Wer wird gewählt?

Bundestagswahl 2025: Wer sind die Kandidaten im Wahlkreis Nürnberg-Nord?

Benedikt Dirrigl

SEO-Redakteur

E-Mail zur Autorenseite

12.12.2024, 07:46 Uhr
Sebastian Brehm (CSU) hält seit 2017 das Direktmandat für den Wahlkreis Nürnberg-Nord. Wer steht 2025 zur Wahl?

© Lucas Röhr/Lucas Röhr/dpa Sebastian Brehm (CSU) hält seit 2017 das Direktmandat für den Wahlkreis Nürnberg-Nord. Wer steht 2025 zur Wahl?

In diesem Artikel:

Nach dem Ende der Ampelkoalition regiert Bundeskanzler Olaf Scholz in einer Minderheitsregierung weiter. Die Koalition aus SPD und den Grünen bekommt gemeinsam nicht genug Stimmen zusammen, um eigenständig Beschlüsse durchzusetzen, bei jedem Thema muss sie sich Unterstützung aus der Opposition suchen.

Eine solche Regierungsform ist zwar möglich, aber nicht sonderlich erstrebenswert. Deshalb wird in Deutschland Anfang 2025 ein neuer Bundestag gewählt.

Die Bundestagswahl wird aller Voraussicht nach am 23. Februar 2025 stattfinden. Zuvor muss Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag die Vertrauensfrage stellen. Es ist davon auszugehen, dass er diese nach dem Bruch der Ampelkoalition aus SPD, den Grünen und der FDP nicht bestehen wird. In diesem Falle kann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Bundestag auflösen und innerhalb von 60 Tagen einen Termin für Neuwahlen festlegen.

Der Termin ist also noch nicht offiziell, es stehen noch einige parlamentarische Hürden an. Diese sind allerdings niedrig anzusehen. SPD, Grüne und Union haben sich auf das Datum geeinigt und bilden dafür eine Mehrheit im Bundestag. Bundespräsident Steinmeier hat den Zeitplan ebenfalls bereits gebilligt.

Bei einer Bundestagswahl wird nicht etwa eine Kandidatin oder ein Kandidat direkt zum Kanzler gewählt. Die Wählerschaft des Bundes stimmt in ihren jeweiligen Wahlkreisen darüber ab, welche Abgeordneten in den Bundestag einziehen dürfen und wie die Sitzverteilung aussieht. Dort wird dann über die Kanzlerschaft abgestimmt.

Nürnberg ist in zwei Wahlkreise aufgeteilt: Nürnberg-Nord und Nürnberg-Süd. Für Nürnberg-Nord haben sich folgende Personen für das Mandat beworben:

  • Sebastian Brehm (CSU)
    Der 53-jährige Steuerberater hat seit 2017 das Direktmandat für diesen Stimmkreis inne. Das heißt, er erhielt bei den letzten beiden Wahlen die meisten Stimmen in Nürnberg-Nord. Im Bundestag ist er der finanz- und haushaltspolitische Sprecher der CSU.
  • Gabriela Heinrich (SPD)
    Auch ohne Direktmandat kann man in den Bundestag einziehen. Über die Landesliste ist dies ebenfalls möglich, wenn eine Partei mehr Sitze im Bundestag bekommt als Direktmandate. Auf diesem Wege sitzt die 61-jährige Gabriela Heinrich seit 2013 für die SPD im Bundestag. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion.
  • Rebecca Lenhard (Bündnis 90/Die Grünen)
    Die 29-jährige IT-Beraterin ist Co-Vorsitzende des Nürnberger Kreisverbands der Grünen. Sie bewirbt sich zum ersten Mal für den Bundestag. Für den Wahlkreis Nürnberg-Nord hatte die Partei bei der Wahl 2021 Tessa Ganserer aufgestellt, die in den Bundestag einziehen durfte. Allerdings tritt Ganserer für die nächste Legislaturperiode nicht mehr an.
  • Katja Hessel (FDP)
    Seit 2017 sitzt Katja Hessel für die FDP im Bundestag, bis zum Bruch der Ampel hatte die 52-Jährige einen Posten als parlamentarische Staatssekretärin für Christian Lindner inne, als dieser Bundesfinanzminister war. Sie ist zudem Co-Landeschefin der FDP.
  • Thomas Estrada (Freie Wähler)
    Bereits bei der letzten Bundestagswahl 2021 war der 39-jährige Beamte für Extremismusprävention und Vorsitzende der Kreisvereinigung der FW in Nürnberg angetreten, allerdings durfte er nicht nach Berlin ziehen. Nun folgt sein nächster Versuch.
  • Titus Schüller (Die Linke)
    Seit einigen Jahren sitzt der 38-Jährige im Nürnberger Stadtrat und setzt sich für bezahlbaren Wohnraum ein. Er trat bereits bei den Bundestagswahlen 2017 und 2025 an, konnte bis dato aber noch kein Mandat erringen.
  • Christian Penninger (Volt)
    Der 39-jährige Wirtschaftsingenieur möchte für die pro-europäische Partei Volt in den Bundestag einziehen. Auf Europaebene konnte die Partei bei den letzten Wahlen einige Prozente einfahren, in Deutschland ist die Volt derzeit allerdings nicht im Bundestag vertreten, ebenso wenig im bayerischen Landtag. Bevor Christian Penninger also offiziell kandidieren kann, braucht die Volt noch 200 Unterstützer-Unterschriften.
  • Inga Hager (ÖDP)

    Die 56-jährige Physiotherapeutin wurde im Mai 2020 in den Nürnberger Stadtrat gewählt. Für den Bundestag kandidiert sie nun zum ersten Mal. Der Erhalt unserer Lebensgrundlagen und ein faires Wirtschaftssystem sind ihr größtes Anliegen, damit es für alle auch in Zukunft reicht.

Die AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) haben noch keine Kandidatinnen und Kandidaten bekanntgegeben.

Zu welchem Wahlkreis Sie gehören, finden Sie rechtzeitig vor der Wahl heraus, denn diese Information ist Teil der Wahlbenachrichtigung, die alle Stimmberechtigten einige Zeit vor der Wahl zugeschickt bekommen. Wenn Sie aber auch ohne Benachrichtigung wissen wollen, ob Sie zum Wahlkreis Nürnberg-Nord gehören, sind Sie hier richtig.

Der Wahlkreis Nürnberg-Nord (243) umfasst einige Stadteile Nürnbergs. Angefangen bei Muggenhof im Westen der Stadt, schließt der Wahlkreis die Stadteile Eberhardhof, Bärenschanze, Gostenhof, Tafelhof, Galgenhof, Glockenhof, Ludwigsfeld, Dutzendteich und Zerzabelshof im Osten Nürnbergs ein. Nach Norden erstreckt sich der Wahlkreis von Zerzabelshof aus über die Schmausenbuckstraße, Laufamholz, Erlenstegen, Schafhof, Ziegelstein, Buchbühl, Flughafen, Kraftshof und Neunhof bis nach Großgründlich im Nordwesten. Von dort aus nach Süden über Boxdorf, Buch, Wetzendorf und Schniegling bis nach Muggenhof zurück. Der Wahlkreis Nürnberg-Nord umfasst alle diese Stadteile und die, die dazwischen liegen.

Wer sich unsicher ist, kann auch den Wahlraumfinder der Stadt Nürnberg benutzen. Dort trägt man eine Adresse ein und bekommt als Ergebnis eine Liste, in der unten der Wahlkreis für die Bundestagswahl steht.

Rechtzeitig vor der Wahl erhalten alle Stimmberechtigten eine Wahlbenachrichtigung. Die enthaltenden Informationen umfassen beispielsweise das Datum des Wahltages, das Wahllokal, in dem Sie Ihre Stimme abgeben können und wie Sie die Briefwahl beantragen können.

Ob Briefwahl oder im Wahllokal: Sie bekommen einen Stimmzettel mit allen Kandidatinnen und Kandidaten für Ihren Wahlkreis. Sie haben zwei Stimmen zu vergeben.

  • Mit der Erststimme können Sie über das Direktmandat mitbestimmen. Die Person, die die meisten Erststimmen erhält, zieht mit dem Direktmandat in den Bundestag ein, sofern die jeweilige Partei im Bundestag vertreten sein wird und ausreichend Sitzplätze im Parlament ergattert.
  • Die Zweitstimme bestimmt über die Sitzverteilung im Bundestag. Parteien können mehr Sitze im Bundestag bekommen, als sie Direktmandate einfahren. In diesem Fall werden die Sitze über die Landeslisten der Parteien aufgefüllt. Auch wenn die Erststimme natürlich wichtig ist, wird die Zweitstimme gemeinhin als noch wichtiger angesehen.

Bei der Bundestagswahl 2025 greift zum ersten Mal die Wahlrechtsreform von 2023. Nachdem der Bundestag in den vergangenen Legislaturperioden immer weiter angeschwollen war, ist die Anzahl der Sitze nun auf 630 begrenzt. Überhang- und Ausgleichsmandate fallen ebenso weg wie die Grundmandatsklausel.

Verwandte Themen