Rohkost

Ist Rosenkohl auch roh essbar?

Elias Thiel

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5.3.2024, 06:57 Uhr
Ist roher Rosenkohl gesund oder gefährlich?

© IMAGO / Shotshop/ elmue Ist roher Rosenkohl gesund oder gefährlich?

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Rosenkohl wird von September bis März geerntet und ist daher vor allem im Herbst und Winter sehr beliebt. Oftmals wird Rosenkohl klassisch zu Braten und Kartoffeln gegessen, allerdings ist das Gemüse vielfältig.

So gibt es auch zahlreiche leckere Gerichte in Form von Gemüsepfannen und Aufläufen mit Rosenkohl. Allerdings hält sich das Gerücht hartnäckig, dass Rosenkohl roh giftig ist. Stimmt das wirklich oder ist Rosenkohl roh zu essen, sogar gesund?

Rosenkohl schmeckt sowohl roh als auch gekocht leicht bitter. Roher Rosenkohl schmeckt allerdings noch bitterer als die gekochte Variante. Daher gibt es bis heute das Gerücht, dass roher Rosenkohl giftig ist.

Die im Rosenkohl enthaltenen Bitterstoffe sollen Fressfeinde des Gemüses fernhalten. Zudem ist die Konsistenz von rohem Rosenkohl sehr fest und hart. Allerdings ist der Verzehr des grünen Kohls für Menschen nicht gefährlich.

Obwohl man Rosenkohl auch ungekocht essen kann, liegt der Kohl aufgrund der enthaltenen Ballaststoffe oftmals schwer im Magen. Infolgedessen kann es zu Bauchschmerzen und Blähungen nach dem Verzehr kommen.

Damit wird Rosenkohl gekocht deutlich bekömmlicher. Somit ist es besser, wenn Rosenkohl vorher gekocht, blanchiert, gedampft oder gegart wird.

Die Entscheidung für die Rohkost-Variante beim Rosenkohl bietet einige Vorteile:

Zum einen riecht der Rosenkohl nicht so extrem und zum anderen hat er noch ordentlich "Biss" mit seiner knackigen Konsistenz. Außerdem bleiben die wertvollen Nährstoffe besser erhalten, da sie durch Hitze und Wasser zerstört werden.

In rohem Zustand enthält Rosenkohl signifikant höhere Mengen an Vitamin A, Vitamin B1, B2 und Vitamin C im Vergleich zu gekochtem Rosenkohl. Dazu ist der rohe Kohl reicher an Kalium und Eisen als sein gekochter Verwandter. Dies gilt ebenso für die sekundären Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken.

Roher Rosenkohl kann für bestimmte Personen schlecht verträglich und damit weniger gut geeignet sein. Da roher Rosenkohl Blähungen und Verdauungsbeschwerden verursachen kann, sollten vor allem Menschen mit empfindlichem Magen auf rohen Rosenkohl verzichten.

Auch Schwangere sollten auf den Verzehr von rohem Rosenkohl verzichten. Um mögliche Risiken im Zusammenhang mit Toxoplasmose zu minimieren, sollte man den Rosenkohl gründlich waschen und nicht roh verzehren. Schwangere, die diese Vorsichtsmaßnahmen beachten oder bereits immun gegen den Toxoplasmose-Erreger sind, können beruhigt die wertvollen Nährstoffe des Rosenkohls genießen.

Wenn man Rosenkohl roh essen möchte, sollte man folgende Zubereitungstipps beachten:

1) Auswahl des Rosenkohls

Idealerweise verwendet man Rosenkohl, der nach dem ersten Frost geerntet wurde. In diesem Zustand schmeckt er milder und ist zudem etwas besser verträglich.

2) Rosenkohl gründlich waschen

Der rohe Rosenkohl sollte vor dem Verzehr gründlich mit Wasser abgespült werden. Beim Putzen des Rosenkohls entfernt man die äußeren, dunklen Blätter. Denn diese sind oftmals faserig und weniger süß.

3) Rosenkohl raspeln oder in kleinen Scheiben schneiden

Wer seinen Rosenkohl beispielsweise im Salat genießen möchte, kann diesen klein raspeln, was die Verträglichkeit verbessert. Alternativ kann man die einzelnen Blätter auch einfach abzupfen.

Wenn man keine Raspel zu Hause hat, kann man die grünen Kohlbällchen auch einfach mit einem Messer in dünne Scheiben schneiden.

4) Regional, saisonal und in Bio-Qualität

Wenn man Rosenkohl roh verzehren möchte, sollte man diesen am besten regional und saisonal einkaufen. Zudem sollte Rosenkohl Bio-Qualität haben, um weitere Schadstoffe zu vermeiden.

Wer sich mit der rohen Variante nicht anfreunden kann, muss nicht auf den Geschmack und die Nährstoffe des Rosenkohls verzichten.

Hier sollte man bei der Zubereitung darauf achten, dass der Kohl nicht zu lange im kochenden Wasser bleibt. Durch zu langes Kochen verliert der vitaminreiche Rosenkohl nicht nur an Geschmack, sondern auch an hitzeempfindlichen Nährstoffen. Außerdem zerfallen die zarten Röschen, wenn sie übermäßig gekocht werden.

Die ideale Kochzeit für Rosenkohl beträgt zwischen fünf bis sieben Minuten, beim Dämpfen benötigt der grüne Kohl etwa fünf bis zehn Minuten.

Tipp: Man kann die Garzeit weiter verkürzen, indem man die Strünke der Kohlsprossen kreuzweise einschneidet. Gewürze wie Fenchel, Anis oder Kümmel sorgen dafür, dass der Rosenkohl besser verdaulich wird.

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