Ursachen und Tipps

Dicke Fußknöchel: Was muss man bei einer Knöchelschwellung beachten?

Elias Thiel

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25.6.2024, 07:09 Uhr
Kühlung ist nur eines von vielen Mitteln, die bei geschwollenen Knöcheln helfen können.

© IMAGO / Panthermedia Kühlung ist nur eines von vielen Mitteln, die bei geschwollenen Knöcheln helfen können.

In diesem Artikel:

Dicke Knöchel treten häufig bei heißen, sommerlichen Temperaturen und wenig Bewegung auf. Die Kombination von Hitzestau, ständigem Stehen beziehungsweise Sitzen und zu wenig Bewegung führt zu aufgequollenen Füßen. Die Flüssigkeit sammelt sich in den Fußknöcheln, sodass sie aufschwemmen und wehtun.

In einigen Fällen kann die Wassereinlagerung im Knöchel aber auch durch chronische Erkrankungen ausgelöst werden oder Symptome einer noch nicht diagnostizierten Erkrankung sein. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über potenzielle Auslöser sowie Tipps, um die Beschwerden zu lindern.

Wasser in den Fußknöcheln bezieht sich auf eine Ansammlung von Flüssigkeit in diesem Bereich des Körpers. Eine solche "Flüssigkeitsretention" wird in der Medizin als Ödem bezeichnet. Diese vermehrte Flüssigkeitseinlagerung kann in verschiedenen Teilen des Körpers auftreten, in den meisten Fällen sammelt sich die Flüssigkeit aber am tiefsten Punkt im Körper und damit im Bereich der Beine und Fußknöchel.

Diese Symptome können bei Wassereinlagerungen in den Fußknöcheln auftreten:

  • Schwellungen
  • Schmerzen
  • Steifheit

In einigen Fällen kann eine Rötung oder eingeschränkte Beweglichkeit dazukommen.

Geschwollene Knöchel lassen sich auf verschiedene Ursachen zurückführen. Dies sind die häufigsten Ursachen für Wassereinlagerungen im Knöchel:

  • Lebensstil
    Geschwollene Knöchel beidseitig werden oftmals durch einen Bewegungsmangel, eine ungesunde Ernährung, längeres Stehen oder Sitzen (zum Beispiel bei der Arbeit oder im Flugzeug), eine salzreiche Ernährung oder als Nebenwirkung bestimmter Medikamente verursacht.
  • Temperatur
    Die Hitze im Sommer kann ebenfalls zu geschwollenen Knöcheln führen. Das gilt insbesondere, wenn der Körper sich noch nicht an die hohen Temperaturen gewöhnen konnte.
  • Chronische Überbelastung
    Durch Adipositas (starkes Übergewicht) oder eine starke körperliche Betätigung wird der Rückfluss des Blutes zum Herzen beeinträchtigt, sodass sich das Blut staut. Dazu kommt, dass durch die überschüssigen Fettzellen im Körper vermehrt Wasser in das umliegende Gewebe austritt. Infolgedessen wird das Lymphsystem überlastet und kann die Flüssigkeit nicht mehr abtransportieren.
  • Verletzungen und Entzündungen
    Bei einer Verletzung des Knöchels (z.B. Verstauchung oder Bruch) schwellen die Fußknöchel ebenfalls an. Diese Art von Schwellung wird normalerweise begleitet von Schmerzen, Blutergüssen und eingeschränkter Beweglichkeit. Zudem ist nur ein Fußknöchel betroffen, die Schmerzen sind auf eine akute Verletzung zurückzuführen. Aber auch bei Entzündungen können die Gefäßwände durchlässiger sein, sodass Wassereinlagerungen im umliegenden Gewebe einfacher entstehen und der Knöchel anschwillt.
  • Venöse Insuffizienz
    Wenn die Venen in den Beinen Schwierigkeiten haben, das Blut effizient zum Herzen zurückzuführen, tritt eine sogenannte "venöse Insuffizienz" auf. Dadurch sammelt sich Flüssigkeit in den Geweben und der Fußknöchel schwillt an. Venöse Insuffizienz wird u.a. durch Krampfadern, tiefe Venenthrombosen oder andere venöse Erkrankungen bedingt.
  • Lymphödem
    Ein Lymphödem tritt auf, wenn das Lymphsystem nicht ordnungsgemäß funktioniert und sich Flüssigkeit im Gewebe ansammelt. Dies kann angeboren sein oder durch Traumata, Infektionen oder Krebsbehandlungen verursacht werden.
  • Blutgerinnsel
    Eine einseitige Schwellung von Wade oder Knöchel (rechts oder links) kann Anzeichen für ein Blutgerinnsel sein, welches die Venen verschließt. Begleitet wird das Blutgerinnsel oftmals von Schmerzen ähnlich einem Muskelkater, leichtem Fieber und einer Farbveränderung der Haut. In einem solchen Fall sollte man umgehend einen Arzt konsultieren.
  • Herzerkrankungen
    Auch eine geschwächte Herzfunktion begünstigt Flüssigkeitsansammlungen im Körper, einschließlich der Fußknöchel. In diesem Fall ist das Herz nicht mehr in der Lage, das Blut effektiv zu pumpen. Dies führt wiederum zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in den Geweben. Bei beidseitigen Knöchelschwellungen kann auch eine chronische Herzschwäche vorliegen.
  • Nierenprobleme
    Nierenprobleme können ebenfalls geschwollene Knöcheln begünstigen. Wenn die Nieren nicht ordnungsgemäß funktionieren, entfernen sie überschüssige Flüssigkeit und Salz nicht richtig aus dem Körper. Infolgedessen kommt es zu einer Wasserretention und Schwellungen in den Fußgelenken.
  • Hormonelle Veränderungen
    Auch bei hormonellen Veränderungen - wie beispielsweise während einer Schwangerschaft - können geschwollene und schmerzende Fußknöchel auftreten. Der Körper speichert vermehrt Flüssigkeit, sodass diese aus den Gefäßen in das umliegende Gewebe übertritt.

    Diese Hausmittel werden bei Schwellungen am Fußknöchel eingesetzt:

    • Aloe Vera
      Aloe Vera wirkt nicht nur beruhigend, sondern auch erfrischend und kühlend. Erhältlich ist Aloe Vera in Apotheken oder Drogeriemärkten in Form von Creme, Gel oder kühlendem Spray.
      Tipp: Wenn man das Produkt im Kühlschrank aufbewahrt, bekommt man einen zusätzlichen Frische-Kick.
    • Apfelessig
      Das beliebte Hausmittel Apfelessig kann ebenfalls bei geschwollenen Füßen zum Einsatz kommen. Dafür tränkt man einfach ein Baumwolltuch in kühles Apfelessig und legt es anschließend um die Waden und Knöchel. Apfelessig kann man auch mit viel Wasser verdünnt trinken. Es regt die Niere an und kann so dazu beitragen, Wassereinlagerungen zu reduzieren.
    • Magnesium
      Magnesium hilft vorbeugend, insbesondere bei Ödemen, lindert zugleich aber auch Schwellungen. Magnesium steckt beispielsweise in Bananen, Nüssen oder grünem Gemüse. Durch den Verzehr wird Wasserablagerungen in den Knöcheln, die durch einen Magnesiummangel entstehen, präventiv entgegengewirkt.
    • Kühlung
      Kühlpads verschaffen nicht nur eine angenehme Kühlung im Sommer, sondern lindern auch Schmerzen und Schwellungen im Fußgelenk. Am besten legt man diese über Nacht ins Kühlfach und danach mit einem dünnen Handtuch auf den Knöchel. Dabei sollte man die Beine immer höher als den Kopf lagern. Alternativ eignet sich auch ein kühles Fußbad. Durch die Kälte werden die Gefäße zusammengezogen und somit der Rückfluss des Blutes aus den Beiden gefördert.
    • Quarkwickel
      Auch Quarkwickel können bei geschwollenen Knöcheln für eine wohltuende Kühlung sorgen. Dazu schmiert man Quark etwa fingerbreit auf ein sauberes Tuch oder eine Frischhaltefolie. Anschließend schlägt man das Tuch zusammen, um direkten Hautkontakt zu vermeiden. Zum Schluss verwendet man ein Handtuch oder eine Mullbinde, um die Quarkwickel zu fixieren.
    • Salzwasserbad
      Ein Fußbad mit warmem Wasser und etwas Epsom-Salz (Magnesiumsulfat) hilft dabei, die Schwellung im Knöchel zu reduzieren. Das Salz kann bei der Entfernung von überschüssiger Flüssigkeit aus den Geweben unterstützen.

    Diese Maßnahmen helfen ebenfalls:

    • Hochlagern der Beine
    • Aufstehen und umhergehen (bei Schwellungen durch langes Sitzen)
    • alternativ Füße unter dem Tisch bewegen: kreisen oder abwechselnd Spitze und Ferse anheben
    • Fußmassage

    Insbesondere bei Hitze und nach langem Stehen oder Sitzen sind Wassereinlagerungen in den Fußknöcheln verbreitet. Daher treten Schwellungen in den Sommermonaten deutlich häufiger als im Winter auf. In der Regel klingen solche leichten Schwellungen von selbst wieder ab.

    Allerdings sollte man bei dauerhaft angeschwollenen Knöcheln nicht zu lange warten, da hinter dem Ödem auch ernsthafte Erkrankungen stecken können. Vorwiegend bei älteren Menschen steigt die Wahrscheinlichkeit eines Ödems durch chronische Erkrankungen, wie beispielsweise eine Herzschwäche.

    Aber auch junge Betroffene sollten Wassereinlagerungen nicht auf die leichte Schulter nehmen. Bei jungen Patienten können sich hinter dem Symptom der geschwollenen Fußgelenke auch ernsthafte Krankheiten verstecken, die noch gar nicht diagnostiziert wurden. Daher sollten Menschen unabhängig vom Alter einen Arzt aufsuchen, wenn die Schwellungen nach einigen Tagen nicht von allein verschwinden oder weitere Symptome auftreten.

    • Gesunde und ausgewogene Ernährung
    • Viel Bewegung
    • Ausreichend trinken
    • Im Alltag Treppen steigen
    • Sportarten wie Laufen, Walken oder Fahrradfahren
    • Kompressionsstrümpfe oder -verbände tragen
    • Salzkonsum reduzieren