Fürth streicht Metropolmarathon und New Orleans Festival
8.4.2020, 17:00 UhrSeit Mittwoch ist leider auch dies amtlich: Der Metropolmarathon, geplant für den 23. und 24. Mai, fällt der Corona-Epidemie zum Opfer. Die beliebte Laufveranstaltung, Anziehungspunkt für massenhaft Menschen aus allen Himmelsrichtungen, wird erst 2021 in eine neue Runde gehen.
Man könne nicht absehen, wann die derzeit geltenden und gerade in Bayern sehr weitreichenden Ausgangsbeschränkungen gelockert, geschweige denn aufgehoben werden, teilt die Stadt mit. Deshalb sei auch die Ansetzung des Laufevents mit rund 5000 Teilnehmenden sowie rund 25.000 Zuschauern weder planbar noch vertretbar.
"Wir bedauern die Entscheidung, die uns sehr schwer gefallen ist, sorgen uns aber in erster Linie um das Wohl aller Starter, Zuschauer und der rund 1300 Helferinnen und Helfer", sagt Bürgermeister Markus Braun, der als städtischer Sportreferent auch für den Marathon verantwortlich zeichnet. Ein Alternativtermin im Herbst sei wegen der Vielzahl von Laufveranstaltungen in dieser Jahreszeit keine Option gewesen.
Wer bereits Gebühren bezahlt hat, muss sich nicht sorgen: Die Startplätze werden ins Folgejahr übertragen, auf Wunsch werden Beträge von der Stadt aber auch zurückerstattet. Der Termin für die Neuauflage 2021 steht übrigens bereits fest: Am 12. und 13. Juni 2021 sollen auf der Fürther Freiheit die Startschüsse fallen.
Das Marathon-Aus bleibt leider in diesen Tagen nicht die einzige Hiobsbotschaft in Sachen Veranstaltungsabsagen: Fest steht ebenfalls bereits, dass die Stadt den Fürther Gartenmarkt (1. bis 3. Mai), das Bauernmarktfest (9. Mai) und den Internationaler Museumstag (17. Mai) abbläst, das Stadtradeln (3. bis 23. Mai) wird immerhin nur verschoben.
Fürth ohne Kärwa? Auch für den OB offenbar unvorstellbar
Auch die traditionelle Kundgebung der Gewerkschaften zum 1. Mai und das beliebte New Orleans Festival des Stadtmarketing-Vereins "Vision", das eigentlich am Pfingstwochenende vom 29. bis zum 31. Mai über die Bühne gehen sollte, müssen dieses Jahr entfallen.
So war das New Orleans Festival 2019: Die Bilder
Das sind weitere schmerzliche Einschnitte ins gesellschaftliche Leben, aber sie sind wohl unvermeidlich, wie auch Fürths Oberbürgermeister akzeptieren muss. Geradezu alarmiert ist Thomas Jung allerdings, wenn die Sprache auf das Fest der Feste in der Kleeblattstadt kommt, die Michaelis-Kirchweih im Herbst. Fürth ohne Kärwa? Unvorstellbar, offenbar auch für ihn.
"Damit befasse ich mich jetzt noch nicht", sagt Jung deshalb rigoros – und greift auf eine derzeit geradezu inflationär oft bemühte Phrase zurück: "Wir fahren jetzt erstmal auf Sicht." Will heißen: Entschieden wird das Naheliegende, alles andere kann warten.
Er fühle sich zudem als Stadtoberhaupt "grundsätzlich dem Optimismus verpflichtet" – und dieser Optimismus erstrecke sich bis auf Weiteres auch auf die Fürther Kirchweih.
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