Wer wird gewählt?
Bundestagswahl 2025: Wer sind die Kandidaten im Wahlkreis Nürnberg-Süd?
12.12.2024, 07:45 UhrIn diesem Artikel:
Nach dem Ende der Ampelkoalition regiert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einer Minderheitsregierung weiter. Die Koalition aus SPD und den Grünen bekommt gemeinsam nicht genug Stimmen zusammen, um eigenständig Beschlüsse durchzusetzen, bei jedem Thema muss sie sich Unterstützung aus der Opposition suchen.
Eine solche Regierungsform ist zwar möglich, aber nicht sonderlich handlungsfähig. Deshalb wird in Deutschland Anfang 2025 ein neuer Bundestag gewählt.
Wann ist die Bundestagswahl 2025?
Die Bundestagswahl wird aller Voraussicht nach am 23. Februar 2025 stattfinden. Zuvor muss Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag die Vertrauensfrage stellen. Es ist davon auszugehen, dass er diese nach dem Bruch der Ampelkoalition aus SPD, den Grünen und der FDP nicht bestehen wird. In diesem Falle kann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) den Bundestag auflösen und innerhalb von 60 Tagen einen Termin für Neuwahlen festlegen.
Der Termin ist also bisher nicht offiziell, es stehen noch einige parlamentarische Hürden an. Diese sind allerdings niedrig anzusehen. SPD, Grüne und Union haben sich auf das Datum geeinigt und bilden dafür eine Mehrheit im Bundestag. Bundespräsident Steinmeier hat den Zeitplan ebenfalls bereits gebilligt.
Bundestagswahl 2025: Wer kandidiert in Nürnberg-Süd?
Bei einer Bundestagswahl wird nicht etwa eine Kandidatin oder ein Kandidat direkt zum Kanzler gewählt. Die Wählerschaft des Bundes stimmt in ihren jeweiligen Wahlkreisen darüber ab, welche Abgeordneten in den Bundestag einziehen dürfen und wie die Sitzverteilung aussieht. Dort wird dann über die Kanzlerschaft abgestimmt.
Nürnberg ist in zwei Wahlkreise aufgeteilt: Nürnberg-Nord und Nürnberg-Süd. Für Nürnberg-Süd haben sich folgende Personen für das Mandat beworben:
- Michael Frieser (CSU)
Der Vorsitzende des CSU-Bezirksverbandes Nürnberg-Fürth-Schwabach sitzt seit 2009 im Bundestag. Der 60-jährige Jurist konnte bereits viermal das Direktmandat gewinnen, erhielt also die meisten Stimmen aus dem Wahlkreis Nürnberg-Süd. - Thomas Grämmer (SPD)
Der 43-jährige evangelische Diakon hatte sich bereits bei der letzten Bundestagswahl 2021 für das Mandat beworben, unterlag aber dem Konkurrenten aus der CSU und konnte auch über die Landesliste keinen Platz im SPD-Bundeskabinett ergattern. Er ist Mitglied der Geschäftsführung bei der Rummelsberger Diakonie und tritt erneut an. - Sascha Müller (Bündnis 90/Die Grünen)
Der 54-Jährige war bis 2021 als Sportjournalist beim "kicker" tätig, seit 2021 sitzt er für die Grünen im Bundestag. Zwar konnte er kein Direktmandat gewinnen, allerdings konnte er über die Landesliste einen Platz bekommen. Das ist möglich, wenn eine Partei mehr Sitze im Bundestag bekommt, als Direktmandate. - Lisa-Marie Pischel (FDP)
Zum ersten Mal steht die 23-jährige Studentin der Rechtswissenschaften auf dem Stimmzettel. Sie ist Beisitzerin im Vorstand der FDP im Kreisverband Nürnberg. - Robert Mahler (Freie Wähler)
Für die Freien Wähler geht ein 42-jähriger, promovierter Polizist ins Rennen. Daneben ist er der stellvertretende Vorsitzende und Pressebeauftragte im Vorstand der Nürnberger Kreisvereinigung der FW. - Kathrin Flach Gomez (Die Linke)
Bereits bei der letzten Bundestagswahl ging die 38-jährige Stadträtin für das Direktmandat ins Rennen, 2025 soll es jetzt klappen. Die Nürnberger Stadträtin und Landessprecherin der Linken Bayern stellt sich hinter die Parteiforderung nach Abrüstung. Sven Dziajlo (Volt)
Der 32-jährige Polizeihubschrauberpilot möchte für die Pro-Europa Partei Volt kandidieren. Da die Volt derzeit allerdings weder im Bundestag noch im Landtag vertreten ist, braucht er noch 200 Unterstützer-Unterschriften.- Hermann Schindler (ÖDP)
Der 68-jährige Rentner engagiert sich im ÖDP-Kreisverband Roth-Schwabach als Schatzmeister und ist seit 2015 in der Flüchtlingsarbeit aktiv. Nun kandidiert er für den Bundestag und will sich dort gegen Lobbyismus einsetzen.
Die AfD und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) haben bisher noch keine Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkreis Nürnberg-Süd bekanntgegeben.
Welche Stadtteile gehören zum Wahlbezirk Nürnberg-Süd?
Zu welchem Wahlkreis Sie gehören, finden Sie rechtzeitig vor der Wahl heraus, denn diese Information ist Teil der Wahlbenachrichtigung, die alle Stimmberechtigten vor der Wahl zugeschickt bekommen. Wenn Sie ohne Benachrichtigung wissen wollen, ob Sie zum Wahlkreis Nürnberg-Süd gehören, sind Sie hier richtig.
Der Wahlkreis Nürnberg-Süd (244) umfasst einige Stadtteile Nürnbergs. Die Nordgrenze von West nach Ost verläuft einschließlich der Stadteile Höfen, Gaismannshof, Sündersbühl, St. Leonhard, Steinbühl, Gugelstraße, Hummelstein bis zur Guntherstraße, nach Süd-Osten über Hasenbuck, Rangierbahnhof, der Rangierbahnhof-Siedlung, den Langwasser Stadteilen, der Beuthener Straße, Altenfurt, Fischbach und Brunn. Ganz im Süden markieren die Trierer Straße, Herpersdorf-Kornburg-Worzeldorf, Katzwang-Reichelsdorf Ost-Reichelsdorfer Keller den Rand des Wahlkreises, auch Schwabach zählt zum Wahlkreis Nürnberg-Süd. Die westliche Grenze des Wahlkreises bilden von Süden nach Norden die Stadtteile Reichelsdorf, Krottenbach-Mühlhof, Eibach, Röthenbach Ost und West bis Gebersdorf. Der Wahlkreis Nürnberg-Süd umfasst alle diese Stadtteile und die, die dazwischenliegen.
Wer sich unsicher ist, kann auch den Wahlraumfinder der Stadt Nürnberg benutzen. Dort trägt man eine Adresse ein und bekommt als Ergebnis eine Liste, in der unten der Wahlkreis für die Bundestagswahl steht.
Wie wird bei der Bundestagswahl 2025 gewählt?
Rechtzeitig vor der Wahl erhalten alle Stimmberechtigten eine Wahlbenachrichtigung. Die enthaltenden Informationen umfassen etwa das Datum des Wahltages, das Wahllokal, in dem Sie Ihre Stimme abgeben, und wie Sie die Briefwahl beantragen können.
Ob Briefwahl oder im Wahllokal: Sie bekommen einen Stimmzettel mit allen Kandidatinnen und Kandidaten für Ihren Wahlkreis. Sie haben zwei Stimmen zu vergeben.
- Mit der Erststimme können Sie über das Direktmandat mitbestimmen. Die Person, die die meisten Erststimmen erhält, zieht mit dem Direktmandat in den Bundestag ein, sofern die jeweilige Partei im Bundestag vertreten sein wird und ausreichend Sitzplätze im Parlament ergattert.
- Die Zweitstimme bestimmt über die Sitzverteilung im Bundestag. Parteien können mehr Sitze im Bundestag bekommen, als sie Direktmandate einfahren. In diesem Fall werden die Sitze über die Landeslisten der Parteien aufgefüllt. Auch wenn die Erststimme natürlich wichtig ist, wird die Zweitstimme gemeinhin als noch wichtiger angesehen.
Bei der Bundestagswahl 2025 greift zum ersten Mal die Wahlrechtsreform von 2023. Nachdem der Bundestag in den vergangenen Legislaturperioden immer weiter angeschwollen war, ist die Anzahl der Sitze nun auf 630 begrenzt. Überhang- und Ausgleichsmandate fallen ebenso weg wie die Grundmandatsklausel.