Erkältung

Räuspern, Husten, Heiserkeit: Was tun gegen Schleim im Hals?

Elias Thiel

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6.2.2024, 08:40 Uhr
Hier erfahren Sie die möglichen Ursachen und Symptome von Schleim im Hals.

© PantherMedia / Antonio Guillem Fernandez via IMAGO Hier erfahren Sie die möglichen Ursachen und Symptome von Schleim im Hals.

In diesem Artikel:

Schleim im Hals ist nichts Ungewöhnliches und hat sogar eine wichtige Funktion im Körper. Wenn sich aber viel Schleim im Hals bildet oder dieser Zustand lange anhält, kann dies ein Anzeichen für Erkrankungen, Infekte oder Reizungen sein. Aber was tut man, wenn man ständig Schleim im Hals hat? Und welche Ursachen kann es dafür geben? Alle Antworten gibt es in diesem Artikel.

Bei Schleim im Hals handelt es sich um eine zähe Substanz. Diese wird in der Schleimhaut der Atemwege gebildet. Grundsätzlich dient Schleim im Hals als schützender Film, der die Atemwege vor Infektionen verteidigt. Demnach fängt der Schleim kleine Partikel und Krankheitserreger ein und transportiert sie in Richtung Speiseröhre.

Wenn man verschleimt ist, kann es sich so anfühlen, als hätte man einen Klumpen im Hals, der gelegentlich auch als "Frosch im Hals" beschrieben wird. Die Behandlung von Schleim im Hals richtet sich immer nach der zugrunde liegenden Ursache.

Die Schleimbildung im Hals kann mehrere Ursachen haben.

  • Erkältung
    Eine häufige Ursache für Schleim im Hals ist eine typische Erkältung. Demnach entwickelt sich Schleim im Hals als ein häufiges Symptom bei einem grippalen Infekt. Die Schleimbildung tritt auf, weil die Bronchialschleimhaut bei einer Erkältung vermehrt Schleim produziert.
    Dieser Schleim kann dicker und zäher werden, was es den Flimmerhärchen erschwert, ihn aus dem Hals zu transportieren, und somit ein Gefühl von hartnäckiger Verschleimung verursacht. Der Schleim verschwindet normalerweise mit dem Abklingen der Erkältung.
  • Chronische Nebenhöhlenentzündung
    Bei einer chronischen Nebenhöhlenentzündung fließt Schleim vom Nasenrachenraum in den unteren Rachenbereich. Diese tritt häufig aufgrund von anhaltendem Schnupfen auf, insbesondere bei Menschen mit anatomischen Besonderheiten wie einer schiefen Nasenscheidewand oder vergrößerten Nasenmuscheln. Diese Anomalien beeinträchtigen die Nasenbelüftung und können die Entstehung von chronischen Entzündungen begünstigen.
  • Chronische Mundatmung
    Wenn jemand vermehrt durch den Mund statt durch die Nase atmet, wird die Luft nicht ausreichend gefiltert und befeuchtet, bevor sie in die Atemwege gelangt. Dann kann die Schleimhaut im Halsbereich austrocknen, was wiederum zu einer Verdickung des Sekrets führen kann. Die chronische Mundatmung tritt oftmals unbewusst auf und kann auch während des Schlafs vorkommen.
  • Allergische Erkrankungen
    Allergien, wie Pollen-, Hausstaub-, Tierhaarallergien oder Schimmelpilze verursachen vermehrten Schleim im Hals. Diese Allergene reizen die Schleimhäute der Atemwege kontinuierlich, was zu verstärkter Schleimproduktion und Veränderungen in der Konsistenz führt.
  • Rachenreizung
    Auch verschiedene Reizfaktoren können vermehrten Schleim im Hals hervorrufen. Rauchen ist ein bedeutender Risikofaktor, der einen chronischen, reizenden Zustand des Rachens auslösen kann.
    Ebenso kann eine anhaltende Exposition gegenüber Staub, wie bei regelmäßigem Schleifen, den Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege stören. Mechanische Reizungen (wie sie beim Schnarchen auftreten) können ebenfalls die Schleimproduktion erhöhen, da die Vibrationen die Schleimhäute stimulieren.
  • Reflux
    Schleim im Hals kann beispielsweise auch durch Sodbrennen verursacht werden, bei dem Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und Reizungen sowie Entzündungen verursachen kann.
  • Husten mit Schleim: Lungenerkrankungen
    Ein verschleimter Hals kann auch auf Lungenerkrankungen hinweisen. Bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) sind die Atemwege dauerhaft verengt, sodass Schleim aus den unteren Atemwegen hochgehustet wird und sich als Schleim im Hals bemerkbar macht. Der Hauptrisikofaktor für COPD ist das Rauchen.

Neben den genannten Erkrankungen, Reizungen oder Infekten können auch weitere Faktoren für das Gefühl von Schleim im Hals verantwortlich sein.

Dazu gehören:

  • Hormone
    Eine erhöhte Reizbarkeit des Halses kann durch hormonelle Umstellungen (beispielsweise in der Schwangerschaft) ausgelöst werden.
  • Nasenspray
    Bestimmte Medikamente – vor allem der chronische Gebrauch von Nasenspray – können ebenso eine erhöhte Reizbarkeit der Schleimhäute auslösen.
  • Chronisch-idiopathischer Husten
    Bei dieser Form des Hustens haben Betroffene eine geringere Reizschwelle im Rachen und damit eine herabgesetzte Hustenschwelle. Die Symptome werden teilweise auch in Form eines verschleimten Halses wahrgenommen.
  • Vasomotorische Rhinitis
    Wenn ein Schnupfen nicht richtig abheilt und chronisch wird, insbesondere wenn mehrere virale Erkrankungen aufeinanderfolgen, nennt man das idiopathische Rhinitis. Nachdem die akuten Beschwerden überstanden sind, bleibt eine Nasenatmungsbehinderung zurück.
  • Alter
    Auch im Laufe des Lebens nimmt die Kapazität der Flimmerhärchen ab. Sie degenerieren mit zunehmendem Alter und können entsprechend weniger Schleim transportieren. Daher kann eine Verschleimung im Hals im fortgeschrittenen Alter häufiger vorkommen.
  • Ungesunder Lebensstil
    Nicht nur der Zigarettenkonsum, sondern auch der Konsum von Alkohol reizt die Schleimhäute und bedingt eine Verschleimung im Hals.
  • NARES-Syndrom
    Das NARES-Syndrom ist die medizinische Bezeichnung für eine ganzjährige Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis), welche die Nasenatmung behindert, zu wiederkehrenden Niesattacken führt und ebenso Schleim im Hals hervorrufen kann.

Die Behandlung von Schleim im Hals richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Bei Infekten können schleimlösende Mittel aus der Apotheke helfen.

Bei Allergien werden Antihistaminika und Allergenvermeidung empfohlen, und bei bakteriellen Atemwegsinfektionen wird oftmals Antibiotika verschrieben, während bei Nasenproblemen mitunter chirurgische Eingriffe erforderlich sein könnten.

Reflux bedarf unterschiedlicher Behandlungsansätze je nach den Ursachen. Wenn eine Nasennebenhöhlenentzündung vorliegt, wirken oftmals schon einfache Nasensprays.

Schleim im Hals lösen mit Hausmitteln

Alternativ kann man die Symptome auch mit diversen Hausmitteln lindern:

  • Salzwasserspülung
    Wer mit Salzwasser den Rachen ausspült, kann die Schleimhäute optimal befeuchten.
  • Apfelessig
    Um den unangenehmen Schleim im Hals zu lösen, empfiehlt sich Gurgeln mit verdünntem, naturtrübem Apfelessig. Dafür mischt man zwei Esslöffel Apfelessig mit warmem Wasser und gurgelt, um den Schleim zu zersetzen und Bakterien zu entfernen.
  • Tee
    Auch der Arzneitee hilft, die Schleimhäute feucht zu halten. Ungesüßte Tees spülen den Schleim aus und verflüssigen ihn.
    Tipp: Antibakterieller Ingwertee hilft bei der Behandlung von Schleim im Hals. Dafür muss man einfach eine Ingwerwurzel mit heißem Wasser aufgießen. Optional kann man den Tee noch mit Zitrone für den Geschmack und die Stärkung des Immunsystems verfeinern.
  • Reinigende Nasendusche
    Eine Nasendusche kann helfen, Schleim aus Nase, Rachen und Hals zu spülen und die Schleimhäute zu befeuchten.

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Die Dauer, bis der Schleim im Hals verschwunden ist, hängt von der jeweiligen Ursache ab. Wenn der Schleim aufgrund einer Atemwegsinfektion auftritt, wird sich dieser im Laufe der Erkältung innerhalb von etwa ein bis zwei Wochen vermindern beziehungsweise ganz auflösen.

Allerdings kann die Schleimansammlung im Hals auch länger anhalten, wenn sie beispielsweise auf das Rauchen von Zigaretten zurückzuführen ist und möglicherweise sogar dauerhaft bestehen bleiben.

Wenn Schleim im Hals, Räuspern oder Husten über einen längeren Zeitraum anhalten und keine offensichtliche Erkältung vorliegt, sollte man lieber einen Arzt konsultieren.

Eine ärztliche Untersuchung (bestenfalls bei einem HNO-Arzt) hilft dabei, die Ursache zu klären und gegebenenfalls weitere diagnostische Schritte einzuleiten. Somit können schwerwiegende Gesundheitsprobleme ausgeschlossen werden.

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