Pflanzentipps

Gibt es winterharte Fuchsien?

Elias Thiel

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13.11.2023, 08:49 Uhr
Fuchsien sind schöne Zierpflanzen. Aber sind sie auch winterhart?

© IMAGO/Rüdiger Wölk Fuchsien sind schöne Zierpflanzen. Aber sind sie auch winterhart?

Die frostempfindliche Pflanze mit ihren bunten Blüten ist nicht nur im Gartenbeet, sondern auch als Kübelpflanze sehr beliebt. Allerdings wird es der prächtigen Blume im Winter draußen zu kalt – aber wie findet man das geeignete Winterquartier für die Fuchsie? Gibt es auch winterharte Fuchsien? Welcher Standort ist am besten geeignet? Wie kann man winterharte Fuchsien im Kübel überwintern? Alle Antworten und die besten Tipps zur Überwinterung Ihrer Fuchsie finden Sie in diesem Artikel.

Sind Fuchsien winterhart?

Die meisten Fuchsien sind nicht winterhart. Demnach vertragen sie keine Kälte und müssen frostfrei überwintern.

Wie viel Kälte vertragen Fuchsien?

Fuchsien bevorzugen niedrigere Temperaturen im Bereich von 16 bis 24 Grad Celsius. Die meisten Sorten vertragen jedoch keine Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Daher ist es ratsam, bereits vor dem ersten Frost Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Gibt es winterfeste Fuchsien?

Tatsächlich gibt es auch einige Fuchsien-Arten, die winterhart sind und somit selbst im kalten Winter draußen im Freien bleiben können. Allerdings reicht die Winterhärte dieser Freiland-Fuchsien in den meisten Regionen Deutschlands nicht aus, sodass weitere Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen.

Diese Fuchsien-Sorten sind beispielsweise winterhart:

  • Riccartonii
  • Tricolor
  • Vielliebchen
  • Madame Cornelissen
  • Whiteknight Pearl
  • Rose of Castille improve
  • Cardinal Farges
  • Exoniensis

Ab wann sollte man Fuchsien überwintern?

Fuchsien sollten möglichst lange draußen bleiben, weil sie dann besser verholzen. Der Sommerblüher sollte allerdings im Spätherbst - wenn über Nacht starker Frost einsetzt – ins Winterquartier gebracht werden. Bereits ab September benötigen Fuchsien aufgrund der anstehenden Vegetationspause kaum noch Nährstoffe. Zu dieser Zeit kann man das Düngen bedenkenlos einstellen.

Wie kann man Fuchsien überwintern?

Um Fuchsien zu überwintern, gibt es mehrere Möglichkeiten. Dazu gehören die Folgenden:

Fuchsien draußen überwintern

Die als winterharten Fuchsien-Arten können im Garten überwintern und im Frühjahr erneut austreiben. Vor dem ersten Frost empfiehlt es sich, die Triebe der winterharten Fuchsie um etwa ein Drittel zu kürzen. Anschließend kann man Erde um die Pflanzen anhäufen und den Boden mit Laub, Rindenmulch, Stroh oder Tannenzweigen abdecken.

Im zeitigen Frühjahr entfernt man dann diese Abdeckung und schneidet erfrorene Pflanzenteile zurück. Das Zurückschneiden der Triebe stellt kein Problem dar, da Fuchsien im Allgemeinen an neuem Holz blühen und nach einem Rückschnitt umso kräftiger wieder austreiben. Eine alternative Methode besteht darin, die Fuchsien mit immergrünen Bodendeckern wie Efeu, Dickmännchen (Pachysandra terminalis) oder Kleines Immergrün (Vinca minor) zu bepflanzen. Das dichte, immergrüne Laub dieser Bodendecker schützt ausreichend vor Kälte und erfordert keine zusätzlichen winterlichen Schutzmaßnahmen.

Fuchsien überwintern im Topf

Nicht winterharte Fuchsien werden am besten in Töpfen gepflanzt und drinnen überwintert. Somit kann man die Fuchsie im Winter problemlos an einen frostfreien Ort bringen.

Fuchsien im Wintergarten oder Gewächshaus überwintern

Generell sind helle Räumlichkeiten den dunkleren Orten vorzuziehen, da man dort auf das Entfernen der Blätter verzichten kann. Falls man über einen Wintergarten oder ein Gewächshaus verfügt, sollten die Fuchsien dort bei Temperaturen zwischen drei und acht Grad Celsius untergebracht werden. Eine Beheizung ist nicht unbedingt erforderlich, da Fuchsien vorübergehend auch leichte Minusgrade vertragen. Das Gießen der Pflanzen sollte im kalten Winterquartier äußerst sparsam erfolgen, und auf die Zugabe von Dünger sollte man verzichten.

Sobald die Tage gegen Ende Januar wieder heller und wärmer werden, kann man die Fuchsien auch bei Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius halten.

Achtung: Da erhöhte Temperaturen bei gleichzeitigem Lichtmangel jedoch zu übermäßigem Wachstum führen können (sogenanntes "Vergeilen"), sollte man das Winterquartier stets gut lüften.

Fuchsien überwintern im Keller oder der Garage

In dunklen Winterquartieren sollten die Fuchsien beschnitten und von ihren Blättern befreit werden. Insbesondere in dunklen Kellerräumen sollte die Temperatur nicht über zehn Grad Celsius liegen. Ältere Kellerräume sollten in frostfreien Wetterphasen belüftet werden, um Pilzkrankheiten zu verhindern. Das Gießen sollte auf ein Minimum reduziert werden, dennoch sollte der Wurzelballen nicht austrocknen.

Fuchsien in Plastiktüten überwintern

Um die Fuchsie erfolgreich über den Winter zu bringen, sollte man den Erdboden ausreichend befeuchten. Anschließend platziert man den Topf in einer ausreichend großen Plastiktüte und sorgt für einen sicheren Verschluss. Danach stellt man den Topf an einen geschützten und kühlen Ort, um die Überwinterung vorzubereiten. Die Plastiktüte simuliert dabei eine Art Gewächshaus. Allerdings sollte man die Fuchsie bei dieser Methode regelmäßig auf Schimmelbefall überprüfen. Damit die Pflanze in der Wachstumsphase genug Sauerstoff erhält, sollte man die Tüte im Frühjahr wieder entfernen.

Fuchsien überwintern und zurückschneiden

Nun stellt sich die Frage: Sollte man winterharte Fuchsien schneiden? Ja, Fuchsien können sogar einen starken Rückschnitt vertragen. Vor allem die abgeknickten und schwachen Triebe sollten man entfernen. Die übrigen Triebe werden um etwa ein Drittel gekürzt. Somit kann sichergestellt werden, dass die Fuchsie im Frühjahr wieder Knospen ausbildet und wunderschön blüht.

Bei einer dunklen Überwinterung entfernt man zusätzlich auch noch die übrigen Blätter. Zudem sollte man darauf achten, dass man keine abgestorbenen Pflanzenreste ins Winterquartier bringt, auf denen sich Schädlinge und Pilzkrankheiten ausbreiten können.

Ab wann kann man Fuchsien auswintern?

Man kann Fuchsien bereits im März langsam an höhere Raumtemperaturen von etwa 18 Grad Celsius gewöhnen. Wenn die Fuchsien zu diesem Zeitpunkt bereits ausgetrieben sind, sollten sie jedoch erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freie gebracht werden.

Kalt überwinterten Fuchsien hingegen können Temperaturen um den Nullpunkt im Frühjahr wenig Schaden antun, da sie sich noch in der Winterruhe befinden. Sie können bereits im April raus auf den Balkon oder die Terrasse.

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