Erkältung und Co.
Frosch im Hals: Was hat es mit dem Räuspern auf sich?
23.5.2023, 08:51 Uhr- Von einem Frosch oder Kloß im Hals spricht man, wenn der Rachen belegt ist oder man ein Fremdkörpergefühl hat. Somit kann man nicht richtig sprechen.
- Das Gefühl verschwindet meistens, wenn wir husten oder uns räuspern.
- Ein Frosch im Hals kann viele Ursachen haben: etwa große Emotionen, aber auch eine Halsentzündung oder überlastete Stimmbänder.
Wer einen trockenen Hals oder Kloß im Hals hat, spricht häufig auch von einem "Frosch im Hals". Warum eigentlich ein Frosch? Was passiert wirklich bei einem Frosch im Hals und noch wichtiger: Was kann man dagegen tun?
Frosch im Hals: Woher kommt die Redewendung?
Der Ursprung der deutschen Redewendung ist ungeklärt. Es gibt mehrere Erklärungsversuche. Die erste Erklärung basiert auf der Idee, dass die Redewendung durch ein Wortspiel entstanden ist: Eine Geschwulst unter der Zunge fühlt sich an wie ein "Kloß". Der medizinische Fachbegriff für diese Art Geschwulst ist "Ranula" oder Fröschleingeschwulst, der lateinische Name "rana" steht für Frosch. Da sich beide Worte sehr ähnlich sind, entstand im Laufe der Zeit "einen Frosch im Hals haben".
Meist entsteht eine Ranula, wenn die Speicheldrüse unter der Zunge verstopft ist. Die Zyste lässt die Unterseite der Zunge walnussgroß anschwellen. Diese zwingt Menschen zum Husten und Räuspern. Gleichzeitig löst die Schwellung Schluck- und Sprechbeschwerden aus.
Frosch im Hals: Die Ursache
In einigen Fällen steckt hinter dem "Frosch im Hals" ein Virusinfekt. Dieser schlägt auf die Stimmbänder und den Kehlkopf, weshalb sich der Räusper-Sensor einschaltet. Dieser setzt nun einen Reflex in Gang, damit man festsitzenden Schleim wieder loswird. Ähnlich wie beim Husten, wo Fremdkörper oder Schleim aus der Lunge entfernt werden, soll das Räuspern den Kehlkopf und Rachen befreien.
Die Stimmbänder oder der Kehlkopf können von einem Virus gereizt sein, es kann aber auch eine Infektion oder sogar ein Tumor hinter dem Frosch im Hals stecken. Andernfalls können auch eine Hausstaub-, Tierhaar- oder Pollenallergie die Ursache sein. Denn für das unangenehme Gefühl reicht schon eine trockene Rachenschleimhaut, durch die Schleim im Rachen hängen bleibt. Diesen muss man durch Räuspern oder Husten entfernen, bevor man wieder normal sprechen kann.
Im Alltag erlebt man den "Frosch im Hals" oft bei besonders emotionalen Momenten. Wenn man von Gefühlen überwältigt wird, muss man oft erst einmal schlucken oder sich räuspern, bevor man wieder sprechen kann. Das ist auf eine Anspannung der Muskeln zurückzuführen, die den Kehlkopf halten. Besonders viel Stress kann die gleiche Auswirkung haben.
Auslöser für den unangenehmen Frosch im Hals können auch Entzündungen, Vergrößerungen der Schilddrüse, Halslymphknoten oder muskuläre Verspannungen im Hals- und Nackenbereich sein.
Zudem kann eine vermehrte Schleimbildung ein Auslöser sein. Hierbei spricht man vom PNDS (Postnasal-Drip-Syndrom) führen. Dass Schleim den Hals herunterläuft, ist normal. Beim Menschen läuft täglich ein halber Liter Schleim in den Rachen, damit die Schleimhäute befeuchtet und Fremdpartikel abtransportiert werden. Im Normalfall wird der Schleim unbemerkt hinuntergeschluckt. Wenn aus einem normalen Schnupfen eine Nasennebenhöhlenentzündung entsteht, wird mehr Schleim produziert. Dabei tropft kontinuierlich Schleim in den Rachen, sodass es zu Räuspern und Reizhusten kommt.
Auch wenn Grunderkrankungen wie eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung, Allergien, Zysten oder Autoimmunerkrankungen vorliegen, fließt entsprechend viel Sekret in den hinteren Rachenraum. Daraus resultiert dann Husten und Räuspern.
Sodbrennen kann ebenfalls eine mögliche Ursache für den besagten Frosch im Hals sein. Menschen, die an Sodbrennen leiden oder eine entzündete Speicheldrüse haben, verspüren das Gefühl, "einen Frosch im Hals" zu haben. Denn die Magensäure reizt die Speiseröhre und den angrenzenden Rachenraum. Der Rachen schwillt folglich an und zwingt Betroffene, zu husten und sich zu räuspern.
Wenn man Medikamente gegen Bluthochdruck nimmt, tritt teilweise ein Fremdkörpergefühl im Hals auf, auch Globus-Syndrom genannt. Das liegt daran, dass das Medikament die Schleimhäute austrocknet und der normale Schleim nicht mehr richtig abtransportiert wird. Ist das der Fall, sollte man mit dem Hausarzt sprechen.
Frosch im Hals: Was tun?
Wer ab und zu einen Frosch im Hals hat, muss sich keine Sorgen machen. Wer sich allerdings häufig räuspern muss sowie vermehrt mit Husten oder einer belegten Stimme kämpft, sollte einen Arzt konsultieren. Die Behandlung ist immer abhängig von der jeweiligen Ursache.
Wer den Frosch im Hals loswerden will, kann auf folgende Hausmittel zurückgreifen:
- Gurgeln mit Salbeitee
- Kamillentee
- Salbeibonbons
- Quark- und Zwiebelwickel
Das kann man noch gegen den Frosch im Hals tun:
- Mit dem Rauchen aufhören - hilfreich könnte das Buch von Allen Carr "Endlich Nichtraucher!" sein.
- Stimme schonen
- Weniger reden
- Ruhe und Entspannung suchen, um Stress zu reduzieren
Wenn man eine Entzündung der Speicheldrüse einfach nicht loswird, hilft auch eine Operation. Dabei wird nicht nur die Zyste, sondern auch die Unterzungenspeicheldrüse entfernt. Da der Mensch über mehrere Speicheldrüsen verfügt, kann auch nach der Operation genügend Speichel produziert werden.
Heiserkeit und ständiges Räuspern: Alles Wissenswerte
Einige Menschen haben ständig einen Frosch im Hals - vor allem diejenigen, die ihre Stimme häufig beanspruchen. Ein angeschwollener Kehlkopf kann dann entstehen, wenn die Stimme überlastet wird. Wer im Beruf übermäßig viel reden oder schreien muss, ist daher besonders gefährdet. Hinter den Symptomen kann aber auch eine Erkältung stecken, die eine Entzündung im Bereich des Kehlkopfs auslöst. Dadurch können die Stimmbänder nicht mehr frei schwingen, sodass Heiserkeit entsteht. Bei Heiserkeit sollte die Stimme geschont werden. Auch Flüstern ist tabu.
- Stiller Reflux: Wenn der "Frosch im Hals" durch Magensäure begründet ist, helfen Magensäurehemmer. Diese werden allerdings oftmals erst nach einer Magenspiegelung vom Hausarzt verschrieben.
- Allergie: Wenn eine Allergie der Auslöser für die Symptome ist, sollte ein Allergietest Aufschluss geben und der Arzt die entsprechenden Medikamente verordnen.
- Raue Stimme: Wenn sich eine kleine Drüse in der Schleimhaut des Stimmbandes verschließt, kann sich das Sekret ansammeln und eine Zyste bilden. Dadurch wird die Stimme rau und kratzig. Hilfreich kann ein endoskopischer Mini-Eingriff sein. Dabei wird die Kapsel so ausgeschält, dass die Stimme wieder normal klingt. Die Schleimhaut bleibt erhalten.
- Kloß im Hals: Das Gefühl kann auch durch nervliche Anspannung oder Angstzustände ausgelöst werden. Teilweise stecken auch eine Schilddrüsenproblematik oder ein Reflux hinter dem sogenannten Globusgefühl. Ein Besuch des HNO-Arztes hilft bei der Diagnostik. Bei einer Vergrößerung der Schilddrüse können Jodtabletten helfen.
- Hohe Töne: Wenn der Atem gleichmäßig fließt, ist die Stimme normal. Schüren allerdings Stress oder Angst die Kehle zu, schwingen die Stimmbänder nicht mehr frei. Die Stimme wird entweder schrill, hoch oder scharf. Autogenes Training kann bei der Entspannung der Stimme helfen. Wenn die Stimme schon bei normalem Stress "kippt", kann dies sehr belastend sein. Gezieltes Stimmtraining beim Sprachtherapeuten (Logopäden) löst das Problem.
Häufig gestellte Fragen zum Thema "Frosch im Hals"
Dafür kann es viele verschiedene Gründe geben. Hinter dem "Frosch im Hals" kann eine Virusinfektion, eine Entzündung, eine Vergrößerung der Schilddrüse, ein Halslymphknoten oder eine muskuläre Verspannungen im Hals- und Nackenbereich stecken. Dazu kann das unangenehme Gefühl vom Stress, Medikamenten oder Sodbrennen verursacht sein.
Was Sie gegen den "Frosch im Hals" tun können, ist Stress abbauen, Ihre Stimme schonen beziehungsweise weniger reden und eventuell mit dem Rauchen aufhören. Kamillentee und Gurgeln mit Salbeitee könnten auch die Schmerzen lindern. Sollten die Symptome allerdings vermehrt vorkommen, ist es ratsam, Ihren Arzt zu konsultieren.
Die bereitgestellten Informationen sind allgemeiner Natur und nicht zur Selbst-Diagnose gedacht. Sie können den Besuch beim Arzt nicht ersetzen.
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