Gehaltsverzicht und Kurzarbeit: Der Club reagiert auf Corona

1.4.2020, 15:15 Uhr
Man hält Abstand, aber man hält auch zusammen: Der Club gibt in der Bewältigung der Corona-Krise weiterhin ein gutes Bild ab.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Man hält Abstand, aber man hält auch zusammen: Der Club gibt in der Bewältigung der Corona-Krise weiterhin ein gutes Bild ab.

Der Club ist nicht vorne dabei. Das konnte Nürnbergs Prestigeverein, der in der pandemiebedingt aussetzenden Zweitliga-Konkurrenz einen der hinteren Plätze einnimmt, in Sachen Gehaltsverzicht auch nicht. Da die Profis nach dem positiven Corona-Befund von Fabian Nürnberger zuletzt zwei Wochen in Quarantäne waren, hatten sie sich nur via WhatsApp oder über andere Kommunikationskanäle darüber unterhalten können, ob man dem trotz erfolgreicher Konsolidierungsanstrengungen finanziell nicht auf Rosen gebetteten FCN, ihrem Arbeitgeber also, helfen kann - und wie.

Nachdem republikweit - beginnend mit Borussia Mönchengladbach - zahlreiche Erst- und Zweitligisten einen Gehaltsverzicht ihrer Aktiven vermeldet haben, zieht der Club, der die Corona-Pandemie bereits am eigenen Leib erfahren musste, nach. Das Team, die Trainer und die Mitarbeiter der Lizenzabteilung werden "freiwillig auf Teile ihres Gehaltes verzichten", gab der FCN auf seiner vereinseigenen Website am Dienstagnachmittag bekannt. Und bestätigte damit die mehr oder weniger sichtbaren Signale, die in der jüngeren Vergangenheit Sportvorstand Palikuca wahrgenommen hatte. Oder die von Offensivkraft Fabian Schleusener und Jens Keller, dem Nürnberger Coach, zuletzt klar ausgesendet worden waren.

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"Die Mannschaft hat ein klares Zeichen für den Verein und die Region gesetzt. Diese Solidaritätsgemeinschaft unterstreicht, wie groß die Identifikation ist", lobt Sportvorstand Palikuca auf der rot-schwarzen Website, dass - die verständliche und völlig nachvollziehbare Verzögerung eingerechnet - beim 1. FC Nürnberg aus Willensbekundungen nun Fakten wurden. Wie sehr der Club in den Corona-Zeit zusammenrückt, wie sehr sich die Protagonisten ihre Verantwortung für den Verein, aber auch für ihre Umwelt bewusst sind, macht auch Jens Keller in seinem Statement deutlich. “Der Verzicht auf Teile des Gehalts ist eine absolute Selbstverständlichkeit. In solchen Phasen des Lebens geht es nur gemeinsam. Der Club beweist damit, wie eng wir zusammenstehen“, hält der Trainer fest. 

FCN-Vorstand Rossow: "Wir sind dankbar"

Für über 150 Club-Mitarbeiter abseits der Profi-Abteilung, die für den Verein nicht nur am Neuen Zabo enorm wertvoll ist, sind die Folgen der Corona-Krise ebenfalls mit Einbußen verbunden. "Wir sind unseren Mitarbeitern, die sich gerade jetzt zu einhundert Prozent für den Verein einbringen wollen, dankbar, dass sie freiwilliger Kurzarbeit zugestimmt und diese neue Situation angenommen haben", kommuniziert Niels Rossow, Kaufmännischer Vorstand beim pandemiegebeutelten Club das zweite Element, mit dem man beim FCN die wirtschaftlichen Corona-Folgen abfedert und meint mit "unseren Mitarbeitern" speziell Festangestellte im NLZ, in der Geschäftsstelle sowie in den Fan-Shops. Auch die U21-Spieler sind etwa von der Kurzarbeitarbeitsregelung beim Club betroffen. 

Solidarität wird groß geschrieben beim Club in diesen Corona-Wochen. Was auch bedeutet, dass mit Robert Palikuca und Niels Rossow die beiden Vorstände auf einen Teil ihres Gehalts verzichten. Doch dabei bleibt man nicht stehen. "Der Vorstand arbeitet mit allen involvierten Abteilungen an den erforderlichen Schritten für ein ganzheitliches Konzept, dass alle Bereiche unseres Vereins, in dieser herausfordernden ungewissen Zeit der Corona-Krise, wirtschaftlich stärkt", verspricht Aufsichtsratsboss Thomas Grethlein all denen, die sich Sorgen um den FCN machen. Dass der Club in diesen Pandemie-Tagen als integraler Teil der Stadtgesellschaft ganz vorne dabei ist, hat er übrigens schon gezeigt. Etwa mit seiner wunderbaren Einkaufshelfer-Aktion. Und hier ganz nah bei den Menschen eine Vorreiterrolle eingenommen. Weitere Projekte werden folgen.

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