Abhilfe bei Krankheit
Erkältungsbad: Wann ist es sinnvoll und was bringt es?
12.11.2024, 08:15 UhrIn diesem Artikel:
- Was ist ein Erkältungsbad?
- Kann man ein Erkältungsbad selbst zubereiten?
- Wie funktioniert ein Erkältungsbad?
- Erkältungsbad Wirkung: Wie wirkt ein Erkältungsbad auf den Körper?
- Lieber ein Voll- oder ein Dreiviertelbad?
- Wann sollte man ein Erkältungsbad nehmen?
- Wie lange und wie heiß sollte man baden?
- Was macht man nach dem Erkältungsbad?
- Wer sollte auf Erkältungsbäder verzichten?
Ein heißes Bad bei einer Erkältung ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Aber was bringt das klassische Hausmittel wirklich und wie lange sollte man bei einer Erkältung baden? Wie warm sollte das Wasser sein?
Die besten Tipps rund um das Erkältungsbad bei Fieber und Erkältungen gibt es in diesem Artikel.
Was ist ein Erkältungsbad?
Ein Erkältungsbad beschreibt ein warmes Bad in der Badewanne, um die Symptome einer Erkältung zu lindern. Dieses besteht entweder nur aus warmem Wasser oder ist mit ätherischen Ölen zugesetzt. Beliebte ätherische Öle und Kräuterextrakte zum Baden sind Eukalyptus, Pfefferminz, Kiefernadel, Thymian, Kampfer, Fichtennadel oder Myrten.
Kann man ein Erkältungsbad selbst zubereiten?
Man muss nicht immer auf bereits fertige Erkältungsbäder zurückgreifen, sondern kann sich seinen Badezusatz auch selbst machen. Man kann beispielsweise Erkältungsbäder aus Erkältungstee zubereiten. Dafür eignen sich Sorten wie Pfefferminze, Fenchel, Anis oder Thymian. Alternativ kann man getrocknete Kräuter seiner Wahl in eine Schüssel geben und mit einem Liter kochendem Wasser übergießen. 15 bis 20 Minuten später siebt man den Sud ab – danach kommt der Badezusatz ins heiße Wasser.
Tipp: Wenn man noch einen Esslöffel Olivenöl hinzugibt, trocknet die Haut nicht zu sehr aus.
Wie funktioniert ein Erkältungsbad?
Die Badewanne bei Erkältung soll beruhigend und entspannend wirken. Vor allem ätherische Öle und Badezusätze in einem Erkältungsbad sind für ihre befreiende und schleimlösende Wirkung auf die Atemwege bekannt. Allerdings sollte man darauf achten, die Erkältung trotzdem richtig zu behandeln. Denn nur das Erkältungsbad allein reicht nicht aus, um eine Erkältung effektiv zu bekämpfen.
Erkältungsbad Wirkung: Wie wirkt ein Erkältungsbad auf den Körper?
Ein warmes Bad hat verschiedene Effekte auf den Körper. Durch das warme Wasser und die Dämpfe der Öle werden die Durchblutunggefördert, der Körper aufgewärmt und die Atemwege können sich öffnen. Außerdem werden die Muskeln entspannt. Folglich werden auch Gliederschmerzen gelindert, die zu Beginn eines grippalen Infekts auftreten können. Die ätherischen Öle und der Wasserdampf stimulieren bei einer Erkältung die gereizte und trockene Nasenschleimhaut, sodass man besser durchatmen kann. Das Bad hat dabei einen ähnlichen Effekt wie Inhalieren.
Das Bad kann somit helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und Erkältungsbeschwerden wie Husten, Schnupfen und Gliederschmerzen zu lindern. Durch die Wärme im Erkältungsbad kann die Körpertemperatur leicht ansteigen, sodass der Körper eine Art künstliches Mini-Fieber erlebt. Diese Effekte können jedoch dazu beitragen, dass man sich nach dem Bad besser fühlt – vorausgesetzt, das Hausmittel wird richtig angewendet.
Lieber ein Voll- oder ein Dreiviertelbad?
Die meisten Badewannen lassen nur ein Dreiviertelbad anstelle eines Vollbads zu, Arme, Schultern und Knie ragen also aus dem Wasser heraus. Das ist bei einem Erkältungsbad aber sogar empfehlenswert, da das Dreiviertelbad schonender für den Kreislauf ist als ein Vollbad. Daher ist das Dreiviertelbad auch für Menschen mit Herzerkrankungen zu bevorzugen.
Wann sollte man ein Erkältungsbad nehmen?
Sobald sich die ersten Erkältungssymptome wie Frösteln, Gliederschmerzen, Kratzen im Hals, Kribbeln in der Nase oder kalte Füße bemerkbar machen, kann ein warmes Bad helfen. Wenn Husten und Schnupfen jedoch bereits stark ausgeprägt sind oder man unter Fieber leidet, könnte ein Bad den Körper eher belasten.
Wie lange und wie heiß sollte man baden?
Man sollte für circa zehn bis 20 Minuten in der Badewanne liegen, damit der Körper genügend Zeit zum Aufwärmen hat. Wenn das Bad zu anstrengend wird, sollte man natürlich früher aus der Badewanne aussteigen und sich ausruhen. Im Hinblick auf die Dauer und Temperatur des Erkältungsbades sollte man zudem auch immer die Hinweise auf der Packung von Präparaten beachten.
Eine Badetemperatur von 32 bis 38 Grad Celsius wird bei einer Erkältung empfohlen. Wenn das Messen der Temperatur mit dem Thermometer zu aufwändig ist, kann man die Badewanne aber auch nach eigenem Empfinden füllen und die Temperatur somit selbst einschätzen. Man sollte nur so heiß baden, wie es angenehm ist. Das Wasser sollte allerdings auch nicht zu kalt sein, damit auch ein gewünschter Effekt erzielt wird. Wenn die Hitze auf den Kreislauf schlägt, sollte man lieber mit einer niedrigeren Temperatur anfangen und erst danach heißes Wasser nachlaufen lassen.
Was macht man nach dem Erkältungsbad?
Durch die intensive Wärme werden die Gefäße geweitet, während der Blutdruck sinkt und der Kreislauf möglicherweise schwächelt. Nach dem Baden sollte man sich daher vorsichtig und langsam aufrichten, sich abstützen und behutsam aus der Wanne steigen. Danach trocknet man sich ab, zieht sich etwas Warmes an und legt sich auf die Couch oder ins Bett. Am besten ruht man sich für mindestens ein bis zwei Stunden nach dem heißen Bad aus, damit sich der Körper wirklich rundum erholen kann. Noch besser ist es, wenn man seinem Körper Schlaf gönnt. Wer möchte, kann vorher noch eine Tasse Tee oder eine heiße Milch mit Honig trinken oder ruhige und entspannte Musik hören. Mit einem Erkältungstee können Sie Ihren Körper noch zusätzlich unterstützen. Da durch das warme Wasser die Haut austrocknen kann, sollte man diese mit einer rückfettenden Bodylotion eincremen.
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Wer sollte auf Erkältungsbäder verzichten?
Auf ein Erkältungsbad sollte man verzichten, wenn man Fieber, hohen Blutdruck, offene Wunden oder großflächige Hauterkrankungen hat. Auch bei Atemwegserkrankungen wie Asthma ist Vorsicht geboten, da die ätherischen Öle in solchen Bädern Reizungen und Allergien auslösen können. Personen mit Krampfadern, Venenproblemen oder Herz-Kreislauf-Beschwerden sollten vor der Anwendung eines warmen Bads lieber ihren Hausarzt konsultieren und fragen, ob ein solches Bad für sie unbedenklich ist.
Dasselbe gilt für Schwangere, da heiße Bäder ihren Kreislauf zusätzlich belasten könnten. Erkältungsbäder mit ätherischen Ölen sind zudem nicht für Kleinkinder bis zu einem Alter von sechs Jahren geeignet. Auch wenn es Präparate für Kinder gibt, sollten Eltern bei diesen genau hinschauen. Denn viele Kinder vertragen ätherische Öle gar nicht gut. Neugeborene und Babys sollten generell auf fertige Präparate verzichten.