Beziehung
Ständige Probleme: Wie kann man eine Beziehung noch retten?
SEO-Redakteurin
Fast jeder Mensch träumt von der großen Liebe und einer glücklichen Beziehung, die das Leben lang hält. Am Anfang der Beziehung hat man oftmals Schmetterlinge im Bauch und trägt eine rosarote Brille. Nach einiger Zeit ändert sich die Beziehung und die Schmetterlinge werden immer weniger. Es ist völlig normal, dass sich Gewohnheiten einschleichen und sich die Beziehung verändert. Auch Beziehungskrisen erlebt jede Liebe.
Wenn sich die Beziehung allerdings so verändert, dass die Partner nur nebeneinander leben, die gegenseitige Wertschätzung fehlt oder Streitereien im Vordergrund stehen, rückt eine Trennung immer näher. Aber wie kann man eine angeknackste oder kaputte Beziehung retten?
Wann sollte man eine Beziehung retten?
Viele Menschen stehen vor der Frage, ob sie ihre Beziehung retten oder beenden sollen. Die wichtigsten Fragen, die man sich in diesem Zusammenhang stellen sollte, sind: "Was möchte ich selbst?" und "Was wünsche ich mir in der Beziehung?". Wer in sich selbst hineingehört hat, sollte seinen Partner ebenfalls nach den Wünschen und Bedürfnissen fragen.
Wenn sich beide Partner um den anderen bemühen wollen, sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen, Zeit und Energie in Zweisamkeit investieren und auch an sich arbeiten wollen, macht es Sinn, eine Beziehung zu retten. Vor allem eine "eingeschlafene" Liebe oder eine Beziehung, bei der sich der Alltag eingeschlichen hat, kann wieder aufblühen, wenn sich beide Partner bemühen.
Wie kann man erkennen, dass es Probleme in der Beziehung gibt?
Für eine unglücklichen Beziehung sprechen folgende Anzeichen:
- Komplett unterschiedliche Vorstellungen über die Zukunft (zum Beispiel Kinderwunsch)
- Keine Zweisamkeit
- Wenig Wertschätzung und Respekt
- Andauernder Streit
- Kommunikation funktioniert nicht
- Keine körperliche Nähe
- Kein gemeinsames Lachen
Mehr Anzeichen einer kaputten Beziehung finden Sie in unserem Beitrag.
9 Tipps, um Ihre Beziehung zu retten
Mit diesen Tipps kann man eine Partnerschaft retten, wenn beide Partner noch eine Zukunft in der Beziehung sehen.
1. Ursachen für Probleme finden
Um an der Beziehung arbeiten zu können, sollte man zunächst die Probleme in der Beziehung identifizieren. Beziehungsprobleme können vielfältig sein: Schlechte Stimmung im Alltag, fehlende körperliche Nähe, häufige Streitereien oder zu wenig Zweisamkeit sind schnell erkannt, aber man sollte am besten auch herausfinden, warum es dazu kommt. Wer die Ursachen für bestimmte Probleme erkannt hat, kann auch entsprechende Lösungen finden.
2. Wertschätzung zeigen
Ein respektvoller Umgang, die Anerkennung von bereits Geleistetem und die Wertschätzung des anderen sind die Basis einer glücklichen Beziehung. Ausreden lassen, höflich sein und Zuhören gehören beispielsweise zu einem respektvollen Umgang. Auch wenn Paare schon viele Jahre zusammen sind, sollten sie ihren Partner und das, was er oder sie tut, niemals als selbstverständlich betrachten. Dies kann man seinem Partner beispielsweise bei Begrüßungen oder Verabschiedungen zeigen "Schön, dass Du da bist" oder "Ich werde Dich vermissen."
3. Zärtlichkeiten im Alltag
Kuscheln, kleine Berührungen und Küsse stellen körperliche Intimität und emotionale Verbundenheit her, weshalb sie für nahezu jede Beziehung sehr wichtig sind. Schon mit kleinen Gesten kann man seinem Partner Zuneigung zeigen. Zum Beispiel könnte man seinen Partner mal wieder bewusst in den Arm nehmen oder die Hand beim Spaziergang halten.
4. Liebevollen Gesten machen
Mit liebevollen Nachrichten, kurzen Anrufen oder kleinen Notiz-Botschaften bleibt man mit seinem Partner auch tagsüber in Kontakt und zeigt, dass man an ihn denkt.
Beide Partner sollten sich für den Anderen interessieren und am Leben des Partners teilnehmen. Wie wäre es mit einem kleinen Notizzettel "Hab einen schönen Tag, Ich liebe dich" in der nächsten Frühstücksbox? Zur Inspiration: Schöne Liebessprüche finden Sie in unserem Beitrag.
5. Offene Kommunikation fördern
Offen über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse, aber auch Ängste sprechen zu können, gehört zur Basis einer glücklichen Beziehung.
Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse, die sich von Zeit zu Zeit ändern. Egal wie lange man mit seinem Partner zusammen ist, sollte man dem Gegenüber immer wieder mitteilen, was man sich in der jeweiligen Lebensphase von der Beziehung wünscht. Und zuhören, was der andere sich wünscht.
6. Selbstreflexion
Wer sich selbst reflektiert, kann auch an sich arbeiten. Wenn man sich selbst und sein Verhalten hinterfragt, kann man dies auch ändern und damit die Beziehung maßgeblich verbessern. Jede Beziehung bedeutet immer auch Arbeit an sich selbst. Was kann man heute tun, um ein besserer Partner zu sein und dem anderen eine Freude zu machen?
7. Kompromisse eingehen
In einer Beziehung muss man lernen, Kompromisse einzugehen. Unterschiedliche Sichtweisen können zu langen Diskussionen führen, wenn beide auf ihren Standpunkten beharren. Wer Lösungen und Kompromisse findet, kann die Probleme schnell aus der Welt schaffen.
8. Gemeinsame Qualitätszeit verbringen
Der Schlüssel einer glücklichen Beziehung ist gemeinsame Zeit und das Schaffen schöner Erinnerungen. Auch in langjährigen Beziehungen sollte man sich verabreden und bewusst gemeinsame Zeit verbringen.
In der gemeinsamen Zeit liegt der Fokus nur auf der Beziehung und man kann sich in Ruhe unterhalten und abseits des Alltags schöne Dinge erleben. Gemeinsame Momente schaffen Nähe und halten die Beziehung frisch.
Wie wäre es mit einer Date-Night einmal in der Woche? Essengehen, Kinobesuche, oder ein romantisches Picknick sind nur einige Vorschläge – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Falls man glaubt, dass man sich nicht genug zu sagen hat, um einen schönen Abend im Restaurant zu verbringen, sollte man gemeinsam neue Erlebnisse machen. Über die kann man sich direkt austauschen.
9. Den Partner neu kennenlernen
Eine Beziehung zu retten, kann ein Neuanfang sein. Beide Partner entwickeln sich im Laufe der Jahre weiter. Kein Mensch bleibt so, wie er vielleicht noch vor fünf Jahren war. Schwierig wird es, wenn man diese inneren Veränderungen nicht mit dem Partner teilt. Daher kann man auch nach vielen Jahren der Beziehung noch Neues an dem Partner entdecken. Wenn man beispielsweise weiß, welche fünf Sprachen der Liebe der Partner spricht, kann man gezielt darauf eingehen.
Die fünf Liebessprachen sind ein Konzept des amerikanischen Paarberaters Gary Chapman, zu dem er Anfang der Neunziger das erste Buch veröffentlicht hat. Es soll dabei helfen, den Partner besser zu lieben - indem man ihm nicht das gibt, was man selber gerne erhält, sondern das, was der Partner als liebevolles Verhalten versteht.
Die fünf Sprachen der Liebe sind:
- Anerkennende Worte, dazu zählen nicht nur Komplimente
- Geschenke
- Hilfsbereitschaft
- Gemeinsame Zeit
- Körperliche Nähe
Ist eine offene Beziehung die Lösung?
In einigen Fällen kann eine offene Beziehung die Rettung einer Partnerschaft sein. Wenn es um sexuelle Probleme geht und beide Partner mit einer offenen Beziehung einverstanden sind, ist diese Beziehungsform möglicherweise sinnvoll. Andererseits führt eine offene Beziehung meist zu neuen Problemen, beispielsweise Eifersuchtsgefühlen und Vergleichsdenken. Wichtig ist immer eine offene Kommunikation, sodass beide Partner ihre Wünsche und Bedürfnisse klar kommunizieren.
Kann eine Beziehungspause gut tun?
Eine Beziehung durch Abstand zu retten, ist immer schwierig. Oftmals lebt man sich in der getrennten Zeit auseinander und entfernt sich noch weiter. Zudem kann Abstand dazu führen, dass sich Eifersucht in der Beziehung verstärkt.
Eine Beziehungspause kann helfen, wenn einem alles über den Kopf wächst. Wenn man nicht genug Zeit und Energie hat, die Beziehungsprobleme neben allem anderen im Alltag zu managen und zu lösen, aber auch nicht direkt Schluss machen will, ist eine Beziehungspause eine Option. Im besten Fall hilft sie dabei, wieder mehr Klarheit zu bekommen, was man von der Beziehung möchte und ob es Sinn ergibt, für sie zu kämpfen - oder ob man Schluss machen will. Auch wenn man das Gefühl hat, nicht klar denken zu können, was die eigene Beziehung angeht, kann Abstand in Form von einer Beziehungspause helfen.
Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass der Wunsch nach einer Beziehungspause den Partner oder die Partnerin ziemlich verletzen kann. Und es besteht immer die Möglichkeit, dass man nach einer Beziehungspause zwar selbst ein "ja" zur Beziehung hat, aber ein "nein" vom anderen zu hören bekommt. Somit funktioniert eine Beziehungspause nur dann gut, wenn beide sie als Chance sehen, ihre Beziehung zu reflektieren, und sich im Klaren sind, dass es nach der Pause auch zu einer Trennung kommen kann.
Wann ist es zu spät, um eine Beziehung zu retten?
Während eine "eingeschlafene Liebe", in der die Partner nebeneinander her leben, oftmals gerettet werden kann, sind tiefgreifende Beziehungskrisen nach schweren Verletzungen schwieriger. Wenn die Beziehung von emotionaler oder körperlicher Gewalt geprägt ist, kann sie in vielen Fällen nicht mehr gerettet werden. Verachtung und Respektlosigkeit sind ebenfalls grundlegende Dinge, die Anzeichen für eine irreparable Beziehung sein können.
Auch eine toxische Beziehung zu retten, ist schwierig. Wenn die Partner sich gegenseitig nicht mehr vertrauen können, keine gemeinsamen Zukunftsvorstellungen haben und es keinen Teil mehr gibt, der den Partner liebt oder ihm nah sein möchte, ist eine Trennung wohl die bessere Wahl. Auch bei einer Co-Abhängigkeit kann es für beide Partner sinnvoller sein, sich zumindest zeitweise zu trennen.
In ersten Beziehungskrisen kann es schwer sein, eine Entscheidung zum Gehen zu treffen. Suchen Sie sich Personen, mit denen Sie offen über Ihre Situation reden können - das kann Ihnen Klarheit geben und neue Blickwinkel verschaffen.
Hier finden Sie weitere Ressourcen:
Übersicht über Paarberatungsstellen in Bayern
Onlineberatung des Weißen Rings bei häuslicher Gewalt
kostenloses Opfertelefon des Weißen Rings: 116 006
Lebensberatung der Caritas für persönliche Probleme und Beziehungskrisen