"Zoomania": Wie eine Häsin die Welt verbessern will

03.03.2016, 12:00 Uhr
Sprechende Tiere, großer Spaß: "Zoomania" überzeugt mit einer irrwitzigen Story und liebenswerten Charakteren.

© Verleih Sprechende Tiere, großer Spaß: "Zoomania" überzeugt mit einer irrwitzigen Story und liebenswerten Charakteren.

Mag sein, dass in "Zoomania" alle Tiere friedlich miteinander leben. Dennoch sind die Ängste der früheren Beutetiere nicht ganz verschwunden. Das hält die aufgeweckte Häsin Judy nicht davon ab, ihren Traum vom Polizistenberuf weiter zu verfolgen. An ihrem erstem Tag als Quotennagetier im Polizeipräsidium von Zootopia wird sie gleich zum Strafzettelschreiben abgestellt.

Aber Judy lässt sich nicht abwimmeln und ergattert den Fall eines vermissten Otters, den sie mit ihrem neuen Fuchsfreund Nick zu lösen versucht. Schon bald stellt sich heraus, dass mehrere vermisste Raubtiere plötzlich zu gefährlichen Angreifern mutiert sind. Dadurch werden in Zootopia längst vergessen geglaubte Angstfantasien geweckt. Raubtiere geraten unter Generalverdacht, werden zunehmend diskriminiert. Der gesellschaftliche Konsens des friedlichen Zusammenlebens über alle Gattungsgrenzen hinweg ist bedroht.

Mit der kleinen Häsin, die sich tapfer gegen Stigmatisierungen stemmt, schafft "Zoomania" eine kindgerechte Identifikationsfigur, die unfreiwillig von der Diskriminierten zur Diskriminierenden wird. Anhand der fragilen Freundschaft zwischen Hase und Fuchs werden gegenseitige Vorurteilsstrukturen ausgeleuchtet. Mithilfe einer klassischen Komplott-Story zeigt sich die gesellschaftliche Dynamik und manipulative Kraft rassistischer Angstszenarien.

Das mag alles völlig überfrachtet und didaktisch klingen, aber das Gegenteil ist der Fall. Den Regisseuren Byron Howard und Rich Moore ist ein Film gelungen, der zuallererst Spaß macht und durch seine kreative Kraft überzeugt. Allein, was da während der Einfahrt des Zuges nach Zootopia aus dem Hut gezaubert wird, ist fantastisch. Und wie der Film die Unmenge an kreativen Details in ein sinnvolles, intelligentes Ganzes gießt, ist große Kunst (USA/ 108 Min.)

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