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Bundestagswahl 2025: Wer sind die Kandidaten im Wahlkreis Fürth?

Benedikt Dirrigl

Redakteur

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18.02.2025, 08:04 Uhr
Tobias Winkler (CSU) hält seit 2021 das Direktmandat für den Wahlkreis Fürth. Wer steht 2025 zur Wahl?

© Albrecht Boerner Tobias Winkler (CSU) hält seit 2021 das Direktmandat für den Wahlkreis Fürth. Wer steht 2025 zur Wahl?

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Nach dem Ende der Ampelkoalition regiert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einer Minderheitsregierung weiter. Die Koalition aus SPD und den Grünen bekommt gemeinsam nicht genug Stimmen zusammen, um eigenständig Beschlüsse durchzusetzen; bei jedem Thema muss sie sich Unterstützung aus der Opposition suchen.

Eine solche Regierungsform ist zwar möglich, aber nicht sonderlich handlungsfähig. Deshalb wird in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt.

Bei einer Bundestagswahl wird nicht etwa eine Kandidatin oder ein Kandidat direkt zum Kanzler gewählt. Die Wählerschaft des Bundes stimmt in ihren jeweiligen Wahlkreisen darüber ab, welche Abgeordneten in den Bundestag einziehen dürfen und wie die Sitzverteilung aussieht. Dort wird dann über die Kanzlerschaft abgestimmt.

Für den Wahlkreis Fürth haben sich folgende Personen für das Mandat beworben:

  • Tobias Winkler (CSU)
    Der 46-jährige Europapolitiker war bis 2021 Leiter des Verbindungsbüros Europäischen Parlaments in München, bevor er bei der letzten Bundestagswahl das Direktmandat gewinnen konnte und in den Bundestag einzog. Zudem ist er Mitglied der Enquete-Kommission "Sicherheit und Frieden in Europa" und war bei den diesjährigen Wahlen in den USA Wahlbeobachter.
  • Carsten Träger (SPD)
    2013 zog der 51-Jährige, der zuvor in der Werbeabteilung der Sparkasse Fürth tätig war, zum ersten Mal in den Bundestag ein. Bei der Wahl 2017 sah es nach der Wahl zunächst schlecht für ihn aus, als Nachrücker zog er dann doch noch das Ticket nach Berlin. Dort ist er derzeit Sprecher der SPD-Fraktion für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, außerdem hat er den Vorsitz der SPD-Landesgruppe Bayern inne.
  • Kamran Salimi (Bündnis 90/Die Grünen)
    Der 55-Jährige engagiert sich in Fürth als Gewerkschafter und ehrenamtlicher Stadthistoriker und ist Fraktionschef der Grünen im Stadtrat. Zudem ist er Personalrat im Klinikum und ausgebildeter Krankenpfleger.
  • Daniel Bayer (FDP)
    Bereits bei der Bundestagswahl 2021 stand er für die FDP auf dem Wahlzettel, beim zweiten Versuch soll der Einzug in den Bundestag nun gelingen. Inhaltlich setzt der 28-jährige Informatiker auf Energie- und Wirtschaftspolitik sowie Digitalisierung.
  • Niklas Haupt (Die LINKE)
    Seit 2020 sitzt der 38-jährige Politikwissenschaftler im Fürther Stadtrat und setzt sich für bezahlbare Mieten und sozialen Wohnungsbau ein. Auch bei der letzten Bundestagswahl hatte er sich schon für ein Mandat beworben.
  • Bastian Treuheit (AfD)
    Eigentlich sollte Thomas Klaukien kandidieren, 63-jähriger Stadtrat in Fürth. Er war allerdings von der Kandidatur zurückgetreten, nachdem er bei der Aufstellung der Landesliste keine Position erreicht hatte, der eine gute Aussicht auf ein Bundesmandat geboten hätte. Treuheit ist 27 und Stadtrat in Zirndorf sowie Kreisrat im Landkreis Fürth.
  • Andreas S. Schmidtell (Volt)
    Für den 26-jährigen Prüffeldelektroniker stehen die Themen Außen- und Sicherheitspolitik sowie Klimaschutz im Fokus. Um kandidieren zu können, braucht er allerdings noch 200 Unterstützer-Unterschriften, da die Volt derzeit weder im Land- noch im Bundestag vertreten ist.
  • Andreas Scholz (Freie Wähler)
    Der 41-Jährige ist Vorsitzende der Freien Wähler Gerhardshofen. Im Bundestag möchte er seine Erfahrungen aus der Kommunalpolitik einfließen lassen und spricht sich für einen Abbau der Bürokratie aus.
  • Tristan Billmann (ÖDP)
    1996 geboren ist Tristan Billmann mittlerweile stellvertretender Kreisvorsitzender der ÖDP. Der Biolandwirt möchte sich dem Populismus entgegenstellen und die Debatte versachlichen.

Zu welchem Wahlkreis Sie gehören, finden Sie rechtzeitig vor der Wahl heraus, denn diese Information ist Teil der Wahlbenachrichtigung, die alle Stimmberechtigten einige Zeit vor der Wahl zugeschickt bekommen.

Der Wahlkreis Fürth besteht aus mehr, als nur der Stadt. Folgende Gemeinden zählen zum Wahlkreis 242:

  • Kreisfreie Stadt Fürth
  • Landkreis Fürth

Außerdem die folgenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften aus dem Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim:

  • die Gemeinden Bad Windsheim, Burghaslach, Dietersheim, Emskirchen, Ipsheim, Markt Erlbach, Neustadt a.d.Aisch, Obernzenn
  • Verwaltungsgemeinschaft Burgbernheim (Burgbernheim, Gallmersgarten, Illesheim, Marktbergel)
  • Verwaltungsgemeinschaft Diespeck (Baudenbach, Diespeck, Gutenstetten, Münchsteinach)
  • Verwaltungsgemeinschaft Hagenbüchach-Wilhelmsdorf (Hagenbüchach, Wilhelmsdorf)
  • Verwaltungsgemeinschaft Neuhof a.d.Zenn (die Gemeinden Neuhof a.d.Zenn, Trautskirchen)
  • Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld (Langenfeld, Markt Bibart, Markt Taschendorf, Oberscheinfeld, Scheinfeld, Sugenheim)
  • Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim (Ergersheim, Gollhofen, Hemmersheim, Ippesheim, Markt Nordheim, Oberickelsheim, Simmershofen, Uffenheim, Weigenheim)

Die Verwaltungsgemeinschaft Uehlfeld im Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim gehört zum Wahlkreis Erlangen.

Rechtzeitig vor der Wahl erhalten alle Stimmberechtigten eine Wahlbenachrichtigung. Die enthaltenden Informationen umfassen etwa das Datum des Wahltages, das Wahllokal, in dem Sie Ihre Stimme abgeben, und wie Sie die Briefwahl beantragen können.

Ob Briefwahl oder im Wahllokal: Sie bekommen einen Stimmzettel mit allen Kandidatinnen und Kandidaten für Ihren Wahlkreis. Sie haben zwei Stimmen zu vergeben.

  • Mit der Erststimme können Sie über das Direktmandat mitbestimmen. Die Person, die die meisten Erststimmen erhält, zieht mit dem Direktmandat in den Bundestag ein, sofern die jeweilige Partei im Bundestag vertreten sein wird und ausreichend Sitze im Parlament erhält.
  • Die Zweitstimme bestimmt über die Sitzverteilung im Bundestag. Parteien können mehr Sitze im Bundestag bekommen, als sie Direktmandate einfahren. In diesem Fall werden die Sitze über die Landeslisten der Parteien aufgefüllt. Auch wenn die Erststimme natürlich wichtig ist, wird die Zweitstimme gemeinhin als noch wichtiger angesehen.

Bei der Bundestagswahl 2025 greift zum ersten Mal die Wahlrechtsreform von 2023. Nachdem der Bundestag in den vergangenen Legislaturperioden immer weiter angeschwollen war, ist die Anzahl der Sitze nun auf 630 begrenzt. Überhang- und Ausgleichsmandate fallen ebenso weg wie die Grundmandatsklausel.

Auch wenn die Grundmandatsklausel bei der Bundestagswahl 2025 wegfällt, gilt die Regelung nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts auch bei dieser Wahl. Die komplette Streichung der Klausel sei nicht mit Grundgesetz vereinbar, bis ein Gesetzgeber eine neue Regelung trifft, gilt die Maßgabe weiter. Lesen Sie mehr zur Wahlrechtsreform in unserem Beitrag:

Bundestagswahl 2025: Diese Regelungen sind neu

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