Söder: Bestimmte Corona-Regeln bleiben noch länger

7.4.2020, 10:44 Uhr

Zudem stimmte er die Menschen am Montagabend darauf ein, dass das Tragen von Masken auch hierzulande in Zukunft immer mehr ausgeweitet werden dürfte.

"Wir müssen die Menschen auf ein Leben mit der Pandemie vorbereiten. Dazu gehört natürlich das verstärkte Tragen von Masken dazu", sagte der CSU-Vorsitzende in der ARD. Und er fügte hinzu: "Da gehört auch dazu, dass Ausgangsbeschränkungen oder Kontaktsperren in bestimmten Bereichen wie der Gastronomie sicher noch länger erhalten bleiben." Aber es könne auch "Lichtblicke" geben, wo man sich weiterentwickeln könne. Dieser Weg müsse "in sich schlüssig" sein. Wie dieser Weg aussehen könnte, darüber wollten die Ministerpräsidenten kommende Woche mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) beraten, betonte Söder. "Wir müssen vorsichtig sein und dürfen keinen Rückfall riskieren."

Zuletzt hatten Bund und Länder geltende Kontaktsperren und weitere Beschränkungen noch einmal bis einschließlich 19. April verlängert.

"Der verstärkte Einsatz von Masken ist dringend notwendig", sagte Söder. Diese schützten zwar weniger den Träger selbst, "aber den anderen vor Ansteckung". "Damit wird natürlich ein erhöhter Schutz gewährleistet." Es sei deshalb wichtig, so viele Masken wie möglich auch in Deutschland herzustellen, um die Bevölkerung damit besser zu versorgen. Und dort, wo viele Menschen aufeinandertreffen müssten, etwa bei der Arbeit, im öffentlichen Nahverkehr oder in Geschäften, brauche man "einen verstärkten Einsatz von Masken, absolut". Grundschülern könne man dagegen kaum eine Maskenpflicht auferlegen. 

Zudem sprach sich Söder für eine freiwillige Handy-App aus, um Infektionsketten nachverfolgen zu können. "Wir brauchen auf jeden Fall ein Nachverfolgungssystem", sagte er. "Wir brauchen eine deutsche App." Wäre eine solche App verpflichtend, hätte das eine größere Wirkung - aber das sei mit der Idee, die man in Deutschland habe, nicht vereinbar. Sinnvoll sei deshalb die freiwillige Lösung.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz rechtfertigte das geplante langsame Hochfahren des öffentlichen Lebens in seinem Land. "Wir waren sehr, sehr restriktiv, und wir waren sehr, sehr schnell in unseren Maßnahmen", sagte er. Deshalb könne man Österreich nun ganz behutsam und schrittweise wieder hochfahren. Es brauche dazu aber "Begleitmaßnahmen" wie die Maskenpflicht in einigen Bereichen.