Gartentipps
Ist ein Feigenbaum winterhart?
11.11.2024, 07:13 Uhr
Feigenbäume wachsen eigentlich vor allem im Mittelmeerraum und bevorzugen daher ein warmes Klima. In Deutschland können die Temperaturen allerdings vor allem im Winter schnell einmal unter 0 Grad Celsius fallen. Da der Feigenbaum in den ersten zehn Jahren kein kaltes Wetter verträgt, muss man sich nun eine Lösung überlegen. Damit der geliebte Feigenbaum nach dem ersten Frost nicht eingeht, sollte man den Feigenbaum daher gezielt überwintern. Wie Sie Ihre Feige überwintern und worauf Sie dabei achten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Ist ein Feigenbaum winterhart?
Feigenbäume (Ficus carica) gehören zur Familie der Maulbeergewächse und sind charakteristische Obstbäume des mediterranen Klimas. Daher zählen sie zu den Pflanzen, die nicht winterhart sind. Ihre Fähigkeit, Kälte zu ertragen, ist begrenzt und von verschiedenen Faktoren abhängig. Die Winterhärte von Feigen variiert allerdings je nach Sorte und den spezifischen Bedingungen des Standorts.
Achtung: Die Kältetoleranz von Feigen hängt auch vom Alter der Pflanze ab. In den ersten zehn Jahren sind junge Feigenpflanzen besonders schutzbedürftig und sollten unbedingt mit Gartenvlies vor winterlicher Kälte geschützt werden.
Feigenbaum und Frost: Wie viel Kälte verträgt die Feige?
Ausgewachsene Feigenbäume sind in der Lage, kurzfristig Frost von weniger als -10 Grad Celsius zu überstehen. Länger anhaltende Kälteperioden und besonders strenge Frostbedingungen können dagegen schädlich sein.
Winterharter Feigenbaum: Gibt es so etwas?
Tatsächlich können einige widerstandsfähige Feigensorten sogar in den milden Regionen im Freiland überwintern und Temperaturen von bis zu -12 bis -15 Grad Celsius vertragen – solange es nicht noch kälter wird oder wochenlang anhaltender Frost herrscht. In solchen Fällen ist auch für diese widerstandsfähigen Feigenbäume ein zusätzlicher Winterschutz erforderlich.
Feigensorten, wie 'Brown Turkey', 'Dalmatie', 'Desert King', 'Lussheim', 'Negronne' und 'Ronde de Bordeaux' gehören zu den Sorten, die auch im Winter widerstandsfähiger sind.
Feigenbaum überwintern im Freien: Geht das?
Winterfeste Sorten sind zwar für das Überwintern im Freien geeignet, aber selbst sie können zusätzlichen Schutz gebrauchen. Junge Feigenbäume mit wenig verholzten Teilen sind besonders empfindlich und sollten in den ersten Jahren drinnen bleiben. Ältere Feigenbäume können jedoch in milderen Regionen auch im Freien überwintern.
Allerdings sollte man dafür einige Maßnahmen ergreifen: Wichtig ist es, die Wurzeln mit einer dicken Schicht aus Mulch, Blättern oder Reisig abzudecken. Zudem können Kokosmatten verwendet werden, die um den Stamm und die Hauptäste gewickelt werden, um die oberirdischen Teile der Pflanze zu schützen. Bei besonders kaltem Wetter bietet eine Schicht aus Noppenfolie zusätzlichen Schutz. Alternativ kann ein Ring aus Maschendraht um den Stamm des Baumes gelegt und locker mit Blättern und Stroh gefüllt werden.
Bei Feigenbäumen im Topf, die draußen überwintern, sollte der Wurzelballen großzügig mit Vlies oder Kokosmatten umwickelt werden. Während der Wintermonate ist das Düngen nicht ratsam. Das Gießen sollte nur dann erfolgen, wenn das Substrat trocken ist – und auch dann lieber sehr sparsam.
Wann sollten Feigenbäume überwintert werden?
Wenn die Temperaturen den Gefrierpunkt erreichen oder darunter liegen, sollte man den Feigenbaum auf die Wintermonate vorbereiten oder ihn in ein geschütztes Umfeld verlagern. Dieser Schutz sollte idealerweise spätestens Mitte bis Ende des Herbstes erfolgen. Spätestens ab -5 Grad Celsius sollten geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um die Feige vor Kälteschäden zu bewahren.
Feigenbaum überwintern und zurückschneiden
Der optimale Zeitpunkt für den Rückschnitt eines Feigenbaums ist das Frühjahr vor dem Beginn des Austriebs. Dies reicht normalerweise von Ende Februar bis Anfang März, abhängig von den örtlichen Wetterbedingungen. Der Rückschnitt sollte erst erfolgen, wenn die Gefahr von anhaltendem Frost vorüber ist. Für Feigenbäume in Kübeln empfiehlt sich ein Rückschnitt, wenn sie im Frühjahr wieder ins Freie umziehen sollen. Der beste Zeitpunkt ist in der Regel der März.
Darauf sollte man beim Rückschnitt achten:
Feigenbäume tragen ihre Früchte sowohl an den älteren Trieben des Vorjahres als auch an den neuen Austrieben. Allerdings haben junge Triebe in Deutschland oftmals nicht genug Zeit, um bis zum Herbst reife Früchte zu entwickeln. Daher bedeutet ein Rückschnitt auch einen Verlust bei der Ernte. Der erste Schritt beim Rückschnitt besteht darin, erfrorene Triebe zu entfernen.
Aber wie erkennt man erfrorene Triebe? Ein erfrorener Trieb kann durch vorsichtiges Kratzen an der Rinde identifiziert werden. Wenn das Innere des Triebes trocken ist, ist dieser erfroren. Der Schnitt sollte entweder bis ins gesunde Holz erfolgen oder der gesamte Trieb wird entfernt.
Zudem sollte man Triebe schneiden oder entfernen, die in die Baumkrone wachsen, sich gegenseitig behindern oder aneinander reiben. Die Krone sollte nicht zu dicht wachsen, da sonst ein Teil der Früchte nicht ausreichend Sonnenlicht erhält. Auch Haupttriebe und sehr lange Seitentriebe sollten gekürzt werden.
Achtung: Die Gartenschere oder Astschere muss immer über einem nach außen weisenden Auge angesetzt werden.
Feigenbaum überwintern: Der beste Standort
Besonders junge Feigenbäume oder Exemplare, die nicht winterhart sind, sollten drinnen überwintern. Selbst in eher milden Regionen ist es oftmals sicherer, den mediterranen Feigenbaum in einen Innenraum zu bringen. Feigenbäume werfen im Herbst ihre Blätter ab, was die Überwinterung unkompliziert macht. Sie benötigen während dieser Zeit nur minimal Licht und so gut wie kein Wasser, da sie ihre Blätter nicht versorgen müssen. Tatsächlich kann übermäßiges Gießen im Winter die Wurzeln sogar schädigen, da das Wasser nicht durch die fehlenden Blätter verdunsten kann. Ein idealer Ort für die Lagerung im Winter ist ein kühler Standort mit wenig Licht, wie beispielsweise eine Garage, ein unbeheizter Keller mit Fenstern oder ein Gartenhaus. Alternativ kann der Feigenbaum auch in einem kühlen Wintergarten überwintern. Die Temperatur sollte dort idealerweise zwischen null und zehn Grad Celsius liegen.
Feige im Topf überwintern: Alles Wissenswerte im Überblick
- Feigenbaum im späten Herbst hineinholen, wenn es kühler wird
- Kühler Ort mit wenig Lichteinfall
- Gießen oder Düngen während der Wintermonate vermeiden
- Feigenbaum April bis Anfang Mai wieder nach draußen bringen
Feigenbaum überwintern im Haus
Die Wahl zwischen einer Überwinterung im Haus oder im Freien hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Baumsorte, die geografische Region und das Alter der Pflanzen. Ältere Feigenbäume sind in der Regel robuster gegenüber Frost. Jüngere Bäume sollte man bestenfalls im Haus überwintern. Diese kann man zunächst in Töpfen kultivieren und erst später im Garten auspflanzen.
Tipps für die Winterpflege
Feigenbäume sollte man nur sparsam gießen, da sie während des Winters keine Blätter haben und somit weniger Wasser benötigen. Dennoch ist es wichtig, dass der Wurzelballen nicht völlig austrocknet. Dies passiert normalerweise nicht, wenn die Pflanze in einem kühlen Winterquartier steht. Nur in wärmeren Umgebungen kann Trockenheit auftreten und auch Schädlinge, wie Thripse, Spinnmilben oder Schildläuse können ein Problem werden, da sie sich bei höheren Temperaturen vermehren. Daher ist es ratsam, den Feigenbaum im warmen Winterquartier auf Schädlingsbefall zu überprüfen.
Verliert der Feigenbaum im Winter Blätter?
Der Feigenbaum wirft im Herbst beziehungsweise Winter seine Blätter ab, was ihn deutlich widerstandsfähiger macht und das Überwintern erleichtert.
Wann kommt der Feigenbaum wieder ins Freie?
Wenn die Wettervorhersage keine Frostnächte mehr ankündigt, kann man die Feige wieder nach draußen bringen. Sobald die ersten zarten Blätter erscheinen, platziert man sie vorübergehend an einem schattigen Standort. Sollten die Temperaturen wieder nahe dem Gefrierpunkt fallen, holt man die Feigen natürlich rechtzeitig zurück in ein Winterquartier.