"Ein weiterer Supermarkt schadet Ebermannstadt"

16.3.2016, 09:00 Uhr

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An drei Dinge richtet sich die Kritik der Ebermannstädter Bürgermeisterin. Zum ersten ist das die Bayerische Landesregierung, die 2013 das Landesentwicklungsprogramm neu aufgestellt hat. „Dabei wollte man eigentlich die Planungshoheit und die Eigenverantwortlichkeit der Kommunen stärken“, sagt sie. Doch gerade am Beispiel Weilersbach könne man sehen, wie stattdessen die Interessen der einzelnen Gemeinden gegeneinander ausgespielt werden. Damit werde eben nicht die interkommunale Zusammenarbeit, sondern das Kirchturmdenken gefördert.

Darüber kommt sie zu Punkt zwei ihrer Kritik, denn Teil des Landesentwicklungsprogramms ist die Bauleitplanung, die jeder Gemeinde obliegt. „Im Rahmen dieser sind die Nachbarn einzubinden“, erklärt sie. Das heiße, die Nachbargemeinden dürfen ihre Anmerkungen zu den Plänen machen — die betreffende Gemeinde muss dann die Belange abwägen. „Das heißt aber auch, dass man ergebnisoffen herangehen muss“, findet Meyer.

Im Fall von Weilersbach könne davon aber keine Rede sein. „Es kann nicht sein, dass man uns beteiligt, und uns dann, wenn wir unseren Standpunkt deutlich gemacht haben, verunglimpft.“ In der Öffentlichkeit komme das so an, als ob Ebermannstadt den Weilersbachern ihre Nahversorgung nicht gönne. "Das ist doch Quatsch“, sagt Meyer. Und weiter: „Weilersbach hat 2000 Einwohner und muss sich mit dem Thema auseinander setzen.“ Allerdings könne bei einem Gewerbegebiet am Ortsrand, direkt an der Bundesstraße, nicht gerade von integrierter Ortslage gesprochen werden.
 

Natürlich müsse Ebermannstadt im Fall des Supermarkt-Neubaus auch auf die eigenen Belange schauen. Und die heißen: Stärkung der Innenstadt. Dafür sei der Rewe-Markt in der Altstadt nun einmal essentiell. Jeder weitere Vollsortimenter würde dessen Marktlage schwächen, sagt Meyer und meint damit auch den geplanten Edeka-Markt am Stadtrand, der 2012 mit einem Bürgerentscheid — den sie damals als stellvertretende Vorsitzende des Bund Naturschutz mitinitiierte — gekippt wurde.

Inzwischen gibt es einige im Stadtrat, die anmerken, dass sich Ebermannstadt mit dieser Entscheidung selbst geschadet hat. Sie sehen die Weilersbacher Initiative auch als Ergebnis eben dieses Bürgerentscheids. An sie richtet sich Meyers dritter Kritikpunkt: Ein weiterer Supermarkt in der Stadt würde dem bestehenden Einzelhandel schaden. „Das haben die Gutachten, die wir in Auftrag gegeben haben, eindeutig ergeben.“ Und daran habe sich nichts geändert.

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