Ernährung für Hunde

Dürfen Hunde Kohlrabi fressen?

Elias Thiel

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23.7.2024, 07:09 Uhr
Viele Gemüsesorten sind für Hunde gut verträglich und sogar gesund. Aber wie sieht es mit Kohlrabi aus?

© IMAGO / Zoonar Viele Gemüsesorten sind für Hunde gut verträglich und sogar gesund. Aber wie sieht es mit Kohlrabi aus?

In diesem Artikel:

Kohlrabi enthält viele wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe. Außerdem ist er leicht bekömmlich und kann sowohl gekocht als auch roh verzehrt werden. Aber ist Kohlrabi auch für Hunde geeignet? Wie viele Kohlrabi dürfen Hunde bekommen? Sollte dieser gekocht oder roh sein? In diesem Artikel gibt es alle Antworten.

Schnell kann es passieren, dass ein Stück Kohlrabi auf den Boden fällt und es in wenigen Sekunden vom Hund verschlungen wird. Aber ist das schlimm?

Keine Sorge, Kohlrabi für den Hund ist genauso bekömmlich wie für Menschen. Daher ist es kein Problem, wenn die Fellnase ab und zu ein paar kleine Stücke Kohlrabi frisst. Im Gegenteil – Kohlrabi ist sogar sehr gesund für den Hund.

Kohlrabi für den Hund ist aus mehreren Gründen gesund. Zum einen besteht Kohlrabi zu einem Großteil aus Wasser, sodass das Gemüse sehr kalorienarm ist. Zum anderen ist Kohlrabi aber auch ein bedeutender Lieferant für Vitamine und Mineralstoffe: Kohlrabi ist reich an Vitamin B3, Vitamin C, Magnesium, Kalium, Calcium, Fluor und Eisen. Vitamin B3 hilft bei der Regulation des Stoffwechsels, Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte des Vierbeiners, Magnesium ist wichtig für die Muskeln und das Nervensystem und Kalium unterstützen die Herztätigkeit. Das im Kohlrabi enthaltene Calcium stärkt zugleich die Knochen und Zähne, während Fluorid die Zähne schützt. Zuletzt fördert Eisen die Bildung roter Blutkörperchen. Daher ist für den Hund Kohlrabi grundsätzlich sehr gut geeignet. All diese gesunden Inhaltsstoffe führen dazu, dass Kohlrabi gerne öfter im Näpfchen des Hundes landen darf.

Nun stellen sich die Fragen: "Soll der Kohlrabi für den Hund roh oder gekocht sein?" und "Darf der Hund Kohlrabi roh essen?".

Grundsätzlich ist rohes Gemüse gesünder, da die wertvollen Inhaltsstoffe nicht durch Kochen oder Braten zersetzt werden. Somit sind in rohem Kohlrabi noch alle wichtigen Vitamine und Nährstoffe enthalten. Allerdings kann Kohlrabi in rohem Zustand schneller zu Magenbeschwerden oder Blähungen führen. Daher sollte man Kohlrabi bestenfalls gekocht an Hunde verfüttern.

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Kohlrabi sollte – wie jedes andere Gemüse – nur in Maßen verfüttert werden. Am besten testet man vorher mit einem kleinen Stück Kohlrabi, ob der Hund die Knolle gut verträgt. Wenn der Hund das Gemüse gut bekommt, kann man zwischendurch immer mal wieder Kohlrabi als Leckerli verfüttern oder zum normalen Futter hinzugeben. Der Kohlrabi sollte biologisch und unbehandelt sein, um Pestizide und andere Chemikalien zu vermeiden. Wer seinem Vierbeiner gekochten Kohlrabi geben möchte, sollte außerdem darauf achten, dass dieser nicht gewürzt ist und bereits abgekühlt ist.

Alternativ kann man gemahlenen oder pürierten Kohlrabi als natürliche Nahrungsergänzung für Hunde verwenden (anstelle von rohem oder gekochten Kohlrabi). Durch das Zerkleinern oder Pürieren wird es für den Hund einfacher, die Nährstoffe des Gemüses aufzunehmen.

Tatsächlich sind auch Kohlrabiblätterfür Hunde geeignet. Die Blätter besitzen oftmals noch mehr Nährstoffe als die Knolle selbst. Allerdings sind die Blätter im Gegensatz zum Kohlrabi schwer verdaulich. Daher sollte man die Blätter nur in sehr geringen Mengen verfüttern, um Magen- und Verdauungsbeschwerden vorzubeugen.

Auch Welpen können in (sehr geringen Mengen) Kohlrabi fressen. Allerdings ist der Magen von Welpen noch sehr empfindlich, weshalb lieber auf spezielles Welpenfutter und entsprechende Leckerlies zurückgegriffen werden sollte. Wer ab und zu ein Stück gegarten Kohlrabi verfüttern möchte, kann dies aber tun. Dann sollte der Kohlrabi in kleinen Stücken oder gerieben angeboten werden. Zudem muss der Kohlrabi unbedingt ungewürzt sein.

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Kohlrabi ist grundsätzlich sicher für Hunde in kleinen Mengen, aber das Gemüse kann für bestimmte Rassen mit Neigung zu Blasensteinbildung und Magengeschwüren problematisch sein. Daher sollte Kohlrabi nicht als Hauptfutter gegeben und nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt in den Speiseplan aufgenommen werden.

Außerdem hat Kohlrabi im Vergleich zum Kaliumgehalt einen hohen Natriumgehalt, was bei älteren Hunden problematisch sein könnte. Daher sollte die Menge unbedingt kontrolliert werden, besonders wenn andere Nahrungsmittel bereits Natrium enthalten.

Auch Hunde mit Magenproblemen und Allergien sollten auf den Verzehr von Kohlrabi verzichten.

Obwohl Kohlrabi jede Menge gesunde Nährstoffe enthält, sollten Hunde nur kleine Mengen davon erhalten. Hier sollten keinesfalls mehr als 10 bis 20 Prozent des Futters aus Kohlrabi bestehen. Die genaue Menge hängt immer von der Größe und dem Gewicht des Hundes ab. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man dies vorher mit dem Tierarzt besprechen.

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