Kleeblatt verliert U21-Europameister
Fürths Anton Stach wechselt für 3,5 Millionen nach Mainz
31.7.2021, 16:02 UhrAls Anton Stach kurz vor dem Abflug nach Tokio über die Zukunft sprach, da klang er sehr selbstbewusst. Während sich der 22-Jährige einen Kindheitstraum erfüllte und mit der deutschen Nationalmannschaft bei Olympia spielte, bereiteten sich seine Kollegen erst in Fürth und dann in Österreich auf die Saison in der Bundesliga vor. Stach verpasste einen wichtigen Teil der Vorbereitung, um seinen Platz in der Mannschaft aber fürchtete er nicht.
"Wichtig ist, dass ich nach meiner Rückkehr zeige, dass ich mich immer weiterentwickeln und verbessern möchte", sagte Stach Anfang Juli, "wenn ich wieder meine Leistung bringe, dann habe ich gute Chancen, meine Einsätze zu bekommen." Nach dem Vorrunden-Aus der deutschen Auswahl hätte Stach bereits in der kommenden Woche wieder mit dem Kleeblatt trainieren können - doch dazu kommt es nicht.
Wie die Bild zuerst berichtete und das Kleeblatt später verkündete, ist Stach direkt aus Japan nach Mainz gereist. Dort hat er einen Dreijahresvertrag beim FSV unterschrieben. Damit verliert die Spielvereinigung nach David Raum (Hoffenheim), Sebastian Ernst (Hannover) und Paul Jaeckel (Union Berlin) den vierten Stammspieler der Aufstiegsmannschaft.
Immerhin finanziell lohnt sich der Transfer von Stach, der erst im vergangenen Sommer ablösefrei aus der vierten Liga nach Fürth gewechselt war und sich dort zum Nationalspieler entwickelt hatte. Offiziell haben beide Vereine "über die Ablösemodalitäten (...) Stillschweigen vereinbart", nach Bild-Informationen überweisen die Mainzer 3,5 Millionen Euro nach Fürth. Damit wäre Stach mit weitem Abstand der Rekordtransfer in der Fürther Vereinsgeschichte.
„Anton hat bei uns eine super Entwicklung genommen, die natürlich nicht verborgen geblieben ist. Er wollte jetzt auch direkt noch den nächsten Schritt gehen und da die Rahmenbedingungen dafür jetzt ein für uns sehr gutes Niveau erreicht haben, haben wir dem Transfer zugestimmt", sagt Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi. "Für uns kommt das nicht wirklich überraschend, deshalb haben wir ja auch schon im Mittelfeld nachgelegt." Unter anderem haben die Fürther zuletzt Adrian Fein vom FC Bayern München ausgeliehen.
Azzouzi, der gerade im Urlaub weilt, hatte zuletzt immer wieder betont, dass das Kleeblatt in diesem Sommer keinen Spieler verkaufe müsse, man aber Wechsel "nie ganz ausschließen" könne, "wenn wir unsere wirtschaftlichen Vorstellungen erfüllt bekommen". Das ist im Fall von Stach offenbar der Fall. Nach seiner Rotsperre vom 34. Spieltag könnte er am dritten Bundesliga-Spieltag erstmals für Mainz spielen: Der Gegner: die Spielvereinigung.
+++ Dieser Text wurde um 16.02 Uhr überarbeitet +++
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