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Ananas für Hunde: Gesunder Snack oder giftig für Vierbeiner?

Elias Thiel

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22.1.2025, 07:27 Uhr
Manche Hunde sind echte Schleckermäuler und lieben süßes Obst. Aber dürfen Hunde auch Ananas essen?

© IMAGO / Depositphotos Manche Hunde sind echte Schleckermäuler und lieben süßes Obst. Aber dürfen Hunde auch Ananas essen?

In diesem Artikel:

"Mein Hund liebt Ananas. Aber darf er diese fressen?" – Nicht nur Menschen lieben die süße Südfrucht, sondern auch viele Hunde. Allerdings ist nicht immer alles, was den Hunden schmeckt, auch wirklich für sie geeignet. In diesem Artikel erklären wir, ob Hunde Ananas fressen dürfen und wenn ja, wie viel davon wirklich erlaubt ist.

Ja, grundsätzlich ist Ananas für Hunde geeignet. Allerdings dürfen nur reife Ananasfrüchte verfüttert werden, denn unreife Ananas können mitunter giftig für Hunde sein. Wenn der Vierbeiner Ananas gerne mag, kann er ab und zu kleine Ananasstückchen als Ergänzung zu seinem herkömmlichen Futter bekommen. Mehr allerdings nicht, da die enthaltenen Fruchtsäuren nicht gut für den Magen des Vierbeiners sind. Zudem sollte der Hund immer nur frische, reife Ananas bekommen. Ananas aus der Dose haben einen zu hohen Zuckeranteil, der nicht gut für die Gesundheit des Hundes ist. Denn der hohe Zuckergehalt kann Magen-Darm-Probleme und eine Gewichtszunahme begünstigen.

Lediglich unreife Ananas sind giftig für Hunde. Schon kleine Mengen wirken abführend und können bei übermäßigem Verzehr Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Blähungen hervorrufen.

Tipp: Wer sicherstellen möchte, dass es sich um eine reife Frucht handelt, sollte am besten Farbe und Geruch der Ananas überprüfen. Die Schale einer reifen Ananas hat eine bräunliche bis goldgelbe Färbung und verströmt einen intensiven Fruchtgeruch. Außerdem sitzen die grünen Blätter des Strunks nicht mehr ganz fest, sodass sie sich durch leichtes Ziehen lösen lassen.

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Die Frucht liefert jede Menge Nährstoffe wie Kalium, Vitamin C, Vitamin K, Vitamin A, Zink, Magnesium, Kupfer und Mangan. Kalium ist entscheidend für Stoffwechselprozesse und die Funktion von Herzmuskel und Nerven, während Vitamin C ein gesundes Immunsystem unterstützt. Vitamin K fördert einen gut funktionierenden Stoffwechsel. Vitamin A verbessert die Gesundheit von Fell und Haut des Vierbeiners und Mangan trägt zur Verdauung und zum Erhalt des Skeletts bei.

Magnesium ist derweil notwendig für die Muskulatur, die Knochengesundheit und die Nervenfunktion. Kalium spielt eine wichtige Rolle in verschiedenen Stoffwechselprozessen und unterstützt die Funktion von Herzmuskel und Nerven. Kupfer ist essenziell für die Gesundheit der Knochen, das Bindegewebe, die Produktion von Kollagen, die Bildung roter Blutkörperchen und die Nervenfunktion.

Zink ist wichtig für Proteine, Enzyme, Hormone, das Immunsystem und die Schilddrüse. Dazu ist die Ananas sehr kalorienarm. Der in der Ananas enthaltene Stoff Bromelain gilt sogar als natürliches Schmerzmittel. Dieses spaltet außerdem Proteine und sorgt somit für eine bessere Verdauung. Folglich kann Ananas auch bei Hunden eine Gewichtsreduktion unterstützen und den Stoffwechsel ankurbeln.

Zudem soll Ananas dem Hund neben einer Wurmkur bei Würmern helfen. Hunde lieben die Ananas aber nicht wegen ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften, sondern vor allem aufgrund ihres süßen Geschmacks.

Allerdings steckt in der frischen Ananas auch eine Menge Fruchtsäure, die bei großer Menge beim Hund Blähungen und Durchfall hervorrufen kann. Auch wenn das enthaltene Kalium bedeutsam für Stoffwechselprozesse sowie die Funktion von Herzmuskel und Nerven ist, erhöht Kalium auch den pH-Wert des Harns.

Hunde dürfen Ananas nur dann angeboten bekommen, wenn sie reif und geschält ist. Daher sollte man die Südfrucht so zubereiten, dass nur noch das gelbe Fruchtfleisch übrig bleibt. Auch der Strunk in der Mitte und die Blätter werden entfernt. Bestenfalls erhält der Vierbeiner die süße Frucht in kleinen Stückchen, als getrockneten Snack oder püriert aus dem Mixer. Bevor der Hund die Ananas vernaschen darf, sollte man sicherstellen, dass er diese auch verträgt. Dafür beginnt man mit einer sehr kleinen Menge und beobachtet seinen Vierbeiner genau. Treten Symptome wie Durchfall oder Hautirritationen auf, kann der Hund allergisch auf die Ananas reagieren. Dann greift man lieber auf andere Obstsorten zurück.

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Soll die Ananas jedoch als natürliches Schmerzmittel oder als Unterstützung bei der Entwurmung genutzt werden, kann man sehr süße Sorten auswählen. Getrocknete Ananas oder Ananas-Pulver aus dem Reformhaus können hierfür ebenfalls eingesetzt werden.

Wer Ananas für Hunde als Nahrungsergänzung nehmen möchte, sollte diese nur temporär geben, um die Aufnahme von Säure und Kalium zu begrenzen.

Kleine Mengen Ananas sind für Hunde unbedenklich, solange es sich um frisches Fruchtfleisch handelt. Die genaue Menge hängt allerdings immer von seiner Größe und seinem Gewicht ab. Bei guter Verträglichkeit reicht kleinen Hunden bereits ein kleines Stück als besondere Leckerei, während größere Hunde täglich bis zu drei kleine Stückchen ohne Probleme fressen können.

Empfohlene Mengen pro Woche:

  • Kleine Hunde (unter 10 kg): 10 bis 15 Gramm
  • Mittelgroße Hunde (10 bis 25 kg): 20 bis 30 Gramm
  • Große Hunde (über 25 kg): 30 bis 50 Gramm

Da Ananas einen hohen Fruchtzuckergehalt von etwa 10 Gramm pro 100 Gramm Fruchtfleisch aufweist, sind bereits geringe Mengen ausreichend. Ein übermäßiger Konsum kann den Blutzuckerspiegel erhöhen und bei langfristigem Verzehr das Risiko für Durchfall, Übergewicht und Diabetes steigern.

Auch wenn Ananas für den Hund geeignet ist, sollte man bei Welpen vorsichtig sein. Das Verdauungssystem von Welpen ist noch empfindlicher als das von erwachsenen Hunden, weshalb sie (wenn überhaupt) nur sehr kleine Mengen reifer, frischer Ananas bekommen sollten. Ananas enthält jede Menge Fruchtsäure und Fruchtzucker, die bei empfindlichen Welpen zu Magen-Darm-Beschwerden führen können. Zudem erhalten Welpen in der Regel bereits alle wichtigen Nährstoffe über ein ausgewogenes Welpenfutter, sodass zusätzliche Früchte nicht notwendig sind.

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