Ausgangsbeschränkung wegen Corona: Ärger um Wanderer in der Fränkischen Schweiz

31.3.2020, 15:51 Uhr
Ausgangsbeschränkung wegen Corona: Ärger um Wanderer in der Fränkischen Schweiz

© Petra Malbrich

Anwohner aus Gräfenberg, Weißenohe und Dorfhaus ärgerten sich am Wochenende, weil nach ihrer Einschätzung "mindestens 500 Wanderer" unterwegs gewesen seien. Autos parkten am Weg zu den Sinterstufen und der Lillachquelle. Und auch in Obertrubach waren die Parkplätze voll belegt und etliche Wanderer unterwegs.

Zahlreiche Anrufe

Zahlreiche Bürger riefen deshalb bei der Polizeiinspektion in Ebermennstadt an und beschwerten sich. "Die Wanderparkplätze waren alle belegt", bestätigt Manfred Hänchen, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion in Ebermannstadt. Das gebe ein seltsames Bild ab und er könne die besorgten Anrufer verstehen. Aber: "Wir sind am Samstag zu den Hot Spots in Behringersmühle oder nach Gräfenberg gefahren. Es waren wirklich Einzelpersonen oder Familien unterwegs", sagt Manfred Hänchen über das Ergebnis der Kontrollen.


Polizei zieht Corona-Bilanz vom Wochenende in Mittelfranken


Die Polizei warb bei den besorgten Anrufern in der Polizeidienststelle um Verständnis für die Wanderer. "Wir haben versucht zu erklären, was es heißt, in Nürnberg in einem Hochhaus zu leben", erklärt Manfred Hänchen. Man müsse auch diesen Menschen, gerade wenn die Krise länger dauere, entgegenkommen. 

"Ist es besser, wenn sich 300 000 Menschen im Stadtpark treffen als hier verteilt zu wandern?", fragt auch Holger Strehl, Pressesprecher im Landratsamt Forchheim. Natürlich müssten sich dabei alle an die gesetzlichen Bestimmungen und die Vorsichtsmaßnahmen halten. Die gesetzliche Bestimmung lautet, dass Menschen nur in Gruppen laufen dürfen, wenn sie mit diesen Leuten ohnehin in einer häuslichen Gemeinschaft leben, erklärt Holger Strehl. Andere Gruppen sind nicht zulässig.

Ist das überhaupt kontrollierbar? Doch, meint Strehl, denn die Gruppen aus dem häuslichen Bereich müssen dann dieselbe Anschrift auf dem Personalausweis haben. Auch in den Zügen oder Bussen dürfen die Wanderer fahren. Immer den Abstandsregeln entsprechend.

Das Verständnis höre auf, wenn man Gruppen sehe, die nicht in häuslicher Gemeinschaft zusammenlebten. Bei etlichen sei die Botschaft noch nicht angekommen, sagt Strehl.

Trotz Corona: Eis essen ist erlaubt

Die Regeln gelten auch wenn die Sonne die Eis-Liebhaber auf den Ebermannstädter Marktplatz lockt. Laut Regierung von Oberfranken darf die Eisdiele im Straßenverkauf Eis anbieten, aber die Menschen dürfen sich dort nicht zum Eis essen treffen. "Ich hoffe, dass der Besitzer das so weitergibt", sagt Manfred Hänchen von der Polizei. Seit Samstag gilt der Bußgeldkatalog. Unerlaubtes Verhalten müsste dann dem Landratsamt gemeldet werden. Bisher mussten keine Sanktionen eingefordert werden. Auch nicht bei den Wanderern, wie die mehrmalige Kontrolle an den Hotspots zeigte. "Es war nicht die Problemgruppe", sagt Hänchen über die Spaziergänger in der Fränkischen. Denn am Bierwanderweg war nichts los. 


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