Öko-Antriebe: Kia hat sie alle

14.3.2019, 00:03 Uhr
Öko-Antriebe: Kia hat sie alle

© Hersteller

Irgendwas fehlt immer. Die deutschen Hersteller investieren zwar immense Summen in die batterieelektrische Mobilität, als Konsequenz ist die Markteinführung erster Modelle – Audi e-tron, VW I.D. Neo, Seat el born oder Mercedes EQC – bereits erfolgt oder steht noch in diesem bzw. im nächsten Jahr bevor.

Dafür fehlt – sieht man einmal vom Brennstoffzellen-Batterie-Plug-in-Hybrid Mercedes GLC F-Cell ab - die andere Form elektrischen Fahrens, die mit Wasserstoff nämlich. Die gibt es zwar bei Toyota (Mirai) und Honda (Clarity, nicht in Europa erhältlich). Doch der Hybrid-Spezialist Toyota führt kein einziges voll batterieelektrisches Fahrzeug im Programm, und als einziger Plug-in-Hybrid der Marke firmiert der schon recht betagte Prius.

Aufgeschlossene Kunden

Der Hyundai-Konzern hingegen hat sie alle, die Öko-Technologien. Und so ist auch die Tochter Kia in Sachen Elektromobilität breiter aufgestellt als die anderen. "Wir haben eine extrem starke Position", sagt Deutschland-Geschäftsführer Steffen Cost und verweist auf die Aufgeschlossenheit der Kunden: Im letzten Jahr sind knapp zwölf Prozent aller in Deutschland verkauften Kia-Neuwagen in irgendeiner Form elektrifiziert gewesen – Mildhybride noch nicht eingerechnet.

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Auf dem  Genfer Automobilsalon (bis 17. März) zeigt Kia denn auch ausschließlich unter Strom stehendes. Eyecatcher ist die batterieelektrische Studie "Imagine by Kia" ein viertüriger Crossover, der elegant die Stilelemente einer Limousine mit denen eines SUVs mixt und sich induktiv, also kabellos laden lässt.

Ausschließlich elektrisch

Eine Serienfertigung ist derzeit allerdings nicht angedacht. Das sieht beim Soul anders aus. Die neue Generation des kastigen Koreaners kommt ausschließlich elektrisch und nennt sich folgerichtig e-Soul. Zur Wahl stehen zwei Motorisierungen in Kombination mit unterschiedlicher Batteriekapazität (39,2 und 64 kWh). Bei Kia rechnet man damit, dass 95 Prozent der Kunden die Variante mit großem Akku erwählen und sich damit eine Reichweite von 452 km erkaufen. Bestellbar ist der e-Soul ab April.

Nur alternativ angetrieben ist auch der Crossover Niro unterwegs, den es rein elektrisch (100 und 150 kW, bis zu 455 km Reichweite, 34.290 bzw. 38.090 Euro) gibt und außerdem, mit jeweils 104 kW/141 PS, als Hybrid (ab 25.390 Euro) und Plug-in-Hybrid (ab 32.750 Euro). Die beiden Hybriden bekommen im Sommer ein Update, zu dem dann auch das neue Telematiksystem Uvo Connect gehört.

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Weitere elektrifizierte Kandidaten im Programm sind der große Optima, der als Limousine (ab 49.740 Euro) und als Kombi (ab 42.190 Euro) mit 151 kW/205 PS starkem Plug-in-Antrieb vorfährt, aber auch der Sportage mit 48-Volt-Mildhybridsystem im Diesel 2.0 CRDI EcoDynamics+ (136 kW/185 PS, ab 33.490 Euro). Als 48-Volt-Mildhybrid wird auch der kompakte Ceed kommen; speziell der Kombi (SW) und das unter dem Arbeitstitel XCeed avisierte SUV-Coupé gehen außerdem als Plug-in-Hybrid an die Steckdose.

Der Verbrenner ist nicht tot

Ist der Verbrenner also schon tot? So weit gehen auch die umfassend elektrisch engagierten Koreaner nicht. "Wir brauchen den Benziner, und wir brauchen den Diesel", räumt Steffen Cost ein, es werde nicht ohne gehen. "Man muss einfach anerkennen, dass ein moderner, nach Euro-6d-Temp sauberer Diesel sowohl beim Verbrauch als auch bei CO2 und NOx optimal aufgestellt ist". Im Augenblick gebe es da noch keine Alternative.

Und  dennoch kommt eine solche: In Gestalt des Nexo bietet Hyundai die Brennstoffzelle bereits an, 2020 zieht auch Kia mit einem entsprechenden Modell nach. "Gibt's doch alles noch gar nicht" kann längst nicht mehr als Killerargument dafür herhalten, sich kein elektrisches beziehungsweise elektrifiziertes Modell zu kaufen.

Ulla Ellmer

 

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