Rohkost

Kohlrabi: Aus diesem Grund sollten Sie ihn roh essen

Elias Thiel

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2.8.2024, 07:24 Uhr
Kohlrabi gibt es in verschiedenen Farben und Größen. Kann man Kohlrabi auch roh essen?

© IMAGO / Design Pics Kohlrabi gibt es in verschiedenen Farben und Größen. Kann man Kohlrabi auch roh essen?

Kohlrabi gehört zu den beliebtesten Rohkost-Snacks: Die weiße Knolle steckt voller wichtiger Mineralstoffe und Vitamine wie Magnesium, Kalium, Kalzium, Folsäure, Vitamin B1, B2 und C. Diese sind im rohen Zustand noch besser verwertbar als im gekochten Zustand. Zudem ist Kohlrabi sehr mild und eignet sich daher nicht nur als leckerer Gemüsestick für zwischendurch, sondern auch als Zutat für den Salat. In diesem Artikel gibt es alle Fragen rund um rohen Kohlrabi, seine gesundheitlichen Auswirkungen und leckere Rezepte zum Nachmachen.

Kann man Kohlrabi roh essen?

Kohlrabi kann man tatsächlich problemlos roh essen. Selbst die Schale kann man bei frischen und jungen Knollen bedenkenlos mitessen. Wenn der Kohlrabi allerdings eine sehr harte und faserige Haut hat, sollte man die Knolle lieber schälen, um den Geschmack zu verbessern. Roher Kohlrabi ist leicht süßlich, mild und ein wenig nussig. Geschmacklich ist Kohlrabi also nicht nur gekocht, sondern auch roh ein Genuss. Aufgrund des milden Geschmacks können sogar Babys ab dem neunten Monat rohen Kohlrabi als Rohkost essen. Allerdings sollte man zuvor schauen, ob das Baby Kohlrabi verträgt und keine Blähungen davon bekommt.

Warum Kohlrabi roh gesund ist

Roher Kohlrabi gilt aus mehreren Gründen als gesund.

  • Nährstoffbombe
    Kohlrabi steckt voller wertvoller Nährstoffe wie Folsäure, Vitamin B1 und B2, Vitamin C, Kalium, Kalzium, Eisen und Magnesium. Somit bietet die Knolle viele wichtige gesunde Vitamine und Mineralstoffe und trägt zu einer gesunden Ernährung bei.
  • Sekundäre Pflanzenstoffe
    Gleichzeitig enthält die rohe Knolle eine Vielzahl an gesunden sekundären Pflanzenstoffen, die durch Hitze beim Kochen zerstört werden. Glucosinolate und Senfölglykoside geben dem Gemüse nicht nur sein typisch stechend-scharfes Aroma, sondern wirken sich auch positiv auf die Gesundheit aus. Senföle sollen beispielsweise bei der Bekämpfung von Krebszellen helfen.
  • Kalorienarmer Snack
    Aufgrund des hohen Wasseranteils ist Kohlrabi sehr kalorienarm. Daher eignet sich das Gemüse als Rohkost mit nur 27 Kilokalorien pro 100 Gramm perfekt als gesunder Snack, um das Gewicht zu erhalten oder eine Gewichtsreduktion zu erzielen. Außerdem besteht die weiße Knolle nur zu rund 6 % aus Kohlenhydraten, auch Fette und Protein sind nur in sehr kleinen Mengen vertreten.

Ist Kohlrabi roh essen giftig?

Nein, der Verzehr von rohem Kohlrabi ist nicht giftig. Auch der Verzehr der Schale ist nicht giftig. Diese schmeckt allerdings ein wenig bitter, ist teilweise holzig und schwer zu kauen. Bei kleineren Knollen sollte dies aber seltener der Fall sein.

Tipp: Wer Kohlrabi in ein feuchtes Tuch einwickelt und in den Kühlschrank legt, kann die Haltbarkeit verlängern.

Sind rohe Kohlrabi schwer verdaulich?

Kohlrabi ist nicht nur gekocht, sondern auch roh leicht verdaulich.

Wie viel Kohlrabi darf man roh essen?

Da roher Kohlrabi sehr gesund ist, gibt es keine Begrenzung beim Verzehr. Gleichzeitig gilt Kohlrabi auch als sehr bekömmlich, sodass er nur selten Magenbeschwerden hervorruft. Dennoch sollten einige Personengruppen auf den Verzehr verzichten oder diesen einschränken.

Wer sollte Kohlrabi vermeiden?

Glucosinolate und Isothiocyanate wirken als sogenannte "Goitrogene". Diese Substanzen bezeichnet können die Jodaufnahme und-verwertung in der Schilddrüse reduzieren und die Entstehung eines Kropfes begünstigen. Daher sollten Personen mit einer vergrößerten Schilddrüse beim Verzehr von rohem Kohlrabi vorsichtig sein. Auch Menschen, bei denen bereits ein Jodmangel vorliegt, sollten diese mit Vorsicht genießen. Betroffene sollten lieber zuvor mit einem Arzt sprechen, um sicher zu sein.

Weitere Informationen zum leckeren Kohlrabi finden Sie in diesen Beiträgen:

Kann man Kohlrabi einfrieren?

Wie gesund ist Kohlrabi - und kann die Knolle Blähungen verursachen?

Tipps für Faule: Muss man Kohlrabi eigentlich schälen?

Wie kann man Kohlrabi lagern?

Nach dem Kauf sollte man die Blätter des Kohls direkt entfernen, damit diese dem Kohlrabi nicht das Wasser entziehen. Somit bleibt der weiße Kohl lange frisch und knackig. Am besten wickelt man diesen in ein feuchtes Küchentuch und legt sie dann in den Kühlschrank. So bleibt die Knolle mindestens sieben Tage frisch.

Tipp: Wenn der Kohlrabi doch nicht mehr knackig ist, kann man einfach leckere Kohlrabi-Schnitzel oder -Pommes daraus zaubern.

Leckere Rezeptideen für rohen Kohlrabi

Nun stellt sich die Frage: Wie kann man rohen Kohlrabi zubereiten? Man kann den Kohl in Streifen schneiden und roh essen oder in feine Scheiben hobeln und in Salaten verarbeiten.

Tipps für die Zubereitung

Für die Kohlrabi-Sticks befreit man den Kohlrabi von den Blättern und schneidet dann den oberen und den unteren Deckel ab. So kann man die Knolle auf dem Brettchen besser schneiden, da sie einen festeren Stand hat. Nun kann man den Kohl von der Schale befreien und in der Mitte halbieren. Danach legt man jeweils eine Hälfte flach auf das Schneidebrett und schneidet den Kohlrabi längs in fingerdicke Streifen.

Tipp: Wenn die Blätter intensiv grün sind, ist die Knolle besonders aromatisch und frisch. Jedoch kann man auch Kohlrabi mit welken Blättern noch essen. Dieser sollte allerdings zeitnah verzehrt werden.

Kohlrabi-Salat

Für einen leckeren Salat mit rohem Kohlrabi braucht man nur wenige Minuten.

Zutaten:

  • 2 zarte Kohlrabi-Knollen
  • 1 Apfel
  • 2 EL Zitronensaft
  • 10 frische Radieschen
  • 100 ml Sahne
  • 2 Prisen Salz
  • 2 Prisen Pfeffer aus der Mühle
  • 2 Prisen Zucker
  • 1 kleiner Bund frischer Schnittlauch
  • 5 Blatt Zitronenmelisse

So geht‘s:

  1. Zuerst schält man den Kohlrabi und den Apfel. Danach raspelt man den Apfel mit einer Reibe direkt in eine Schüssel und vermischt diesen mit Zitronensaft. Anschließend wird der rohe Kohlrabi geraspelt. Zudem sollen nun Sahne, Pfeffer, Salz und Zucker untergerührt werden.
  2. Nun werden die Radieschen in Scheibchen geteilt. Der Schnittlauch wird in feinen Röllchen gehackt und auch die Zitronenmelisse wird fein geschnitten.
  3. Dann wird alles in die Schüssel gegeben und miteinander vermengt. Der Salat sollte im Kühlschrank etwas durchziehen und anschließend serviert werden.

Tipp: Haben die Kohlrabi sehr frische Blätter, kann man diese fein zerkleinert zum Salat geben.

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Kohlrabi-Carpaccio

Auch ein leckeres Carpaccio ist in nur wenigen Minuten gezaubert.

Man braucht:

  • 500 g Kohlrabi
  • 50 g Sonnenblumenkerne
  • ½ Bund Schnittlauch
  • 40 g Parmesan
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 TL Honig
  • 1 EL Sahnemeerrettich
  • 3 EL Apfelessig
  • Salz
  • Pfeffer

So funktioniert es:

  1. Zuerst wird der Kohlrabi gewaschen, geschält und in hauchdünne Scheiben gehobelt. Danach kann man diese fächerartig auf einem Teller verteilen. Die Sonnenblumenkerne werden in einer beschichteten Pfanne ohne Öl goldbraun geröstet.
  2. Nun braust man den Schnittlauch ab, schüttelt ihn trocken und schneidet ihn in feine Ringe. Danach wird der Parmesan in feine Späne gehobelt.
  3. Das Olivenöl wird mit Honig und Sahnemeerrettich verquirlt und Apfelessig untergeschlagen. Danach kann man die Soße mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  4. Zum Schluss beträufelt man die zart dünnen Kohlrabi-Scheiben mit dem Dressing und gibt die gerösteten Sonnenblumenkerne, den Parmesan sowie die Schnittlauch-Ringe hinzu. Guten Appetit!

Tipp: Wer möchte, kann das Carpaccio mit Vollkornbrot servieren.

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