Wegen Corona: Kurzarbeit klettert auf Rekordniveau
31.3.2020, 16:37 UhrWie viele Beschäftigte genau diese 470.000 Betriebe - davon 64.000 in Bayern - in Kurzarbeit schicken, ist noch unklar. Die Bundesagentur geht jedoch davon aus, dass es weit mehr sein werden als bei der Finanzkrise: Damals waren 1,4 Millionen Menschen in Kurzarbeit, bis jetzt ein unerreichter Höchstwert.
Firmen reduzieren die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten, die erhalten knapp zwei Drittel ihres entfallenden Nettogehalts aus der Arbeitslosenversicherung: Das Instrument der Kurzarbeit sei Beleg dafür, dass "wir der Krise ausgesetzt, aber nicht ausgeliefert sind", sagt Heil. "Wir haben einen der stärksten Sozialstaaten der Welt." Doch auch der kommt womöglich an seine Grenzen: "Wir können nicht jeden Arbeitsplatz garantieren", sagt der Minister, "aber wir werden um jeden Arbeitsplatz, mit den Mitteln, die wir haben, kämpfen".
So funktioniert Kurzarbeit: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Es sind hektische Wochen für Politik und Behörden: Die Bundesregierung erleichterte Betrieben den Einsatz von Kurzarbeit, die betroffenen Beschäftigten dürfen sich indes mehr als bisher hinzuverdienen. Wer Hartz IV benötigt, bekommt es unbürokratischer als zuvor – so fällt zum Beispiel die bisher obligatorische Prüfung des Vermögens weg. Umstrittene Schritte, doch für solchen Streit, sagt Heil, ist in der Krise kein Platz. "Jetzt ist nicht die Zeit für ideologische Diskussionen, jetzt ist die Zeit der akuten Hilfen."
Kinderreiche begünstigen?
Auch Forderungen wie danach, die Höhe des Kurzarbeitergelds nach der Zahl der Kinder zu staffeln – bisher spielt es keine Rolle, ob jemand ein oder fünf Kinder hat –, erteilt der Minister vorerst eine Absage: Das verkompliziere nur die Bearbeitung der Anträge, womit wertvolle Zeit verloren gehe.
Auch so gelangen die Arbeitsagenturen dieser Tage an ihre Leistungsgrenze: 4000 Mitarbeiter kümmern sich in normalen Zeiten bundesweit um telefonische Anfragen, bis Ende der Woche sollen es 18.000 sein. Dennoch hängen viele Firmen in der Warteschleife fest. "Lassen Sie Ihren Ärger nicht an den Mitarbeitern aus, denn die leisten Außerordentliches", appelliert Heil. "Das sind Menschen, die anderen Menschen helfen wollen – auch wenn es mal länger dauert."
Unter diesem Link finden Sie täglich aktualisiert die Zahl der Corona-Infizierten in der Region. Diese Gebiete in Bayern, Deutschland und der Welt sind besonders von Corona betroffen. Sie haben selbst den Verdacht, an dem Virus erkrankt zu sein? Hier haben wir häufig gestellte Fragen zum Coronavirus zusammengestellt.
In Bayern gilt aufgrund der Corona-Krise eine Ausgangsbeschränkung. Was noch erlaubt ist und wie teuer ein Verstoß gegen die Auflagen werden kann, lesen Sie hier. Experten sind sich uneins, wie lange der Corona-Shutdown noch andauern wird.
Auch beim Einkaufen gilt besondere Vorsicht. Warum aber tragen Verkäufer dann keinen Mundschutz? Und sollte man beim Einkaufen überhaupt noch mit Scheinen und Münzen zahlen? Ein Chefarzt klärt auf, ob Corona auch über Geld übertragen werden kann.
Ein bisschen Abwechslung gefällig? Wie viele Millionen andere Deutsche arbeitet auch unsere Redaktion nun von Zuhause. Im Live-Blog berichten die Kollegen live! Ob Sie selbst ein Anrecht auf Homeoffice haben, erklären wir Ihnen hier.
Sie sind wegen der Krise von Kurzarbeit betroffen? Hier haben wir die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt.
Wir informieren Sie ab sofort mit unserem täglichen Corona-Newsletter über die aktuelle Lage in der Coronakrise, geben ihnen Hinweise zum richtigen Verhalten und Tipps zum alltäglichen Leben. Hier kostenlos bestellen. Immer um 17 Uhr frisch in Ihrem Mailpostfach.
Sie bevorzugen Nachrichten zur Krise im Zeitungsformat? Erhalten Sie mit unserem E-Paper-Aktionsangebot immer die wichtigsten Corona-News direkt nach Hause: Ein Monat lesen für nur 99 Cent! Hier gelangen Sie direkt zum Angebot.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen