Corona: Kfz-Werkstätten im Nürnberger Land fehlen die Aufträge

3.4.2020, 11:25 Uhr

„Es ist wesentlich weniger los“, sagt Horst Britting. Der Geschäftsführer einer freien Werkstatt in Schnaittach schätzt, dass im Vergleich zu einem normalen Frühling nur die Hälfte der Arbeit anfällt. Kein Wunder: „Alle Arbeiten, die nicht notwendig sind, (sollten) auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden“, informiert die Kfz-Innung Mittelfranken auf ihrer Webseite.


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Wegen stark abgefahrener Reifen oder verschlissener Bremsscheiben muss man also weiter eine Werkstatt aufsuchen.

Reifenwechsel muss warten

Aber „ein Reifenwechsel ist kein Grund, das Haus zu verlassen“, erklärt Britting, genauso wenig ein Kundendienst, der oft im März wahrgenommen wird. Und die Schnaittacher hielten sich an die bayernweite Regelung. Das dürfte Britting, der vier Angestellte beschäftigt, früher oder später auch wirtschaftlich spüren. „Es wird gewisse Einbußen geben. Ein Teil wird sich aber nur verschieben“, glaubt er. Drastischer nimmt Ahmet Özgüler vom Schwaiger Bosch Car Service die Situation wahr. „Es war bei uns schon immer so, dass Januar und Februar die schlechte Zeit war“, sagt Özgüler.

Doch während das Geschäft im Frühjahr ansonsten Fahrt aufnimmt, bricht es heuer ein. 80 bis 90 Prozent weniger als sonst hätten er, Co-Geschäftsführer Mehmet Özgüler und ihre fünf Mitarbeiter zu tun. „Wir spüren das sehr stark.“ Sie haben bereits Hilfe vom Staat beantragt und auf Kurzarbeit umgestellt. „Ohne Hilfen können wir zusperren“, klagt Ahmet Özgüler. Die aktuelle Situation sei vielleicht noch einen Monat tragbar, nicht länger. „Die Kosten laufen ja weiter.“

Der TÜV prüft weiterhin

Ein Prüfer vom TÜV kommt weiterhin jeden Donnerstag zum Schwaiger Bosch Car Service von Ahmet und Mehmet Özgüler, denn ohne die Untersuchung geht es weiterhin nicht, „die Sicherheit muss gewährleistet sein“, wie Ahmet Özgüler sagt.


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Er und seine Mitarbeiter überlegen jetzt, wie sie darüber hinaus Kunden erreichen. Natürlich achtet der Schwaiger Betrieb auf die Hygiene und den nötigen Sicherheitsabstand, im Interesse nicht nur der Kunden, sondern auch der eigenen Mitarbeiter. Aber „die Leute haben Angst, rauszugehen.“ Deshalb bietet die Werkstatt nun einen Hol- und Bringservice an, den man telefonisch ausmachen kann.

Maßnahmen zur Sicherheit

Vorsichtsmaßnamen hat auch Horst Britting umgesetzt. Er hat den Tresen umgebaut, eine große durchsichtige Plastikscheibe auf Kopfhöhe schützt nun Mitarbeiter und Kunden, ohne die Kommunikation zu verhindern.

Kontaktlose Reparatur

Auch Brittings Werkstatt bietet an, den Kunden die Autos vor die Tür zu fahren und den Schlüssel in den Briefkasten zu werfen. Am Dienstagabend machte das auch der Chef persönlich, dann ging es zu Fuß nach Hause.

So drastisch wie bei Özgülers in Schwaig ist es bei Auto Britting noch nicht. Seine Mitarbeiter feiern nun Überstunden ab oder sind im Urlaub. Danach ist auch in Schnaittach Kurzarbeit ein Thema. Der Inhaber hat sich überlegt, wie der Staat ihm


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