Tiergesundheit
Nüsse für Hunde: Welche Nüsse dürfen Hunde essen und welche nicht?
17.1.2025, 07:28 UhrIn diesem Artikel:
Hundebesitzer wollen für ihren geliebten Vierbeiner natürlich nur das Beste. Folglich möchten sie, dass sich ihr Hund auch gesund und ausgewogen ernährt. Allerdings sind manche Lebensmittel, die für Menschen gesund sind, gefährliche Lebensmittel für Hunde. Aber sind Nüsse für Hunde geeignet oder sind diese sogar giftig? Welche Nüsse dürfen Hunde fressen, welche sind verboten und worauf sollte man bei der Fütterung von Nüssen achten?
Dürfen Hunde Nüsse fressen?
Die meisten Nüsse sind für den Hund geeignet, allerdings gibt es auch einige gefährliche Nusssorten für den Vierbeiner. Diese enthalten giftige Inhaltsstoffe, die schon bei geringen Mengen tödlich enden können.
Bei einer ausgewogenen Hundeernährung sollte man besonders auf die Makro- und Mikronährstoffe achten. Hunde brauchen neben Proteinen und Kohlenhydraten auch gesättigte und ungesättigte Fettsäuren, Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente. Nüsse können einige dieser Fettsäuren und Vitamine liefern, sind jedoch kein zwingender Bestandteil einer gesunden Hundeernährung. Essenzielle Fettsäuren und Mikronährstoffe erhält der Hund auch über ein vollwertiges Alleinfutter, beim Barfen oder über eine anderweitige artgerechte Futterzusammenstellung. Nüsse enthalten zudem viel Phosphor, das zusammen mit Calcium wichtig für Knochen und Zähne ist. Allerdings kann ein Überschuss an Phosphor das Risiko für Nierenerkrankungen beim Hund erhöhen.
Welche Nüsse dürfen Hunde nicht essen?
Einige Nusssorten dürfen vom Hund auf keinen Fall gefressen werden. Hunde sollten folgende Nüsse also beim Gassigehen lieber nicht aufsammeln und fressen:
- Eicheln
- Rosskastanien
- Bucheckern
- Walnüsse mit Schale
Diese Nüsse sind giftig für Hunde und können Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Walnüsse sind an sich zwar nicht giftig für Hunde, allerdings sind sie anfällig für einen Schimmelpilz, der für Hunde tödlich sein kann, insbesondere, wenn sie mit Schale draußen auf dem Boden liegen.
Die folgenden Nüsse dürfen ebenfalls nicht an die Fellnase verfüttert werden:
- Macadamianüsse
- Bittermandeln
- Schwarznuss
- Muskatnuss
- unreife Walnüsse
Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihr Hund einige Nüsse erwischt hat, die nicht fressen sollte, achten Sie auf Symptome für eine Vergiftung beim Hund. Im Zweifelsfall sollten Sie immer einen Tierarzt kontaktieren.
Was sollte man beachten, wenn man Nüsse an seinen Hund verfüttern will?
Wer seinem Hund mit Nüssen etwas Gutes tun möchte, sollte dabei einige Aspekte beachten.
- Fettgehalt und Kalorien berücksichtigen
Nüsse sind sehr fetthaltig und somit auch für Hunde wahre Kalorienbomben, die bei ihnen leicht zu Übergewicht führen können. Fettreiche Lebensmittel können außerdem Magen-Darm-Probleme und sogar eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) verursachen. Daher sollte man Nüsse immer nur in kleinen Mengen und nur an Hunde verfüttern, die aktiv sind und einen hohen Kalorienbedarf haben. - Naturbelassene Nüsse
Gleichzeitig sollten alle Nüsse für Hunde immer naturbelassen sein. Somit dürfen sie weder gesalzen noch gezuckert oder gewürzt sein. - Größe
Nüsse können für Haustiere mitunter eine problematische Größe haben. Wenn sie zu klein sind, können sie schwer oder gar nicht zerkaut werden. Verschluckt der Hund sie unzerkaut, können sie in der Speiseröhre hängen bleiben. Bestenfalls mischt man Nüsse daher immer gehackt oder gemahlen unter das Hundefutter. - Rücksprache mit dem Tierarzt
Bei Unsicherheiten oder Vorerkrankungen sollte man den Tierarzt konsultieren. Somit kann man herausfinden, ob und welche Nüsse für den Hund geeignet sind und in welcher Menge. - Langsam an neue Nusssorten heranführen
Zudem sollte man den Hund immer schrittweise an neue Nusssorten heranführen, um auf allergische Reaktionen eingehen zu können. Insbesondere bei Erdnüssen ist das Risiko für eine Allergie erhöht. - Leckerlis statt Nüsse
Auch wenn viele Nüsse für Hunde unproblematisch sind, bergen sie einige Risiken. Dies sind mögliche Allergien, Schimmelsporen oder die Gefahr, dass sie in der Speiseröhre stecken bleiben. Daher der Tipp: Wenn man seinem Hund einen kleinen Snack geben möchte, sind spezielle Hundeleckerlis die bessere Wahl.
Welche Nüsse sind giftig für Hunde?
Die Macadamianuss ist für den Hund giftig und kann Symptome wie unkontrollierte Zuckungen, Erbrechen, Fieber, Lähmungen und Schwächeanfälle hervorrufen. Bittermandeln besitzen einen Anteil an Amygdalin von fünf Prozent. Schon diese kleine Dosis kann während der Verdauung Blausäure spalten, die bei Hunden schwere Zyanidvergiftungen bedingt. Auch auf Schwarznüsse sollten Hunde lieber verzichten, da sie anfällig für Pilzbefall sind. Bereits in kleinen Mengen ist die Muskatnuss giftig für Hunde und kann mit Krampfanfällen, Erbrechen, Orientierungslosigkeit und Rauschzuständen einhergehen.
Welche Nüsse dürfen Hunde essen?
Die meisten Nüsse sind verträglich für Vierbeiner. Der Hund darf folgende Nüsse fressen:
- Mandeln
Mandeln sind für Hunde geeignet, allerdings gilt dies nicht für alle Mandelsorten. Wie bereits erläutert, sind Bittermandeln durch das enthaltene Amygdalin giftig für Hunde. Hingegen kann man süße Mandeln problemlos an den Hund verfüttern. Diese enthalten nicht nur jede Menge Proteine, sondern auch wertvolle Ballaststoffe, Magnesium, Zink, Kupfer sowie Vitamine (Vitamin B und Vitamin E). - Cashewkerne
Cashewkerne können ohne Probleme unregelmäßig im Futternapf der Fellnase landen. Cashews stecken voller gesunder Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren. Diese können eine geregelte Verdauung des Hundes fördern.
Achtung: Aufgrund des hohen Fettgehaltes sollte man dem Hund nur gelegentlich Cashewnüsse verfüttern. - Reife Walnüsse
Auch wenn unreife Walnüsse und Walnüsse mit Schale aufgrund des Pilz-Risikos nicht auf dem Speiseplan des Vierbeiners stehen dürfen, gilt dies nicht für reife Walnüsse ohne Schale. Einen Pilzbefall der Walnuss kann man leider mit bloßem Auge nicht erkennen, dennoch kann der Verzehr für den Hund tödlich enden. Reife Walnüsse sind jedoch für Hunde sehr gesund, dank der enthaltenen ungesättigten Fettsäuren, B-Vitaminen, Magnesium, Eisen, Calcium, Kalium und Zink. - Paranüsse
Paranüsse enthalten viel Protein, Selen und Vitamin B1. Zugleich sind sie sehr fetthaltig. Ferner wirken sie antioxidativ, fördern ein stabiles Immunsystem und unterstützen eine gesunde Schilddrüsenfunktion.
Achtung: Paranüsse sollte man nur in sehr geringer Dosis verfüttern. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz können Menschen zwei Paranüsse pro Tag essen, ohne mit gesundheitlichen Schäden durch die natürliche Radioaktivität der Paranüsse zu rechnen. Dementsprechend muss die Menge für den Hund auch entsprechend seiner Größe angepasst werden. - Pinienkerne
Pinienkerne können das Nervensystem und die Muskulatur des Hundes fördern. Außerdem verfügen sie über gesunde Fette und können daher gerne von Zeit zu Zeit bei der Fellnase im Futternapf landen. Die Menge sollte jedoch gering gehalten werden, um Übergewicht zu vermeiden. - Esskastanien
Esskastanien können ebenfalls an Hunde verfüttert werden. Diese haben zwar weniger Fett als Nüsse, sind jedoch reich an Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium, Kupfer, Mangan sowie diversen Vitaminen. - Kokosnüsse
Die Kokosnuss ist zwar keine echte Nuss, kann aber vom Hund problemlos verzehrt werden. Kokosnüsse enthalten B-Vitamine, Vitamin E, Biotin und Folsäure. - Pistazien
Pistazien sind ebenfalls keine Nüsse, können aber ebenfalls an den Vierbeiner verfüttert werden. Man sollte allerdings auf die richtige Lagerung achten, um Schimmelpilze zu vermeiden.
Wie erkennt man eine Vergiftung beim Hund?
Einige Nüsse können Vergiftungen beim Hund verursachen. Symptome einer Vergiftungserscheinung von Walnüssen oder Schwarznüssen mit einem Pilzbefall sind unter anderem Zittern, Hecheln, Speicheln und ein unruhiges, apathisches Verhalten. Für diese Vergiftungssymptome ist der Schimmelpilz Penicillium Roqueforti verantwortlich, der für Hunde das gefährliche Gift Roquefortin C produziert.
Bei der Muskatnuss reichen schon kleine Mengen aus, damit der Hund unter einem Rauschzustand leidet. Verbreitet sind dann Symptome wie Krampfanfälle, Orientierungslosigkeit und Erbrechen.
Beim Verzehr von Macadamianüssen leiden die Hunde regelmäßig unter Schwächeanfällen, Erbrechen, Fieber und Zuckungen.
Bittermandeln lösen bereits in einer geringen Dosis schwere Zyanidvergiftungen aus. Diese äußern sich in Form von vermehrten Speicheln, Atemnot und einer erhöhten Atemfrequenz. Außerdem kommt es zu Krampfanfällen, hellrot gefärbten Schleimhäuten und im schlimmsten Fall zum Atemstillstand.
Wer Vergiftungserscheinungen bei seinem Hund erkennt, sollte sofort handeln und in den ersten Minuten einen Tierarzt konsultieren. In der Zeit bis zum Tierarzt helfen Kohletabletten. Diese sorgen dafür, die aufgenommene Giftmenge im Körper zu minimieren oder die Aufnahme der Giftstoffe im Körper des Hundes zu verzögern.