Altmühltaler: Verhärtete Fronten im Wasserstreit
23.5.2019, 05:31 UhrBei der hat das Wasserwirtschaftsamt (WWA) Ansbach sein Fachgutachten erläutert, und das Landratsamt stellte den Verfahrensablauf dar. Hernach hatten alle Verfahrensbeteiligten die Möglichkeit, Nachfragen an die Behördenvertreter zu richten.
Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel und Treuchtlingens Rathauschef Werner Baum nutzten die Gelegenheit auch zu politischen Stellungnahmen. "Es ist beinahe wie bei Gericht. Jede Partei hält am Ende ihr Plädoyer. Ich bin nur froh, dass ich kein Urteil sprechen muss", meinte Landrat Gerhard Wägemann, und mancher im Saal dachte sich wohl das Gleiche.
Das Wasserwirtschaftsamt hatte zuvor sein Gutachten zum Antrag auf zusätzliche Entnahme von Grundwasser durch die Stadtwerke Treuchtlingen erläutert. Die ausführliche Darstellung lässt sich wohl so zusammenfassen: Das Tiefgrundwasserreservoir ist unbedingt zu schützen. Die neue Modellrechnung ergibt, dass sich der Grundwasserspiegel in den nächsten Jahren einpendeln und dann bis zum Jahr 2500 in etwa konstant bleiben wird.
Auswirkungen der Entnahme von bis zu 300.000 Kubikmetern Tiefenwasser lassen sich erst durch den beantragten Probebetrieb erkennen. Im Fall von sinkenden Pegeln oder Qualitätsverschlechterungen beim Wasser wird seitens des WWA sofort eingeschritten.
Langfristige Nutzung absehbar?
Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel ist überzeugt, dass der Probebetrieb in eine langfristige Nutzung durch die Firma Altmühltaler Mineralbrunnen übergehen soll. Dabei sei der Bedarf des Unternehmens nicht nachgewiesen.
Er sieht sich durch die Erläuterungen der WWA-Vertreter in seiner Position bestätigt, dass mit der zusätzlichen Entnahme das Risiko sinkender Tiefenwasserstände einhergeht. Der OB: "Und ein Risiko schaltet man am besten dadurch aus, dass man es erst gar nicht eingeht." Im Übrigen gehe es nicht darum, ob jemand und wer falsch oder richtig gehandelt habe, sondern darum, ob die Wasserentnahme rechtlich in Ordnung ist oder nicht.