Wer wird gewählt?
Bundestagswahl 2025: Wer sind die Kandidaten im Wahlkreis Fürth?
9.12.2024, 09:49 UhrIn diesem Artikel:
Nach dem Ende der Ampelkoalition regiert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einer Minderheitsregierung weiter. Die Koalition aus SPD und den Grünen bekommt gemeinsam nicht genug Stimmen zusammen, um eigenständig Beschlüsse durchzusetzen; bei jedem Thema muss sie sich Unterstützung aus der Opposition suchen.
Eine solche Regierungsform ist zwar möglich, aber nicht sonderlich handlungsfähig. Deshalb wird in Deutschland Anfang 2025 ein neuer Bundestag gewählt.
Wann ist die Bundestagswahl 2025?
Die Bundestagswahl wird aller Voraussicht nach am 23. Februar 2025 stattfinden. Zuvor muss Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag die Vertrauensfrage stellen. Es ist davon auszugehen, dass er diese nach dem Bruch der Ampelkoalition aus SPD, den Grünen und der FDP nicht bestehen wird. In diesem Falle kann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) den Bundestag auflösen und innerhalb von 60 Tagen einen Termin für Neuwahlen festlegen.
Der Termin ist also bisher nicht offiziell, es stehen noch einige parlamentarische Hürden an. Diese sind allerdings niedrig anzusehen. SPD, Grüne und Union haben sich auf das Datum geeinigt und bilden dafür eine Mehrheit im Bundestag. Bundespräsident Steinmeier hat den Zeitplan ebenfalls bereits gebilligt.
Bundestagswahl 2025: Wer kandidiert in Fürth?
Bei einer Bundestagswahl wird nicht etwa eine Kandidatin oder ein Kandidat direkt zum Kanzler gewählt. Die Wählerschaft des Bundes stimmt in ihren jeweiligen Wahlkreisen darüber ab, welche Abgeordneten in den Bundestag einziehen dürfen und wie die Sitzverteilung aussieht. Dort wird dann über die Kanzlerschaft abgestimmt.
Für den Wahlkreis Fürth haben sich folgende Personen für das Mandat beworben:
- Tobias Winkler (CSU)
Der 46-jährige Europapolitiker war bis 2021 Leiter des Verbindungsbüros Europäischen Parlaments in München, bevor er bei der letzten Bundestagswahl das Direktmandat gewinnen konnte und in den Bundestag einzog. Zudem ist er Mitglied der Enquete-Kommission "Sicherheit und Frieden in Europa" und war bei den diesjährigen Wahlen in den USA Wahlbeobachter. - Carsten Träger (SPD)
2013 zog der 51-Jährige, der zuvor in der Werbeabteilung der Sparkasse Fürth tätig war, zum ersten Mal in den Bundestag ein. Bei der Wahl 2017 sah es nach der Wahl zunächst schlecht für ihn aus, als Nachrücker zog er dann doch noch das Ticket nach Berlin. Dort ist er derzeit Sprecher der SPD-Fraktion für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, außerdem hat er den Vorsitz der SPD-Landesgruppe Bayern inne. - Kamran Salimi (Bündnis 90/Die Grünen)
Der 55-Jährige engagiert sich in Fürth als Gewerkschafter und ehrenamtlicher Stadthistoriker und ist Fraktionschef der Grünen im Stadtrat. Zudem ist er Personalrat im Klinikum und ausgebildeter Krankenpfleger. - Daniel Bayern (FDP)
Bereits bei der Bundestagswahl 2021 stand er für die FDP auf dem Wahlzettel, beim zweiten Versuch soll der Einzug in den Bundestag nun gelingen. Inhaltlich setzt der 28-jährige Informatiker auf Energie- und Wirtschaftspolitik sowie Digitalisierung. - Niklas Haupt (Die LINKE)
Seit 2020 sitzt der 38-jährige Politikwissenschaftler im Fürther Stadtrat und setzt sich für bezahlbare Mieten und sozialen Wohnungsbau ein. Auch bei der letzten Bundestagswahl hatte er sich schon für ein Mandat beworben. - Thomas Klaukien (AfD)
Der 63-jährige Informatik-Betriebswirt und Privatier ist ebenfalls seit 2020 im Fürther Stadtrat vertreten. Kernthemen sind für ihn eine Neuausrichtung der Migration, Entbürokratisierung und der Erhalt der Infrastruktur. - Andreas S. Schmidtell (Volt)
Für den 26-jährigen Prüffeldelektroniker stehen die Themen Außen- und Sicherheitspolitik sowie Klimaschutz im Fokus. Um kandidieren zu können, braucht er allerdings noch 200 Unterstützer-Unterschriften, da die Volt derzeit weder im Land- noch im Bundestag vertreten ist. - Andreas Scholz (Freie Wähler)
Der 41-Jährige ist Vorsitzende der Freien Wähler Gerhardshofen. Im Bundestag möchte er seine Erfahrungen aus der Kommunalpolitik einfließen lassen und spricht sich für einen Abbau der Bürokratie aus.
Weitere Parteien haben noch keine Kandidatinnen oder Kandidaten für Direktmandate im Wahlkreis Fürth bekannt gegeben.
Was gehört alles zum Wahlkreis Fürth?
Zu welchem Wahlkreis Sie gehören, finden Sie rechtzeitig vor der Wahl heraus, denn diese Information ist Teil der Wahlbenachrichtigung, die alle Stimmberechtigten einige Zeit vor der Wahl zugeschickt bekommen.
Der Wahlkreis Fürth besteht aus mehr, als nur der Stadt. Folgende Gemeinden zählen zum Wahlkreis 242:
- Kreisfreie Stadt Fürth
- Landkreis Fürth
Außerdem die folgenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften aus dem Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim:
- die Gemeinden Bad Windsheim, Burghaslach, Dietersheim, Emskirchen, Ipsheim, Markt Erlbach, Neustadt a.d.Aisch, Obernzenn
- Verwaltungsgemeinschaft Burgbernheim (Burgbernheim, Gallmersgarten, Illesheim, Marktbergel)
- Verwaltungsgemeinschaft Diespeck (Baudenbach, Diespeck, Gutenstetten, Münchsteinach)
- Verwaltungsgemeinschaft Hagenbüchach-Wilhelmsdorf (Hagenbüchach, Wilhelmsdorf)
- Verwaltungsgemeinschaft Neuhof a.d.Zenn (die Gemeinden Neuhof a.d.Zenn, Trautskirchen)
- Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld (Langenfeld, Markt Bibart, Markt Taschendorf, Oberscheinfeld, Scheinfeld, Sugenheim)
- Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim (Ergersheim, Gollhofen, Hemmersheim, Ippesheim, Markt Nordheim, Oberickelsheim, Simmershofen, Uffenheim, Weigenheim)
Die Verwaltungsgemeinschaft Uehlfeld im Landkreis Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim gehört zum Wahlkreis Erlangen.
Wie wird bei der Bundestagswahl 2025 gewählt?
Rechtzeitig vor der Wahl erhalten alle Stimmberechtigten eine Wahlbenachrichtigung. Die enthaltenden Informationen umfassen etwa das Datum des Wahltages, das Wahllokal, in dem Sie Ihre Stimme abgeben, und wie Sie die Briefwahl beantragen können.
Ob Briefwahl oder im Wahllokal: Sie bekommen einen Stimmzettel mit allen Kandidatinnen und Kandidaten für Ihren Wahlkreis. Sie haben zwei Stimmen zu vergeben.
- Mit der Erststimme können Sie über das Direktmandat mitbestimmen. Die Person, die die meisten Erststimmen erhält, zieht mit dem Direktmandat in den Bundestag ein, sofern die jeweilige Partei im Bundestag vertreten sein wird und ausreichend Sitzplätze im Parlament ergattert.
- Die Zweitstimme bestimmt über die Sitzverteilung im Bundestag. Parteien können mehr Sitze im Bundestag bekommen, als sie Direktmandate einfahren. In diesem Fall werden die Sitze über die Landeslisten der Parteien aufgefüllt. Auch wenn die Erststimme natürlich wichtig ist, wird die Zweitstimme gemeinhin als noch wichtiger angesehen.
Bei der Bundestagswahl 2025 greift zum ersten Mal die Wahlrechtsreform von 2023. Nachdem der Bundestag in den vergangenen Legislaturperioden immer weiter angeschwollen war, ist die Anzahl der Sitze nun auf 630 begrenzt. Überhang- und Ausgleichsmandate fallen ebenso weg wie die Grundmandatsklausel.