir Spiele deutlich verlieren, solche Situationen wird es zeitnah noch öfter geben", sagt Junge. "Wir sind noch nicht wettkampffähig, aber wir wollen den Spielbetrieb am Laufen halten."


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Viel Zeit, um über den missglückten Ausflug nachzudenken, haben sie ohnehin nicht. Der Spielplan ist eng getaktet, insgesamt stehen für die Falcons im Januar acht Spiele an. Bereits am Dienstagabend geht es weiter, um 19.30 Uhr schaut Schwenningen im Eventpalast am Flughafen vorbei (live auf www.sportdeutschland.tv).

Seiner Mannschaft will Ralph Junge keinen Druck machen, auch der kommende Gegner hat seit Saisonbeginn fast durchgespielt. „Es wird ein Prozess sein, von Woche zu Woche fitter zu werden und den Anschluss zu finden“, sagt er. „Wir haben Pech gehabt und müssen uns jetzt durchkämpfen.“

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