Alternative Tafel: Fürther Initiative versorgt jetzt Bedürftige

7.4.2020, 17:00 Uhr
Alternative Tafel: Fürther Initiative versorgt jetzt Bedürftige

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Der Ort für die Ausgabe stand schnell fest: Im Hof der Kinderarche in der Hirschenstraße sollen sich schon bald Fürtherinnen und Fürther mit wenig Geld an einem Tag in der Woche kostenlos mit Lebensmitteln eindecken können. Ein Angebot, das normalerweise die "Tafel" macht, doch die hat in der Kleeblattstadt aktuell geschlossen. Ihre überwiegend älteren Ehrenamtlichen gehören zur Risikogruppe in der Corona-Pandemie.

Deshalb springt nun die Aktion "Fürther sind solidarisch!" ein. Sie übernimmt schon seit zwei Wochen für Menschen, die nicht mehr vor die Tür dürfen oder sollten, das Einkaufen, den Gang zur Post oder zur Apotheke. Drei Fan-Gruppierungen der SpVgg – Horidos, Stradevia und Sportfreunde Ronhof – haben sich dafür mit dem Fanprojekt, dem Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus, dem Infoladen Benario und der Antifaschistischen Linken zusammengetan.

Gemeinsam wollen sie jetzt und vorübergehend auch noch eine "Alternative Tafel" aufziehen. "Es ist nicht gut, dass die Versorgung von Bedürftigen wegbricht. Wir sind alle jung, wir können helfen", beschreibt Martin Curi vom Fanprojekt die Motivation der 130-köpfigen Gruppe. Sie will zumindest einen kleinen Beitrag leisten, wohl wissend, dass sie nicht das komplette Angebot der Tafel ersetzen kann. Mangels Kühlsystemen wird sie beispielsweise von Spendern keine verderblichen Lebensmittel wie Fleisch und Käse annehmen können, außerdem kein Gemüse und kein Obst.

So können Sie spenden

Stattdessen bittet die Gruppe um verpackte Waren mit einem Haltbarkeitsdatum von mindestens zwei Wochen. Abgeben will sie diese an Menschen, die mit einem Tafel-Ausweis, dem Fürth-Pass oder anderweitig nachweisen können, dass sie bedürftig sind. Die freie Auswahl wird es nicht geben. Um eine schnelle Ausgabe ohne engen Kontakt zu ermöglichen, werden vorab gepackte Tüten verteilt. "Auf Extrawünsche können wir leider nicht eingehen", sagt Martin Curi. Nach diesem System hält derzeit auch die Tafel in Langenzenn ihren Betrieb aufrecht. Beim Anstehen im Hof werde zudem darauf geachtet, dass die Kunden das Abstandsgebot einhalten.

Lebensmittelspenden nehmen die Aktivisten ab sofort entgegen. Montags, mittwochs und donnerstags von 17 bis 19 Uhr in der Kinderarche, aber auch an anderen Tagen und Orten im Stadtgebiet, etwa bei Kirchengemeinden und der Kneipe Boca in der Helmstraße.

Die erste Warenausgabe ist für Dienstag, 14. April, von 15 bis 17 Uhr, geplant und soll wöchentlich wiederholt werden. "Und zwar so lange", sagt Martin Curi, "bis die Fürther Tafel wieder öffnet."


Unter diesem Link finden Sie täglich aktualisiert die Zahl der Corona-Infizierten in der Region. Diese Gebiete in Bayern, Deutschland und der Welt sind besonders von Corona betroffen. Sie haben selbst den Verdacht, an dem Virus erkrankt zu sein? Hier haben wir häufig gestellte Fragen zum Coronavirus zusammengestellt.

In Bayern gilt aufgrund der Corona-Krise eine Ausgangsbeschränkung. Was noch erlaubt ist und wie teuer ein Verstoß gegen die Auflagen werden kann, lesen Sie hier. Experten sind sich uneins, wie lange der Corona-Shutdown noch andauern wird.

Auch beim Einkaufen gilt besondere Vorsicht. Warum aber tragen Verkäufer dann keinen Mundschutz? Und sollte man beim Einkaufen überhaupt noch mit Scheinen und Münzen zahlen? Ein Chefarzt klärt auf, ob Corona auch über Geld übertragen werden kann.

Ein bisschen Abwechslung gefällig? Wie viele Millionen andere Deutsche arbeitet auch unsere Redaktion nun von Zuhause. Im Live-Blog berichten die Kollegen live! Ob Sie selbst ein Anrecht auf Homeoffice haben, erklären wir Ihnen hier.

Sie sind wegen der Krise von Kurzarbeit betroffen? Hier haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt.


 

Wir informieren Sie ab sofort mit unserem täglichen Corona-Newsletter über die aktuelle Lage in der Coronakrise, geben ihnen Hinweise zum richtigen Verhalten und Tipps zum alltäglichen Leben. Hier kostenlos bestellen. Immer um 17 Uhr frisch in Ihrem Mailpostfach.

Sie bevorzugen Nachrichten zur Krise im Zeitungsformat? Erhalten Sie mit unserem E-Paper-Aktionsangebot immer die wichtigsten Corona-News direkt nach Hause: Ein Monat lesen für nur 99 Cent! Hier gelangen Sie direkt zum Angebot.


Sie wollen in der Corona-Krise helfen: Dann sind Sie in unserer Facebookgruppe "Nordbayern hilft" genau richtig!

Verwandte Themen


3 Kommentare